Kultur aus Silur

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Re: Kultur aus Silur

von Merhan » Sa Apr 26, 2025 11:24 am

Rotkrabben

„Eine Substanz aus dem Panzer der Rotkrabbe erschien mir wohl geeignet die Lippen und Wangen der Frauen in Chalkis zu akzentuieren.“ - Berling Kraalkehler, Alchemist

Die Rotkrabben sind eine leuchtend rot gefärbte, handtellergroße Krabbenart, welche an steinigen Küsten Silurs und vielleicht auch an anderen Orten vorkommt. Sie sind essbar, werden aber eher selten angetroffen und darum für Tangsammler und andere Strandbeuter nur ein Zufallsfund. Der rote Farbstoff des Panzers lässt sich nach Erfahrung des Alchemisten Bering Kraalkehler zwar gewinnen, sammelte sich aber, wie er im Selbstversuch erfahren musste, in den Augen und färbte sie intensiv rot. Diese körperliche Eigenheit ist bisher bei ihm noch nicht abgeklungen und erschreckt gelegentlich Fremde. Eine Verwendung des Panzers zur Bereitung roter Farbstoffe ist sicher dennoch denkbar.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Einhornmond 441 n.P.

Re: Kultur aus Silur

von Merhan » Do Apr 24, 2025 8:12 pm

Parder

„Verdammnis, das ist kein Regenparder, der ist echt“ - Entsetzen bei der Sichtung eines Parders


Während die Nacht- und Regenparder von vielen Silurern als mystische, jedenfalls nicht sicher reale Tiere betrachtet werden ist an der Existenz des Parders kein Zweifel möglich. Sie sind Raubtiere, welche alle Weile in den Wald- und Bergländern Silurs beobachtet werden. Die Körpergrößen der Tiere sind recht variabel und vom Geschlecht abhängig. Die Schultern der Kater können bis zur Hüfte eines Erwachsenen Mannes reichen, ein Gewicht von 85 Stein und eine Körperlänge von zwei Schritt, den ähnlich langen Schwanz nicht gerechnet, ist überliefert. Parderkatzen sind deutlich kleiner, weibliche Tiere wiegen oft nur 25 Stein. Die Fellzeichnung ist einzigartig. Auf hellem, beigen, gelben oder ockerfarbenen, selten auch auf weißem Grund zeigt es handgroße, schwarze Spiralen mit zwei bis drei kompletten Wicklungen, welche auf der linken Körperseite rechtsherum, auf der rechten Körperseite aber linksherum gewendelt sind. Parder haben die scharfen Sinne der Raubkatzen und sind mit ihrem mächtigen Gebiss und kräftigen Tatzen erfolgreiche Jäger und den Nazairs wehrhafte Gegner. Sie sind geschickte Kletterer, welche in Cryon einzelnstehende Bäume als Ansitz und Ruheplatz erklimmen und in Calvastar und Myros Vogelnester leeren. Neben Wildtieren reißen sie häufig auch Haustiere. Sogar von Angriffen auf Menschen wird berichtet. Die Zulässigkeit der Parderjagd ist auf Silur sogar unter Druiden umstritten. Waldbewohnende Druidengemeinschaften schätzen das Tier an sich, Gemeindedruiden fürchten eher um die Gesundheit der Mitglieder ihrer dörflichen Gemeinschaft und sind durchaus bereit einzelne Tiere zu töten, wenn sie als Gefahr wahrgenommen werden. Die Nazairs Silurs stellen ihnen nach, die Felle werden gehandelt. Parder lassen sich sogar von nicht magiebegabten Personen zähmen. Den Hohen Kheitara der magiebegabten Silurer sind sie häufige Tierpartner, den Schamanen wegen der geschätzten Symbolik ihrer Spiralzeichnung, kämpferischen Magiern wegen ihrer Wehrhaftigkeit, einzelgängerische Druiden finden in der Lebensweise der Parder ihr eigenes Leben idealisiert.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Einhornmond 441 n.P.

