Kultur aus Silur

Das Brett für alle Dinge rund um Karcanon, das älteste Segment von Myra. SpielerInnen können hier auch gerne bereits genehmigte Kulturtexte veröffentlichen.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Trollingerkatzen

„Ich habe das Eigenparadies Grewias gesehen und dort waren nur Katzen“ - Vision beim Streicheln einer Trollingerkatze

Die Trollingerkatze ist eine mittelgroße Hauskatzenrasse in Silur. Ihr Fell ist schwarz, mit einem auffälligen, sich gelegentlich verzweigenden, goldenen Streifenmuster, das sich längs der Körperachse zieht. Ihr Name wird von den Königstrollen, den magiemächtigen Wesen und Helfern des Lichtboten und der Zaubermütter abgeleitet, denn sie verfügen über eine eigene Magie. Allen Katzen sagt man nach, dass sie einst Vertraute von Göttern waren und Geheimnisse wissen, die dem Menschen verborgen sind. Das ist sicher wahr, nur sind die Trollingerkatzen die Lamonten unter den Katzen. Durch ihre Nähe, besonders aber durch ihre Berührung und noch mehr, wenn man sie streichelt teilen sie ihr Wissen unwillkürlich und so wird dem, der ihnen nahe ist, manche Sicht zuteil, oft wirr und belanglos, doch gelegentlich über alle Maße überwältigend und fesselnd. Dieses Erlebnis kann süchtig machen und einige Silurer suchen den Kontakt zu Trollingerkatzen intensiver als es ihnen gut tut. Die Schwatzhaftigkeit ihrerseits tut den Trollingerkatzen nicht gut, sie scheint anderen Katzenarten bekannt zu sein, und so werden sie von anderen Tieren aus der großen Katzenfamilie gemieden, ja vertrieben, und manches mal gejagt und getötet. Deswegen halten sie sich umso mehr an den Menschen und entwickeln besondere Häuslichkeit. Trollingerkatzen sind, mit diesen Einschränkungen, die ihrem Halter bewusst sein sollten, hilfreiche Begleiter für Weise, welche sich der Erkenntnismagie widmen.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Eulenmond 442 n.P.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Unlandfalter

„Ihre Augen unlandfalterblau“ - Silurisches Volkslied


Unlandfalter sind kleine, nur fingerkuppengroße Schmetterlinge der Insel Silur. Man findet sie im Unland, dem für die menschliche Bewirtschaftung ungeeignetem Gebiet, vor allem im Bergland Cryon und im Waldland Myros, auf Schutthalden von Bergstürzen oder wo anstehendes Gestein den Ackerbau unmöglich macht, Gebieten, die heute als Wildland entsprechend des Druidenregims gewertet werden. Dort nutzen sie den Nektar der zahlreichen Blütenpflanzen zur Ernährung und ihr Grün um ihre Eier abzulegen. Körper und Flügel sind dunkelblau, die Flügel mit auffälligen, silbernen Augenflecken. Verliebte Silurer meinen sie stets paarweise anzutreffen und erblicken in ihnen ein Bild ihrer Liebe, eine Beobachtung, welche ich nicht bestätigen kann. Merok von Silur trug auf dem Ball von Fürstin Baleine zum Beginn des Jahres der Katze und zum Ende des Jahres des Schmetterlings ein Kostüm in den Farben des Unlandfalters.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Eulenmond 442 n.P.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Wassermännlein

