von Merhan » Mo Nov 25, 2024 12:32 am
Der Ort Katzenberge
Worte von Hann Rabin, 442 n.P.
Katzenberge ist der Ort der Katzenfrauen und der Frauenkatzen. Auch wenn viele Menschen des Waldlandes und anderes Volk dort leben prägen doch die Katzenfrauen und die Frauenkatzen den Ort.
Vom Waldland der Wahrung erreicht man Katzenberge über einen Weg, dessen Alter man daran erkennen kann, dass er schnurgerade verläuft, während er Berge in Einschnitten durchbricht und Täler auf Wällen überwindet, Bäche und Flüsse auf Brücken quert. Einst muss er eine breite, wohlangelegte, sorgfältig gepflasterte Straße gewesen sein. Doch die Zeiten haben sie zernagt und natürlich ist sie lange keine Straße mehr sondern nur noch ein Weg in der Wildnis. Aber die Kunst der Bauleute ist noch zu erkennen, und es ist immer noch der einzige Weg zwischen der Wahrung und dem Ort Katzenberge. Entlang der Straße stehen alle Weile Statuen, von Katzen und Frauen und von Mischwesen mit Aspekten von beiden. Viele sind gestürzt und zerbrochen, andere stehen noch.
Der Ort Katzenberge scheint eine alte Festung zu sein, alt wie die Straße, die sie mit dem Ort Wahrung verbindet, lange schon verlassen von ihren Erbauern. Doch während die Wände der Wahrung noch nach Ewigkeiten von der Zeit unbeeinträchtigt scheinen sind die gewaltigen Mauern von Katzenberge vielfach gebrochen und gestürzt, von Pflanzen überwuchert und von den Wurzeln gewaltiger Bäume, die zwischen ihnen in Jahrhunderten gewachsen sind verschoben. Die Menschen, welche sich dort niedergelassen haben, nahmen die Steine um Häuser nach ihrem Maß zu bauen, sie haben Gärten auf den Plätzen angelegt und Ziegenweiden auf den Glacis.
So kann man heute nur noch mühsam den Grundriss der Wallanlagen erkennen. Es handelt sich um riesige, regelmäßige Sechsecke, auf einem weiten Hang zwischen zwei Bergstöcken so angeordnet, dass sie sich gegenseitig decken. Es ist eine maßlose Anlage, mit üppigem Raum für seine Verteidiger, das Volk seiner Erbauer, seinen Herzog. Ein phantasievolles Auge mag sich auf den Mauern mit Plattenpanzern gerüstete Krieger vorstellen, welche, Schulter an Schulter stehend, die Wellen ihrer Feinde brechen lassen.
Doch Katzenfrauen und Frauenkatzen kämpfen nicht im Plattenpanzer und sie stehen nicht Schulter an Schulter auf hohem Wall. Sie pirschen durch das Dickicht, sie nutzen die Deckung des unübersichtlichen Geländes, sie greifen überraschend nächtens an, sie töten aus dem Hinterhalt und sind schon verschwunden, wenn ein Feind ihrer Gewahr wird. Ihnen entspricht das Labyrinth aus zerfallenen Mauern, überwuchert von Bäumen und Buschwerk und vielleicht können sie den Ort genau so gut verteidigen, wie jene, die ihn einst erbauten.
In einem haben die Sechsecke, welche man mit einem alten Wort Hexagone nennt heute noch Bedeutung. Jede Schar Katzenfrauen und Frauenkatzen ist einem Hexagon zugeordnet, wird von dessen Bewohnern versorgt und wird vor allem diese, im Krieg, gegen Feinde und Gefahren verteidigen. Nun hat es im Land Katzenberge, wie im Waldland auch, seit langem keinen Krieg gegeben. Wettspiele und Zweikämpfe sind an dessen Stelle getreten. Sie werden vom besten Paar aus Katzenfrau und Frauenkatze eines Hexagons gegen die Paare der anderen Hexagone bestritten. Die Wettkämpferinnen messen sich in unblutigen Kämpfen, im Bogenschießen, im gegenseitigen Aufspüren, in Gelände- und Streckenläufen und gewinnen so zugleich Erfahrung und Können als Kämpferinnen, persönliches Ansehen und Ruhm für ihre Schar und ihr Hexagon.
Ein besonderer Wettkampf findet am Alten Brunnen inmitten von Katzenberge stets am dritten Tage des Tigermondes statt. In Katzenberge nennt man diesen Tag den Tag ohne Wasser, denn an diesem Tag ist der Brunnen nicht zugänglich. Bei diesem Wettstreit verteidigt eine jährlich reihum wechselnde Schar von Katzenfrauen und Frauenkatzen den Brunnen gegen die Jugend eines ebenso wechselnden, anderen Hexagons. In Katzenberge sagt man, dass es Krieg geben wird, sollte es einem Vertreter der Jugend trotz des Widerstandes der Schar gelingen einen Schluck Wasser aus dem alten Brunnen zu trinken. Das ist sehr lange nicht vorgekommen, vielleicht, weil die Scharen aus Katzenfrauen und Frauenkatzen ihre Wehrhaftigkeit stets aufs neue beweisen können.