Re: Kultur aus Silur

von Merhan » Mi Apr 23, 2025 11:37 am

Rillenschlangen

„Du kannst sie streicheln, aber wasche dir anschließend die Hände.“ - Guter Ratschlag beim Umgang mit der Rillenschlange

Die Rillenschlange ist eine recht große Schlangenart, welche eine Körperlänge von bis zu vier Schritt erreicht. Sie ist auf Silur in den klimatisch begünstigten Ländern Callen und Calvastar häufig. Diese Reptilien sind bereits mit ihren hellen, grauen Schuppen sehr auffällig. Typisch für die Rillenschlange sind durchgängig entlang der Körperachse angeordnete Mulden, welche tiefe Falten bilden, in denen ihre Haut von besonders feinen, leuchtend roten Schuppen bedeckt ist. In diesen Rillen wachsen die Schuppen kontinuierlich nach und färben sich nach und nach grau, während sie mit dem Wachstum der Schlange nach außen wandern. So muss sich die Rillenschlange, anders als andere Reptilienarten, nicht häuten. Ist die Rillenschlange erregt oder wird sie bedroht spreizt sie diese Rillen auf und scheint dann, mit aggressiv zur Schau gestellten roten Streifen unübersehbar und bedrohlich. Dabei ist die Rillenschlange harmlos, sie frisst, vielleicht als einzige Schlangenart, ausschließlich Pflanzen, sie ist träge und langsam. Dennoch hat sie keine Feinde, denn die Rillenschlange nimmt an heißen Quellen und an Fumarolen giftiges Arsen auf und lagert es in ihrem Körper ein. Ihr selber schadet das giftige Mineral nicht, doch für alle Feinde ist ihr Fleisch tödlich und das zeigt sie mit ihrem typischen Verhalten an. Alchemisten Silurs experimentieren mit den Körpersäften der Rillenschlange um Mittel gegen Vergiftungen zu finden.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Einhornmond 441 n.P.

Re: Kultur aus Silur

von Merhan » Di Apr 22, 2025 9:05 pm

Nachtzeichenfalter

„Hab meine Bücher verbrannt, und lese den Nachtzeichenfalter.“ - Aus einem silurischen Lied

Nachtzeichenfalter sind in Silur häufig anzutreffende, große, schwarze Nachtfalter, die die Länge eines Fingers erreichen können. Ihre Körper sind, für Nachtfalter, sehr schlank und auch die Flügel weisen nur eine geringe Breite auf. Vorderflügel und Hinterflügel sind gleich groß und zeigen individuelle, silberne Linienmuster. Dabei ist das Muster auf linkem und rechtem Flügel symmetrisch, das auf Vorder- und Hinterflügel unterschiedlich. Die Linien erinnern an die Runenschrift des Ersten Volkes Silur und für Kinder gebildeter Kreise ist es ein beliebtes Spiel, die Zeichnung als Runen zu lesen und zu Worten zu ergänzen, wenn sie an Feiertagen Gelegenheit haben lange wach zu bleiben und die Insekten zu beobachten. Nachtzeichenfalter findet man, abgesehen von den Küsten und den Hochgebirgen, überall auf Silur.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Widdermond 444 n.P.

Re: Kultur aus Silur

von Merhan » Di Apr 15, 2025 5:42 pm

Niki

„pffch!“ - fauchender Laut eines Niki, wenn er sich bedroht fühlt

Niki sind flugfähige, Echsen. Ihre Haut ist mit kleinen, leuchtend roten Schuppen bedeckt. Ihre Körper erreichen Längen von zwei Schritt. Dabei entfällt ein wesentlicher Teil auf Hals und Schwanz. Den Kopf dominieren große perlmuttfarbenen, pupillenlosen Augen mit denen der Niki im Dämmerlicht und wohlmöglich in Dunkelheit hervoragend sieht. Ohrmuscheln sind nicht sichtbar. Das Maul lässt sich sehr weit öffnen und zeigt ein Raubtiergebiss mit hochrechteckigen, mittig zugespitzten Zähnen, deren Spitzen ineinandergreifen. Mit diesem Gebiss ist ein Niki gut gerüstet große Insekten, Fledermäuse, kleine nächtliche Vögel und junge Flederkatzen zu erbeuten. Die Brust ist breit und flach und trägt ein Flügelpaar, mit einer Spannweite von einem Schritt. Die Flughaut wird von dünnen, biegsamen Arm- und Fingerknochen aufgespannt, ist nur außen beschuppt und innen dunkel gefärbt. Das einzige Paar Beine ist sehr beweglich und mit kräftigen, einziehbaren Krallen ausgestattet mit denen ein Niki sich sogar an der glatten Oberfläche von Tropfsteinen festklammern kann. Der Schwanz ist ähnlich lang wie der Hals und trägt am Ende eine breite, waagerecht liegende Flosse. Niki sind lebendgebärend. Nur ein einzelnes Ei wird befruchtet, das einzige Junge schlüpft im Körper der Mutter und ernährt sich von unbefruchteten Eiern. Der Niki Gleipnik lebt mit der Höhlendruidin Kjelle in einer Tropfsteinhöhle unter der Magierakademie von Silur nahe der Dunklen Zisterne. Durch Druidenzauber teilt sie seine Sinne, denn die Druidin ist taub und blind.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Jaguarmond 441 n.P.