„Sprudel, Sprudel...... Platsch!“ - Heedi, Wassermännlein in einem Geysir

Wassermännlein sind Elementargeister des Elementes Wasser. Auch wenn man sie Wassermännlein nennt gibt es doch männliche und weibliche Wesen. Entsprechend den Lehren ALMAKAN, der Magierakademie von Silur existieren vier grundsätzliche Elemente: Luft und Erde, Wasser und Feuer. Jedem Element sind mit absteigender Macht Elementarherren, Mako und Geister zugeordnet. In den Elementen hausen sie und aus ihnen heraus kann man sie rufen. Die Elementargeister sind die geringsten der Elementaren Kreaturen. Sie erreichen die Größe einer Hand, ihr Körper ist humanoid und besteht vollständig aus der Substanz ihres Elementes. Elementargeister sind langlebige, sprachbegabte und intelligente Individuen, können also freundlich und feindlich, hilfsbereit oder abweisend sein. Sie können von Magiern, Druiden oder Schamanen durch einen Zauber oder ein Ritual gerufen werden. Gelegentlich erscheinen sie bei missglückten Elementarzaubern oder bei gescheiterten Versuchen einen Elementarherren oder einen Mako zu rufen. Generell scheint Magie sie anzulocken und und man meint, dass sie den Adern Denas folgen und sich an den Knoten der Adern versammeln. Viele Quellen und Dorfteiche, ja manche Geysire und gelegentlich, so sagt man, sogar Waschzuber, werden alle Weile von Wassermännlein bewohnt. Entsprechend dem Charakter ihres Elementes Wasser sind Wassermännlein reiselustig und wechseln alle Weile ihren Aufenthaltsort, der jedoch immer ein Platz des nassen Elementes ist. Allerdings scheinen sie bewegte und fließende Wasser zu meiden, im Meer und in Flüssen sind sie selten anzutreffen. Sie sind flexibel, redselig und ungeduldig. Ihre Farbe entspricht ihrem Element, sie ist häufig durchscheinend und immer blau, kann dabei jedoch einer blassen Pfütze bei trübem Wetter gleichen oder beinahe schwarz sein wie das Wasser eines unterirdischen Pfuhles. Die Augen sind klein und gleichen Lichtreflexen auf der Wasseroberfläche.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Einhornmond 441 n.P.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Eiben

„Das Eibenholz für den Bogenbau hat bereits fünf Jahre auf den Holzplätzen getrocknet und wird von vielen Silurern als großer Schatz der Insel angesehen.“ - Aus einem Text über den Silurischen Langbogen, 2. Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts nach Pondaron.

Die Eibe ist ein kleiner Baum oder Strauch der gemäßigten Klimazone. Die Blätter sind schmale Nadeln, die weibliche Pflanzen tragen rote Früchte. Das Holz der Eibe wird in Silur zum Bogenbau verwendet, wegen ihrer Bedeutung für die Waffenherstellung steht die Pflanze dort unter Schutz. Alle Pflanzenteile, bis auf den Samenmantel sind hochgiftig, dieser jedoch ist essbar und wird von Vögeln gefressen, die dabei den Samen verbreiten. In der silurischen Alchemie werden Samen, Samenmantel, Nadel, Holz und Borke genutzt.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Einhornmond 444 n.P.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Katzenkäuze

Frage: „Warum hat sich eine Kheitara der Gelehrten den Katzenkauz zum Symbol gewählt? - Weil wir tagsüber schlafen und nachts krakeelen, nicht etwa, weil wir Pfeifmäuse verzehren.“ - Antwort eines Pal der Kheitara vom Katzenkauz.

Als Käuze bezeichnet man Eulen von gedrungener, rundlicher Statur, im Gegensatz zur den sonstigen, eher schlanken Eulen. Der Katzenkauz ist eine auf Silur heimische Art, etwas kleiner als eine gespreizte Männerhand. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper groß und wird von den Augen dominiert, die starr im Kopf sitzen und von großen runden Spiegeln aus hellem Gefieder umgeben sind. Katzenkäuze haben einen kräftigen, kurzen Schnabel und keine Gefiederohren, die manche andere Eulen tragen. Das Federkleid ist dunkel und weißlich gesprenkelt. Katzenkäuze sind Raubtiere, welche nächtens großen Insekten und kleinen Kriech- und Säugetieren, unter anderem Pfeifmäusen nachjagen. Charakteristisch ist ihr Ruf, der dem Schrei einer Katze ähnelt. Vor allem jüngere Katzen werden dadurch verwirrt und suchen ihre Artgenossen, wenn sie den Schrei hören, ein Verhalten, welches dem Kauz wohl Freude bereitet. Der Katzenkauz ist das Symboltier der Kheitara vom Katzenkauz der Gelehrten Silurs, vielleicht weil er Aspekte des Eulengottes Seeker, dem Sucher nach dem Licht der Weisheit und der Katzengöttin Grewia, der Wahrerin der Geheimnisse vereint. Er ziert auch das Weidra dieser Kheitara.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Einhornmond 444 n.P.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Die Secks

In der Tierkundlichen Einführungsvorlesung des Magisters Eren Marg an der ALMAKAN: „Wir haben von sechsteilige Lebewesen gehört und den Heggsfleier kennengelernt. Heute reden wir über den Secks“ - Gelächter der Scholaren.

