Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Da lief eine Frau über den Strand, doch sie hatte nur ein weißes Tuch, einen fast schon durchsichtigen Stoff um sich gewunden, der ihr auch immer vom Körper rutschte. Als sie ihn entdeckte, kam sie auf ihn zu, und nun konnte auch er sie ausgiebig betrachten. Ihre Haut war dunkel, dunkler als die seine und hatte einen goldenen Ton, ihre augen waren kleine schwarze Seen und das Haar schimmerte im Licht der Sonne weißgolden. Sie lächelte ihn an und blieb dicht vor ihm stehen.
Was macht ihr hier, Fremder?" fragte sie neugierig und musterte ihn neugierig. Er schluckte. "Ich... ich wollte den Sonnenaufgang genießen."
Sie strömte einen solch betäubenden Duft aus, daß ihm schwindelig wurde, und er spürte, wie Wärme von seinen Lenden aufstieg. Er verfluchte seinen Körper! Verdammt, was sollte das denn? Er war nicht an diesen Strand gekommen, um, um sich auf diese großbrüstige Schönheit zu stürzen und sie...
Ärgerlich grub er seine Fingernägel in den Handballen.
"Der Sonnenaufgang ist auch wunderschön. Kommt mit mir, ich zeige euch einen Ort, an dem ihr ihn noch besser genießen könnt.
Er wollte ablehnen, aber er konnte es nicht. Irgendwie war er neugierig geworden, warum sie so ungezwungen hier herumlief und es geradezu herauszufordern schien, daß er sie ergriff und niederwarf, um sie zu nehmen.
Er blickte sich um. Noch war niemand zu sehen, und so nickte er mit einem freundlichen Lächeln, folgte ihr dann dichtauf.
Er lag in einer weichen Sandkuhle, als er wieder zu sich kam.
Hier oben hatte er es nicht mehr ausgehalten und seinem Drängen nachgegeben. Tatsächlich hatte sie sich nicht gewehrt, als er sie sanft an sich zog und sie zu streicheln begann. Sie drängte sich eher noch an ihn und erhöhte seine Lust, als sie ihrerseits ihre Hände über seine Haut gleiten ließ und mit ihren Lippen kleine Küsse wie Bisse verteilte, um die Lippen schließlich um sein Glied zu schließen. Er hatte seine Lust herausgeschrieen und sie dann auf sich gezogen, war mit einer einzigen Bewegung tief in ihre feurige Wärme gedrungen und hatte immer wieder heftig zugestoßen. Mehrmals wechselten sie die Stellung, als es ihm zu langweilig wurde, sie auf ihm reiten zu lassen. Die Frau lag schließlich unter ihm und hob ihm ihre Hüften mit kleinen wollüstigen Schreien entgegen, während er ihre Brüste mit seinen Lippen bearbeitete und sich immer schneller über ihr zusammenkrümmte und rhythmisch stieß.
Dann war er gekommen und hatte sich mit einem Grunzen zuckend in sie ergossen. Erschöpft war er über ihr zusammengebrochen und hatte sie weiter umarmt, während seine Erregung schwand....
Dann schlief er ein.
Als er wieder erwachte war sie fort.
Hatte er nur geträumt, fragte er sich später, oder war es Wirklichkeit gewesen? Er rappelte sich verwirrt auf und rupfte an seinen Kleidern, die er noch trug und die voller Sand waren und entsann sich dann voller Entsetzen der alten Legende, die ihm sein Großvater berichtet hatte - von der seltsamen Frau, der Syameni, die immer wieder am Strand auftauchte und junge Fischer wie ihn verführte - von dem Meeresdämonen, der diesen stattlichen jungen Männern ihren Samen geraubt hatte, so daß sie daraufhin keine Kinder mehr zu zeugen vermochten, ja auch Frauen verabscheuten. Sie hatten ihr sinnenfreudiges Erlebnis mit einem hohen Preis bezahlt, das Verbotene mit dem Verlust ihres Lebenssinnes. Aber auch er hatte wieder Norto und die Gebote der Priester gefrevelt! Der junge Mann war verzweifelt, als er an seine Liebste, die ihm nach so vielen Jahren endlich versprochen war, und an seine Famile dachte. Er durfte ihnen allen nichts davon erzählen, und er mußte irgendwie Hilfe finden. Aber wo? Bei dem stummen Gott, wo? Durfte er sich an die Priester wenden? An diesen Strand würde er niemals wieder kommen. Er zitterte, als er an sein Erlebnis dachte und verfluchte sich, nicht standhaft geblieben zu sein. Jetzt war es zu spät dafür. Und vielleicht hatte er nur noch einen Weg, um seine Schande reinzuwaschen - indem er sich in das Meer stürzte. Und daran war nur diese bösartige Dämonin schuld.
Wann endlich legte ihr jemand das Handwerk, wann kam der Priester, der sie zu bannen vermochte? Wann?
Oder mußte er diese Aufgabe zu der Bestimmung machen?
Und er dachte nach, während die Sonne über den Himmel wanderte und faßte schließlich einen Entschluß. Und so wurde er ein Priester durch schwere Arbeit und ein Asket und kehrte als alter Mann zurück, um die Symeani zu vernichten. Der Name des jungen Mannes aber war Marson d'Tyla. Später nannte man ihn Marson Sydemandi - Marson der Bannende, auch wenn er starb, als er den Dämonen vernichtete. Und so wurde er zum Patron der jungen Fischer.