Re: Kultur aus Silur

von Merhan » Di Apr 15, 2025 5:21 pm

Die Feuerblumen

„2280 Talente Gold in Silurischer Währung“ - Forderung während einer Verkaufsverhandlung in der Flussburg

Für die Große Feuermagie gilt die Feuerblume als unverzichtbare Komponente. Sie ist, so heißt es, nur am Vulkan Bel- Arad zu finden und hier alleine deshalb, weil die Grenzen zwischen den Welten auf Silur weniger fest sind als anderswo. So können Kreaturen, welche zum Beispiel der Elementaren Ebene des Feuers entsprechend der Ebenengeometrie des Vallö Kalundgrag entstammen hier, wo die Feuer des Berges den Verhältnissen ihrer Heimat entsprechen, angetroffen werden. Es handelt sich um wunderschöne Lebewesen und auch wenn ich das Glück hatte eines zu sehen bin ich unsicher, ob man sie dem Pflanzenreich, dem Tierreich oder doch dem Reich der Zauberwesen zuordnen soll. Wie Pflanzen verweilen Feuerblumen, an dem Orte, an dem sie erscheinen. Wie Tiere sind sie befähigt ihre Blätter und Blüten willkürlich, Gliedmaßen gleich, zu bewegen. Wie manche Zauberwesen scheinen sie also beiden Reichen nicht vollständig anzugehören und mit Magie verwoben zu sein. Feuerblumen findet man nur an Spalten, wo das glutflüssige Erdinnere zutage tritt, jedoch nur dann, wenn diese Spalte einige Zeit bestand hat, was sehr selten der Fall ist. Zugleich dürfen an diesem Ort keine schädlichen Gase und Aschen austreten und darf keine Lava umherspritzen, was indes dort zumeist geschieht. An so einem besonderen Ort kann man im Jaguarmond, welcher auch Feuermond heißt, eine Feuerblume antreffen, ein handgroßes Wesen, der Wurzelstock so dunkelrot, dass er fast schwarz erscheint, Stiel und Blätter nur unwesentlich heller, doch bereits schwach leuchtend, die Knospen bereits rot wie eine heiße Herdplatte glühend, die Blüten aber ein prächtiges Feuerwerk von lauterem Gold und Karmin bildend, gleich den Künsten wie sie, Legenden zufolge, die Feidra im Hohen Zeitalter der Elfen erschufen und eine große Hitze abstrahlend. Eine Feuerblume ist also selten zu finden, sie wächst an unzugänglichem Orte und zugleich ist nur mit großen Mühen zu ernten. Um sie zu gewinnen und zu erhalten muss man sie samt ihrer Wurzel und dem Gestein, dem sie entsprießt in ein oktaederförmiges Gestell aus kalt geschmiedeten gedrehten Eisenstangen einschließen, denn alleine so eine Vorrichtung widersteht der Hitze der Feuerblume. Das Gestell mit der Blume ist auf einer glühenden Steinplatte zu transportieren, welche beständig von den brennenden Kohlen einer Esse erhitzt wird, den Kälte lässt das kostbare Wesen verderben. Auch auf der Insel Silur sind Feuerblumen außerordentlich selten und sie werden leider häufig bei der Ernte oder beim Transport vernichtet. Der Handel mit ihnen ist ein Privileg des Reiche Ersor der Dunkelelfen und des Reiches Silur der Menschen. Es hat sich in der Flussburg, dem wesentlichen Handelsplatze eingebürgert, den Verkauf der ersten gewonnenen Feuerblume des Jahres von Agenten der Dunkelelfen tätigen zu lassen und deren Preis zu folgen, da aller Erfahrung nach die Händler Ersors die besten Abschlüsse erzielen. So bleibt der Preis der Kostbarkeit hoch und davon profitieren beide Reiche.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Jaguarmond 441 n.P.