Der Secks ist ein in Calvastar auf der Insel Silur lebendes Reptil. Grundsätzlich ähnelt er einer Schlange, mit einer Körperlänge von etwa zwei Schritt, einem langen Hals mit schlangenartigem Kopf und ebenso langem Schwanz. Nur ist die Leibesmitte flach aufgeweitet. Sie bildet eine sechseckige Bauchscheibe, deren Durchmesser einem Unterarm entspricht und an deren gegenüberliegenden Ecken Hals und Kopf und vier Beine sitzen. Diese sechs Gliedmaßen werden dem Secks seinen Namen gegeben haben. Die Beine tragen je drei lange, sehr bewegliche Zehen, mit denen sich das Tier geschickt an Ästen und Zweigen klettert. Die Grundfarbe des Secks ist ein dunkles Braun, mit hellen Längsstreifen, die sich auf der Bauchscheibe verzweigen und ein sternartiges Muster bilden. Seckse haben scharfe Augen und einen ausgezeichneten Geruchssinn, für den sie nach Art der Schlangen züngeln. Hören können sie nicht, doch ihre Zehen nehmen empfindlich Vibrationen wahr. Wälder sind ihr bevorzugter Lebensraum und hier sammeln sie Bucheckern, Eicheln, Nüsse und andere Früchte der Bäume, die sie selten verlassen. Von einem Baum zum nächsten wechseln die Secks im Gleitflug. Dabei schnellen sie sich mit einer heftigen Schwanzbewegung von einem Baum fort und segeln mit aufgespreizter Bauchscheibe zu einem Nachbarbaum, auf dem sie sicher landen. Sie leben generell einzelgängerisch. Nur in der Zeit von der Paarung bis zur Eiablage bleiben männliche und weibliche Tiere zusammen. Dann teilen sie das Gelege auf und trennen sich voneinander, wobei beide Tiere einen Teil der Eier in einer Tasche, die beide Geschlechter unter der Bauchscheibe aufweisen bebrüten. Die geschlüpften und voll entwickelten Jungtiere sind selbstständig und verlassen ihre Eltern bald. Seckse werden von Weisen Silurs als Vertraute gehalten, die ihnen nicht nur als Kundschafter und Überbringer von Zaubern dienen sondern in ihrem Brutbeutel auch kleine und leichte Gegenstände transportieren können.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Einhornmond 444 n.P.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Die Graulemuren

„Ach, einen Graulemur wie Dradd zu haben“ - Stoßseufzer vieler Magier Silurs bei der Suche nach Büchern.


Dradd war der Graulemur des Magiers Grogg Hobro. Nach der Landung mit König Jermay und seinen Gefährten gewann Grogg Hobro ihn als Vertrauten. Dradd entwickelte die bemerkenswerte und wertvolle Fähigkeit Bücher zu finden. Nachdem er bemerkt hatte, wie sehr sein Meister diese für einen Graulemuren an sich nutzlosen Dinge begehrte brachte er ihm wahllos zahllose Fundstücke, die er in den Ruinen des Ersten Volkes Silurs entdeckte, Kontorbücher von Kaufleuten, Mythorromane aber bemerkenswerterweise auch viele Zauberbücher, die er wohl in irgendwelchen Verstecken entdeckte.
Später imitierte Dradd die Lesetätigkeit seines Meisters und begann seinerseits Bücher aufzuschlagen und die Seiten intensiv zu betrachten, ja die Augen mit den Zeilen von links nach rechts wandern zu lassen. Ob er allerdings den Inhalt verstand ist nicht sicher. Wenn doch war er zu seiner Zeit ganz gewiss das belesenste Tier Myras.
Graulemuren sind mit einem Körpergewicht von drei Stein mittelgroße Affen mit namensgebender grauer Fellfarbe, die Gliedmaßen sind deutlich dunkler gefärbt. Die Körperlänge erreicht 1,5 Fuß, hinzu kommt ein zwei Fuß langer Schwanz. Auffällig sind die großen Augen der nachtaktiven Tiere, welche wie Katzenaugen zu leuchten scheinen und die geschickten Hände, mit denen sie Insekten, Kleintiere und Obst als Nahrung greifen. Sie leben im Wald, trauen sich aber auch in Siedlungen hinein um dort Lebensmittel zu räubern. Sie leben einzelgängerisch, schließen sich aber häufig Menschen an und werden deshalb, nach dem Vorbild von Grogg Hobro, gerne als Vertraute von Magiern gewählt, anders als die Rotkattas, welche lieber in Familiengruppen unter sich bleiben. Der Graulemur hat der Hohen Kheitara vom Graulemur der Magier Silurs seinen Namen gegeben.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Tigermond 440 n.P.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Die Buchhörnchen