(Bisher, meine ich, unveröffentlicht - Merhan)
[size=150]Der Ort Katzenberge[/size]
[i]Worte von Hann Rabin, 442 n.P.[/i]
Katzenberge ist der Ort der Katzenfrauen und der Frauenkatzen. Auch wenn viele Menschen des Waldlandes und anderes Volk dort leben prägen doch die Katzenfrauen und die Frauenkatzen den Ort.
Vom Waldland der Wahrung erreicht man Katzenberge über einen Weg, dessen Alter man daran erkennen kann, dass er schnurgerade verläuft, während er Berge in Einschnitten durchbricht und Täler auf Wällen überwindet, Bäche und Flüsse auf Brücken quert. Einst muss er eine breite, wohlangelegte, sorgfältig gepflasterte Straße gewesen sein. Doch die Zeiten haben sie zernagt und natürlich ist sie lange keine Straße mehr sondern nur noch ein Weg in der Wildnis. Aber die Kunst der Bauleute ist noch zu erkennen, und es ist immer noch der einzige Weg zwischen der Wahrung und dem Ort Katzenberge. Entlang der Straße stehen alle Weile Statuen, von Katzen und Frauen und von Mischwesen mit Aspekten von beiden. Viele sind gestürzt und zerbrochen, andere stehen noch.
Der Ort Katzenberge scheint eine alte Festung zu sein, alt wie die Straße, die sie mit dem Ort Wahrung verbindet, lange schon verlassen von ihren Erbauern. Doch während die Wände der Wahrung noch nach Ewigkeiten von der Zeit unbeeinträchtigt scheinen sind die gewaltigen Mauern von Katzenberge vielfach gebrochen und gestürzt, von Pflanzen überwuchert und von den Wurzeln gewaltiger Bäume, die zwischen ihnen in Jahrhunderten gewachsen sind verschoben. Die Menschen, welche sich dort niedergelassen haben, nahmen die Steine um Häuser nach ihrem Maß zu bauen, sie haben Gärten auf den Plätzen angelegt und Ziegenweiden auf den Glacis.
So kann man heute nur noch mühsam den Grundriss der Wallanlagen erkennen. Es handelt sich um riesige, regelmäßige Sechsecke, auf einem weiten Hang zwischen zwei Bergstöcken so angeordnet, dass sie sich gegenseitig decken. Es ist eine maßlose Anlage, mit üppigem Raum für seine Verteidiger, das Volk seiner Erbauer, seinen Herzog. Ein phantasievolles Auge mag sich auf den Mauern mit Plattenpanzern gerüstete Krieger vorstellen, welche, Schulter an Schulter stehend, die Wellen ihrer Feinde brechen lassen.
Doch Katzenfrauen und Frauenkatzen kämpfen nicht im Plattenpanzer und sie stehen nicht Schulter an Schulter auf hohem Wall. Sie pirschen durch das Dickicht, sie nutzen die Deckung des unübersichtlichen Geländes, sie greifen überraschend nächtens an, sie töten aus dem Hinterhalt und sind schon verschwunden, wenn ein Feind ihrer Gewahr wird. Ihnen entspricht das Labyrinth aus zerfallenen Mauern, überwuchert von Bäumen und Buschwerk und vielleicht können sie den Ort genau so gut verteidigen, wie jene, die ihn einst erbauten.
In einem haben die Sechsecke, welche man mit einem alten Wort Hexagone nennt heute noch Bedeutung. Jede Schar Katzenfrauen und Frauenkatzen ist einem Hexagon zugeordnet, wird von dessen Bewohnern versorgt und wird vor allem diese, im Krieg, gegen Feinde und Gefahren verteidigen. Nun hat es im Land Katzenberge, wie im Waldland auch, seit langem keinen Krieg gegeben. Wettspiele und Zweikämpfe sind an dessen Stelle getreten. Sie werden vom besten Paar aus Katzenfrau und Frauenkatze eines Hexagons gegen die Paare der anderen Hexagone bestritten. Die Wettkämpferinnen messen sich in unblutigen Kämpfen, im Bogenschießen, im gegenseitigen Aufspüren, in Gelände- und Streckenläufen und gewinnen so zugleich Erfahrung und Können als Kämpferinnen, persönliches Ansehen und Ruhm für ihre Schar und ihr Hexagon.
Ein besonderer Wettkampf findet am Alten Brunnen inmitten von Katzenberge stets am dritten Tage des Tigermondes statt. In Katzenberge nennt man diesen Tag den Tag ohne Wasser, denn an diesem Tag ist der Brunnen nicht zugänglich. Bei diesem Wettstreit verteidigt eine jährlich reihum wechselnde Schar von Katzenfrauen und Frauenkatzen den Brunnen gegen die Jugend eines ebenso wechselnden, anderen Hexagons. In Katzenberge sagt man, dass es Krieg geben wird, sollte es einem Vertreter der Jugend trotz des Widerstandes der Schar gelingen einen Schluck Wasser aus dem alten Brunnen zu trinken. Das ist sehr lange nicht vorgekommen, vielleicht, weil die Scharen aus Katzenfrauen und Frauenkatzen ihre Wehrhaftigkeit stets aufs neue beweisen können.
(Bisher, meine ich, unveröffentlicht - Merhan)