Re: Kultur aus Silur

von Merhan » Fr Jan 17, 2025 6:23 pm

habe gerade gesehen, dass in der Myrapedia ein Artikel zu den Pfeifmäusen fehlt. Immerhin wird er zu erstellen vorgeschlagen, wenn man einen euen Artikel anlegen möchte. hier also:

Pfeifmäuse

„Das pfeifen die Mäuse im Keller“ - Redewendung, das ist allgemein bekannt

Pfeifmäuse sind Schädlinge in Silur. Sie sind häufig und überall anzutreffen. Es sind kleine Nagetiere, vom Gewicht einer Unze und der Länge eines Fingers. Hinzu kommt ein gleichlanger Schwanz. Sie treten in vielen Farbschlägen, von Ocker über alle Brauntöne bis hin zu Schwarz auf. Meist sind sie nachtaktiv, um sich insgeheim an den Vorräten der Menschen zu bedienen. Finden sie keine Vorräte in Scheunen und Vorratskammern leben sie von wilden Früchten, Grassamen und Insekten. Der Mensch hält Katzen um sie zu jagen, aber auch Schlangen, Füchse und Greifvögel, vor allem Katzenkäuze stellen ihnen nach. Die Rotkattas und Graulemuren Silurs sind meist zu langsam um eine Pfeifmaus zu erwischen. Die Mäuse verständigen sich durch ihr charakteristisches Pfeifen, das lange andauern kann und von benachbarten Mäusen aufgenommen und fortgesetzt wird. So finden sich die eigentlich als Einzelgänger lebenden Tiere zur Paarung zusammen. Es heißt auch, sie würden so Mäusegruppen bilden, in denen sich die Mäuse gegenseitig unterstützen um an gesicherte Vorräte zu gelangen, ja um gemeinsam Katzen zu jagen und zu töten. Pfeifmäuse können als Haustiere gehalten und auch von Weisen verschiedener Klassen als Begleiter gewonnen werden. Bei guter Ernährung und Pflege werden sie bis zu zehn Jahre alt.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Widdermond 444 n.P.

Kultur aus Silur

von Gwynn » Mo Sep 16, 2024 12:01 am

Die Hüter des Steines

Beschrieben von Fredik Sundsvall, 34. Hüter des Steines, im Jaguarmond 441 n.P.

Der Hüter des Steines war ursprünglich ein Priester der Dena, welcher am Stein der Dena, einem Heiligtum der Göttin des Silurischen Volkes, wacht. Es gab lange nur einen einzelnen Hüter, dem gelegentlich eine wechselnde Anzahl Wächter zu Seite stand. Heute halten freiwillige Silurer und Gäste Silurs, angeleitet vom Hüter, gemeinsam Wacht.
Seit alter Zeit ist bekannt, dass sich im Berge Bel- Arad in Silur ein Dimensionstor verbirgt, das einzige, durch welches, so sagen es Gelehrte und Dichter, Prophezeiungen und Orakel, der Darkon, der Höchste Heerführer der Finsternis die Innenwelt Myras verlassen kann um die Außenwelt mit Krieg und Terror zu verwüsten.
Zu den Menschen Silurs, welche die Insel im ersten Jahrhundert nach Pondaron besiedelten, kam dieses Wissen durch die Druiden, Menschen Silurs, welche Initiation und Wissen um Natur und Weltenläufe in den Steinkreisen und Menhiren ihrer neuen Heimat gewannen. Die Druiden erfuhren auch, dass ein der Göttin Dena heiliger Stein auf dem Lichtberg als Ankerpunkt des Tores hohe Bedeutung hat.
Mit diesem Wissen übergaben die Druiden im Jahre 131 n.P. den Platz mit dem Stein der Denapriesterschaft Silurs und wiesen darauf hin, dass der Stein sorgfältig zu beobachten sei, da er mit dem Dimensionstore verbunden ist. Veränderungen und Zeichen am Stein sind ein Menetekel und deuten auf eine Öffnung des Tores und damit auf große Gefahr für das Reich Silur und die ganze Oberwelt Myras hin. Für diese Aufgabe wurde von der Priesterschaft das Amt des Hüters des Steines geschaffen, dessen Träger seit diesem Jahre kontinuierlich durchgezählt werden. In dieser langen Reihe bin ich der 34. Hüter.