„Wie Eichhörnchen, nur anders“ - Erklärung eines Kindes


Buchhörnchen ähneln tatsächlich den weit verbreiteten Eichhörnchen beträchtlich. Wie diese sind es Nagetiere mit mit einem auffälligen, buschigen, hochgestellten Schwanz, der Körper etwas größer als eine ausgespreizte Männerhand und etwas leichter als ein halber Stein. Sie leben im Astwerk der Wälder von Samen und Nüssen. Erkennen kann man das Buchhörnchen an seinem helleren Fell, welches stets braun ist und nicht ins rote oder graue spielt wie bei Eichhörnchen und anderen verwandten Rassen. Außerhalb von Silur sind Buchhörnchen selten anzutreffen. Charakteristisch für Buchhörnchen sind helle Abzeichen auf der Stirn und einzelne, heller gefärbte Pfoten- oder Schwanzpartien. Diese werden in Buchhörnchenfamilien vererbt und an ihnen kann man Familien, nicht aber Individuen unterscheiden.
Buchhörnchen leben als Kulturfolger auch nahe Silurischen Häusern, auf Silurischen Höfen, in Dörfern oder gar Städten. Hier lassen sie sich durch Futtergaben gerne zähmen. Bemerkenswert ist die Beziehung einiger Familien Silurs zu besonderen Buchhörnchenfamilien, welche wohl bald nach der Landnahme der Siedler um König Jermay begann. So werden Mitglieder der Buchhörnchenfamilie Speernase – nach dem typischen Gesichtszeichen – stets in der Nähe der Familie D'Arroc gefunden. Als einzelne Buchhörnchen in den Heiligen Hain nach Chalkis gebracht wurden, muss sich unter ihnen auch ein Exemplar der Familie Speernase befunden haben, denn genau dieses tauchte bald darauf bei Tolga d'Arroc auf dem Werkhof der Schiffsbauer auf, wo es heute lebt. Adeligen gilt das Wohlergehen der Mitglieder der ihrer Familie zugeordneten Buchhörnchenfamilien als glücksverheißend und unabdingbar für den Fortbestand des Geschlechtes. Gerne wird das Schicksal der Familie Trannoy erwähnt, welche im Mannesstamm ausstarb, bald nachdem sie die Mitglieder ihrer Buchhörnchenfamilie Mehlpfote im Hungerjahr 319 geschlachtet und verzehrt hatten.

aus "Tiere und Pflanzen Silurs", beschrieben von Einak Bärengang, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Tigermond 440 n.P.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Prinz in Silur

Beitrag von Merhan »

Ein Prinz in Silur, im Sommer und im Herbst 442 n.P.

Hier werde ich nach und nach die Texte zum Besuch von Prinz Berendor auf Silur veröffentlichen, den zuständigen Personen für König Katuum und Prinz Berendor zu Kenntnis und zur Kritik, damit Änderungen, falls gewünscht, nach und nach erfolgen können und der komplette Text nicht wegen eines unpassenden Details komplett verworfen wird.