Anfangs wurde die Beobachtung des Steines sehr ernst genommen und unter Aufsicht des Hüters wechselten sich Priester Tag und Nacht in der Beobachtung des Steines ab. Am Stein wird bis heute der neue Ulf- da- Dena durch ein Wunder seiner Göttin bestimmt, so dass den vielen und führenden Priestern der Religion der heilige Ort und dessen besondere Bedeutung stets gegenwärtig sein sollte.
Aber die Wahl eines Ulf- da- Dena ist ein eher seltenes Ereignis. Auch wenn die Wichtigkeit des Ortes wegen der Ulfwahl nie in Vergessenheit geriet wurde doch die Wacht am Stein vernachlässigt. Auch wir Priester denken, wie viele andere Menschen auch, längstens in Jahrzehnten oder Lebensaltern, während die Druiden bei der Übergabe des Steines in Äonen dachten. Veränderungen und Zeichen am Stein der Dena hatte es Jahrhundertelang nicht gegeben und die Wacht schien mehr und mehr als symbolische und sinnlose Pflicht. Häufig wurde das Amt als Strafe verhängt, zwang es doch den Hüter zu einem einfachen Leben auf dem entlegenen Lichtberge und war häufig das Ende seiner Karriere in der Denakirche.

Im Jahre des Feuers 407 n.P. mag sich der erste Angriff des Arus ur Eklas auf das Tor im Bel- Arad, wie von den Druiden erwartet, am Steine angekündigt haben. Mein Vorgänger, Aron Holt, der 32. Hüter des Steines bemerkte das Zeichen nicht. Doch die Lavakinder, Wächter des Tores im Bel- Arad waren aufmerksam, als die Priesterschaft versagte. Sie konnten die Öffnung des Tores zunächst durch einen Sieg im Magischen Duell verhindern. Die Erde bebte und der Bel- Arad zitterte doch das Tor blieb verschlossen.
Das Beben weckte Aron Holt. Er sah und deutete die Zeichen. Er lud die Katary und ihre Fürsprecher, Sentharo ap Kyrdon und Otwela von Memmering sowie Zapheles, den Magier Silurs, zum Heiligen Steine um die Lavakinder im Berge magisch zu stärken. Doch Arus ur Eklas war im Feuermond des Jahres des Feuers auf dem Höhepunkt seiner Macht und schlug die Verbündeten kurz darauf in einem zweiten Zauberduell. Er öffnete das Tor. Mit großer Gewalt brach der Bel- Arad als Vulkan aus. Die Detonation verwüstete Silur. In Visionen sah der Hüter Aron Holt das Tor offen, Heerscharen der Finsternis, angeführt von Wergols den Vulkan erobern und es gab kein Heer in Silur sie zu stoppen.
Mit seinen Ratgebern floh Ragall, der König von Silur, zum Stein der Dena. Hier berieten die Silurer ihre Zukunft. Der Hüter des Steines berichtete von seinen Visionen und seine Zuhörer erkannten, dass sie ihre Heimat nicht verteidigen konnten und sie wussten, dass sich ihre spirituelle Kraft an der im Feuermond des Jahres des Feuers vielfach potenzierten Macht des Arus ur Eklas erschöpft hatte. So entschieden sie sich zur Flucht mit der Lohanyaflotte, welche der damalige Friedensminister Bofri von Gorgon aus Karalo- Floran zum Entsatze gesandt hatte. Vor allem das Überleben der Katary und Lavakinder war für die Sicherheit der Lichtwelt unabdingbar, war es doch seit Ewigkeiten ihre Aufgabe, das Dimensionstor geschlossen zu halten. Es wieder zu schließen würde Aufgabe eines kommenden Jahres sein, Aufgabe einer Lichtliga, einer Allianz, welche erst noch geschmiedet werden musste.