Ankunft unter einfachen Leuten, Mitte Tigermond

Es ist von seiner Mutter, Kaiserin Kafrya, genannt von Erendyra bestimmt worden, dass Berendor, ihr Sohn mit Kaiser Bofri von Karcanon die Länder des Reiches seines Vaters besuchen soll. Auf der Reise soll er für Zustimmung für seine Amtsfolge gewinnen, die lange Reise soll ihn aus dem Schlingerteich der Kaiserstadt Chalkis fortführen, wo bereits zwei Attentate verhindert werden mussten und nicht zuletzt soll ihn das Reisen bilden und seinen Horizont weiten.
Katuum von Taron don Umn, Kaiserlicher Hofmagier und König der Talelfen wird die Verantwortung für die Unternehmung übertragen. Dank seiner Zaubermacht kann er nicht nur die Sicherheit Berendors gewähren, mit seiner Befähigung zur Schnellen Reise sind auch ferne Ziele in überschaubarer Zeit erreichbar. Zudem ist er mit seinem in Jahrhunderten erworbenen Wissen ein ausgezeichneter Lehrer.
Nach dem Aufbruch im Katzenmond Herbst des Jahres 441 n.P. reisen beide zunächst in den fernen Ophis, besuchen die Metropole Kahmal im Lande Umntor, das Tal des Lebens, die Heimat Katuums und die berühmte Zauberschule in Esoteria. Sich wieder gen Machairas wendend sind im Frühjahr Orte im Phialae des Grünen Meeres Ziel, darunter der Große Tempel in Chnum Antam und Aydia, der Hafen der Amazonen von Am'y Syrren. Dann geht es über den Großen Tempel des Dondra auf der Insel Rhemis fern in den Machairas, nach Silur. Notwendiger Zwischenhalt ist eine Flotte Taron don Umns, zu diesem Zwecke mitten im Ozean stationiert. Der Elfenkönig nimmt eine Gruppe von Seeleuten und Offizieren mit auf die Schnelle Reise. Sie sollen künftig sein Reich auf Silur vertreten.
Man schreibt bereits den Tigermond des Jahres 442 als Katuum die Bresche, welche er einst selbst mit Zaubermacht in die Steilküste Silurs geschlagen hatte um mit der Lichtliga die Befreiung Silurs von den Finsterlingen zu ermöglichen zum Ziel wählt. Bald drei Jahrzehnte sind seither vergangen, doch dieser Ort, an dem er so gewaltig gewirkt hatte ist ihm leicht als Ziel eines weiteren Schrittes des schnellen Reisens aufzufinden.
Die Zeit, der Fleiß der Menschen und die Heilmacht der Druiden hat die Narben der Schlachten schwinden lassen. Die Bresche, einst ein künstlicher Hafen für tausende Schiffe der Lichtliga ist nur noch eine weite Bucht, umgeben von abweisenden Klippen, die Rampen, auf denen zehntausende von Kriegern in die Schlacht gezogen waren sind für Heere nicht mehr nutzbar.
Die kleine Gruppe der Reisenden hingegen meistert in der hochsommerlichen Hitze den Aufstieg, begleitet vom Kreischen der Möwen. Hoch über der Bucht steht das Monument aus weißem Marmor, welches, angeregt von Kaiserin Kafrya an den Sieg und die Toten der Lichtliga erinnert. Jemand hält das Gras kurz und das Gestrüpp zurück, so dass ein weiter Blick nach Ophis möglich ist, auf das Meer und einen fernen Horizont. Doch der Ort ist menschenleer, trauernde Angehörige leben Monatsreisen weit fort, fern auf dem Festland.