Viele Menschen Silurs konnten die rettenden Schiffe im Chaos von Vulkanausbruch und Angriff der Invasoren nicht erreichen, wollten ihre Heimat oder ihre Angehörigen nicht verlassen oder fanden an Bord keinen Platz. Ihnen standen dunkle Jahre, bestenfalls als Sklaven, bevor. Ihre schließliche Befreiung wurde Verantwortung und Pflicht der Geflohenen, doch ob sie diese in Jahren, in Jahrhunderten oder nie leisten würden war nicht gewiss.
In dieser finsteren Zeit bemühte sich auf Silur die Priesterschaft der Dena die zurückgebliebenen zu trösten und zu einen. Aron Holt, der Hüter, der die Zeichen des Steines übersehen hatte und sich schuldig fühlte, Agse Hussay, eine gewöhnliche Priesterin der Dena doch mit großer Zuversicht und Ausdauer gesegnet und Haukelin Vriedsvelt, der betagte Leiter der Priesterschule im Farkuum- da- Dena, der sich als Organisator hervortat seien beispielhaft erwähnt. Nur geringe Unterstützung konnten ihnen die Exilierten durch die Nazairs leisten, königliche Wildhüter, welche als Partisanen nach Silur kamen um die Ankunft der Lichtliga vorzubereiten.
Schrecklichster Moment in schrecklichen Zeiten die folgten war die Schändung des Steines der Dena, der heiligen Stele, des Offenbarers der Omen, des Ankerpunktes, welcher der Lichtliga eines Tages als Fokus zum Schließen des Tores dienen sollte. Die Besatzer zerschlugen den Stein, dass er niemals wieder verwendet werde und warfen die Brocken zur Demütigung Denas in die Abortgruben der Shoroch, dass sie unter Fäkalien begraben würden.

Doch der Boden Silurs und vielleicht ganz Myras ist Dena selber und was von den Besatzern als endgültige Entmachtung der Göttin gewollt war gab ihr in Wirklichkeit ihren Heiligen Stein zurück. Während der Hüter des Steines auf dem Waldboden schlief schenkte Dena ihm Vision und Wissen um den Verbleib der Stücke ihres Heiligtumes und forderte ihn auf sie zu sammeln und sie zum Lichtberg zu bringen, um sie dort zu verbergen.
Aron Holt sprach zu den Priestern und die Priester sprachen zu den versklaven Silurern, welche die Latrinen säubern mussten. Sklaven schmuggelten die Steine aus den Lagern der Besatzer, reinigten sie an klaren Bächen vom Schmutze und trugen sie heim zum Lichtberge. Es heißt, Dena segnete jeden Silurer, der half auch nur ein Staubkorn ihres Heiligtums zu bergen und zu bringen. Als nach vier Jahren die Flotte der Lichtliga Silur erreichte glaubten die Besatzer die Trümmer der Stele der Dena sicher verborgen in den Gruben. Als die Befreier zum Lichtberge kamen schien der Stein zerstört, der Anker verloren, das Tor im Bel Arad dem Darkon auf alle Zeiten offen. Doch der Hüter des Steines übergab Steine und Sand und Staub um das Heiligtum neu zu erschaffen.
So ist die Wiedererschaffung des Steines der Dena das Werk zuerst das Werk von zahlreichen ungenannten Helden, welche als Sklaven Mut und Treue bewiesen, als sie die Brocken zusammentrugen aus denen er neu wurde. Weithin bekannt hingegen sind die Namen der Myraweisen, welche bei Neuerrichtung und Weihe mitwirkten: Aus Taron don Umn Katuum, der Hüter des Tales des Lebens; aus Tronja Vargas, der Höchstpriester des Norytton und mit ihm die Priester der Seeelfen; von der Purpurnen Bruderschaft Salmed von der Varan, der Priester des Norytton; aus Borgon Dyl Shayol, die Borgonanbeterin und Shimuen der Seher und Ajirlan n'Orrdet, die oberste Seepriesterin des Norytton und aus Silur die Geweihten der Dena, König Ragall und Otwela von Memmering.
Nahe des Steines der Dena erinnert ein Steinkreis an sie alle. Die Randsteine tragen die Namen der Myraweisen, so wie sie im Kreis standen, um die Stele zu erneuerten und das Ritual der Weihe und des Torschließens vollzogen. Der Menhir in der Mitte aber erinnert an all jene Frauen und Männer, welche die Trümmer des Heiligen Steines bargen und brachten.

Nach der Befreiung Silurs im Jahre 412 n.P. blieb Aron Holt, geehrt und angesehen, noch bis 418 n.P. Wächter des Steines, zusammen mit Hütern aus der Priesterschaft der Dena, so wie es anfangs war. Nach seinem Tode trat Trossing Asdai seine Nachfolge als 33. Wächter an und wachte bis zu seinem Tode zuverlässig und ausdauernd. Als dann im Jahre 441 n.P. das Amt neu vergeben werden sollte regte Kronprinz Dorim an, die Würde und Aufgabe der Wacht am Stein der Dena einem größere Personenkreis zugänglich zu machen. Sein Vorschlag fand begeisterte Zustimmung.


Deswegen sind heute Priester der Dena und des Chnum und aller Götter des lichten und neutralen Pantheons eingeladen mit Wacht zu halten, war doch die erneute Weihe des Steines das Werk von Gläubigen vieler Religionen. Jeder Silurer ist eingeladen zu wachen, haben doch Silurer aller Stände die Brocken zusammengetragen aus dem die Stele neu erstand. Alle Gäste Silurs sind eingeladen zu wachen, waren doch viele Völker und Reiche an der Befreiung Silurs und der erneuten Weihe des Steines beteiligt und ist das Tor im Bel- Arad und der Darkon, welcher dahinter lauert eine Gefahr für ganz Myra.
Ich, Fredik Sundsvall, wurde vom Tempel der Dena zum 34. Wächter des Steines bestimmt. Anders als meine Vorgänger, welche als Einsiedler in einer Hütte lebten und alle Weile einen Blick auf den Stein warfen, mit der Hoffnung, eine Veränderung als Omen zu erkennen und mit der Furcht um die Bedeutung des Zeichens bin ich Gastgeber einer vielfältigen und wechselnden Gemeinschaft aus Silurern und Besuchern der Insel.
Zu jeder Tages- und Nachtzeit wachen mindestens sechs Personen, rings um den Stein verteilt, so dass stets zwei Personen jede der vier Seiten des rechteckigen Steines im Blick haben und selbst dann noch ist jede Seite des Steines von einer Person bewacht wenn zwei Personen ausfallen. Jede Wache währt vier Stunden, so dass sich sechs mal sechs, das sind 36 Personen, einen Wachtag teilen. Manche Silurer reisen für eine einzelne Wache an, andere bleiben für mehrere Tage. Manche verlassen für eine Wache das Savretal, den Hauptverkehrsweg der Insel und reisen anschließend in ihren Geschäften nach Belfalas oder in die Flussburg weiter, andere Besuchen den Stein bei ihrem Weg auf der Pilgerstraße über die Höhen Silurs zum Krangos, zum großen Tempel der Götter des lichten und neutralen Pantheons. Mancher wacht nur einmal in seinem Leben, viele wollen regelmäßig wachen, zur Feier ihres Geburtstages oder um einen wichtigen Jahrestag zu begehen.
Es üblich geworden, die Wache stehend und schweigend zu verbringen. Untergebracht sind die Wächter in einer neu gebauten, langgestreckten Hütte neben dem Haus des Hüters des Heiligtumes, wo einfache Lagerplätze bereitgehalten werden. Decken und Nahrungsmittel hingegen muss jeder Wächter selber mitbringen, dabei ist es üblich, dass die Verpflegung geteilt wird, Khavia wird gemeinsam gekocht.
Die Wache am Stein der Dena ist ein Gemeinschaftserlebnis, welches die Silurer und ihre Gäste eint, zugleich eine heilige Pflicht im Kampf gegen die Finsternis und eine spirituelle Erfahrung für aller Teilnehmer. Gesehen und genehmigt: WGW

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