Ein Weg führt durch den dichten Wald an der Küste landeinwärts. Bald hört man rhythmisches Singen. Jenseits der schützenden Bäume sind Getreidefelder angelegt, die Schnitter mähen den Winterweizen und ihr Lied gibt den Arbeitstakt vor. Hinter ihnen sammeln Kinder und Jugendliche die Halme und binden die Garben. Die Besucher werden bemerkt, eine ältere Frau legt ihre Sense beiseite und naht sie zu begrüßen. Die elfischen Züge der Seeleute und ihre maritime Tracht, die Robe Katuums, die kostbare Reisekleidung Berendors müssen ihr auffallen, doch sie geht darüber hinweg und lädt die Gruppe ein, näher zu treten. Es sei ohnehin Zeit für eine Mittagspause im Schatten der Bäume. Da versammeln sich die Arbeiter des Landes, dort steht ein hochrädriger Karren, beladen mit Vorräten, groben Brot, Butter, Kannen voll Khavia, Gemüse des Sommers und einem großen Korb Kirschen.
So stehen die beiden so verschiedenen Gruppen einen Moment nebeneinander, unsicher, wie sie miteinander umgehen sollen. Es ist die Frau, welche die Initiative ergreift und die Silurer vorstellt, als Freie Familie des nahebei gelegene Hofes Allvik. Sie selber heißt Beileth Jostalbreen und ist die Druidin der Gemeinschaft. Überraschung und Staunen sind groß, als Katuum sich und Berendor vorstellt: Der Herrscher eines der mächtigsten Länder im Kaiserreich, die Legende der Befreiung Silurs, in Begleitung des Kaisersohnes!
Die Silurer sind unsicher, einige machen Anstalten in die Knie zu sinken, andere blicken ratsuchend auf ihre Sprecherin und ein Mädchen fragt, leise und staunend „Wirklich?“
Beileth nimmt die Dinge in die Hand. „Wollen wir einander Gastgeber sein?“, läd sie zugleich formal und freundlich die Fremden zur Mahlsgemeinschaft ein und deutet auf die üppigen Vorräte. Katuum nimmt für die Seinen die Einladung dankend an und lässt mitgebrachte Vorräte zum Mittagsmahl der Familie stellen. Zwei widerstrebende Knaben werden geschickt Teller und Tassen für die Gäste zu holen, eine schlanke Heranwachsende wird ausgesandt zur Adorburg zu laufen um den bedeutenden Besuch anzukündigen.
Es ist ein frohes Mahl, welches Elfenkönig und Kaisersohn, ohne so recht eine Wahl zu haben als Gleiche unter Gleichen genießen. Doch Anerkennung und Respekt der einfachen Leute sind spürbar. „Ohne Elfen und Menschen wie Euch und Euren Vater“, Beileth nickt Katuum und Berendor zu, während sie nach einer Kirsche greift, „Gäbe es hier kein Obst und keine Menschen sondern nur Asche und Knochen. Wir wissen die Idee des lichten Kaiserreiches zu schätzen und wir wissen um den Heiligen Hain von Chalkis. Das sind die Dinge, die uns das Kaiserreich bedeuten, auch wenn uns sein Betrieb bisweilen befremdet.“
Die Mahlzeit ist bald beendet und es ist für die Reisenden an der Zeit zur Adorburg aufzubrechen, die am späten Abend erreicht werden kann. Beileth wird sie mit einigen Begleitern dorthin führen.
Merhan
Beiträge: 67
Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm

Re: Kultur aus Silur

Beitrag von Merhan »

Die Adorburg - Ende des Tigermondes

Die Adorburg war im Befreiungskrieg unverteidigt und unbeschädigt in die Hände der Lichtliga gefallen. Dennoch hatten die Silurer für die riesigen Mauern keine Verwendung, die militärische Verteidigung der Insel konzentrierte sich auf die Flussburg an der Küste und auf die Hauptstadt Belfalas. Graf Corrant Värmann nutzte die Ställe der Befestigungsanlage, in welchen zu Kriegszeiten 5000 Rösser eingestallt werden konnten zur Pferdezucht, im Bemühen, aus den edlen Hengsten Bakanasans und dem Calvastar, dem robusten Gebrauchspferd Silurs Reit- und Zugtiere zu züchten. Seine jüngere Tochter Ridda führt die Pferdezucht weiter. Ihre ältere Schwester, die Erbtochter Lexue hingegen ist eine gelehrte Büchernarrin. Sie bot dem Reich Silur die leerstehen Quartiere der Krieger, die Depots und Verwaltungsgebäude zum Umbau in eine große Bibliothek an. Silur nahm mit der Hinwendung seiner Kultur zum Magischen und Spirituellen gerne an. So ist die Adorburg heute zugleich Gestüt und Bibliothek, so dass man hier reitende Leser und lesende Reiter treffen kann.
All das erklärt die Druidin Beileth Jostalbreen Berendor und Katuum, während sich ihr Zug den Mauern nähert. Vor den Toren hat Familie Värmann Aufstellung genommen, umgeben von Bibliothekaren und Reitknechten, Hufschmieden und Buchbindern. Als die Gäste auf aus dem Wald treten bricht Jubel aus. Graf Corrant und seine Tochter Lexue führen die beiden besten Pferde ihrer Zucht heran, so dass Elfenkönig Katuum und Prinz Berendor nach alter Adelssitte hoch zu Ross in die Burg einziehen, während der Graf und seine Tochter die Tiere führen.
Der Aufenthalt der Ehrengäste währt einige Tage, in denen sie Gelegenheit haben, den Betrieb in den Ställen und vor allem in der Bibliothek kennenzulernen. Gräfin Ridda erklärt, dass das Gold zur Gründung der Büchersammlung weniger in die Gebäude, welche ja im wesentlichen standen geflossen sei sondern vor allem in die Anstellung von Scharen von Kopisten und Schreibern.
Aufgabe der Schreiber ist es, sich Gelehrten als Helfer zur Verfügung zu stellen, dass diese ihr Wissen festhalten können, damit es der Nachwelt erhalten bleibt und schließlich auch in der Adorbibliothek nachgelesen werden kann.
Die Kopisten hingegen sollen vorhandenen Bücher in den Zentren der Zivilisation abschreiben, etwa in der Großen Bibliothek von Organ-Dyl, in Carthanc mit seiner Nationalbibliothek und seinem Historischem Museum, in Esoteria wo mit der Bibliothek der Rätsel, der Bibliothek der Linien und der Bibliothek der Erinnerungen gleich mehrere bedeutende Institutionen zu finden sind, oder in Chalkis mit der Palastbibliothek und der Kaiserlichen Bibliothek. Auch andere Orte der Gelehrsamkeit sollen sie besuchen, etwa die Philosophischen Gärten in Dunster und die Philosophenschule von Helion. Weitere Ziele sind Tempel mit ihren oft reichen Büchersammlungen, wo die Kopisten hoffentlich in Begleitung von Priestern des Krangos, des Großen Tempels der Götter des Pantheons willkommen sind. Weitere Ziele sollen Große Städte sein, Hermund etwa oder die Tribenburg auf Thersland, wo sicher für klingendes Gold Schriften oder Genehmigungen sie abzuschreiben zu erwerben sind. Geplant sind sogar Expeditionen über die Grenzen Karcanons. Sobald es sich einrichten lässt soll die von Silur und Yslannad gemeinsam betriebene Seefahrerschule in Llandia ermuntert werden Expeditionen zu fernen Bibliotheken durchzuführen, etwa nach Atanimar auf Corigani, wo in der Stadt des Bardentreffens eine bekannte Bibliothek steht, nach Tarn-A-took auf Kiombael, wo die Große Bibliothek in Alar-took lockt oder nach Rûnor auf Karnicon, wo die Tempel des Thagoth bedeutende Büchersammlungen verwalten.
Natürlich wird auch Katuum als König von Taron don Umn umgehend auf die Elfenbibliothek an der Schule der Weisen im Tal des Lebens angesprochen. Da dieser Ort nur Elfen zugänglich ist können vielleicht kopierte Bücher getauscht werden. In Hoffnung Bücher zu erhalten schenkt ihm Gräfin Lexue einen kostbar gebundenen Text, in dem das Wissen Silurs über die Elfenvölker der Insel gesammelt ist, über die Katary, die Feidra und die Dunkelelfen, alles ergänzt um Notizen von Eilamee, der Seeelfe aus der Armee des Vargas von Tronja über das Wasservolk. Sie war mit einer Gefährtin vor Jahrzehnten im Befreiungskrieg auf dem Eiland Kamoe gestrandet, wurde unlängst von einer Lehrerin der Magierakademie ALMAKAN gefunden und lebt erst seit ein paar Monaten auf Silur.
Zugleich erhält Prinz Berendor eine Prachtschrift mit der Schilderung der Befreiung Silurs, samt einer Kopie des Anhangs, der vor einigen Jahren nicht nur aus den Bibliotheken seines Vaters sondern auch aus anderen Archiven verschwunden ist.
In der Adorburg wird über die Route der Gruppe durch Silur beraten. Dem Vorschlag der Gräfin Ridda von Värmann folgend entscheidenden sich die Reisenden die neue Pilgerstraße zu wählen, einen Abstecher zum Großen Lichtberg zu machen um anschließen den KRANGOS, den Großen Tempel aller Götter des Pantheons in Morossos zu besuchen. Von hier aus sollen über Gebirgspfade Berendors Grafschaft Vrenschild, die Ordensburg des Weißen Kreuzes, zugleich Stützpunkt der Traumritter auf Silur, die Marmorfelsen der Katary und der Friedenstempel der Parana, welcher gemeinsam mit den Dunkelelfen Ersors erbaut wurde erreicht werden. Der Rückweg soll durchs Savretal führen, wo in der Hauptstadt Belfalas dem Kronprinzen Dorim und seiner Frau Reiji Aufwartung gemacht und die Diplomaten Taron don Ums in ihr Amt eingeführt werden sollen. Letzte Station auf Silur sei die Magierakademie ALMAKAN. Von dort wollen Katuum und Berendor Silur mit einem weiteren Sprung des Schnellen Reisens verlassen und die Lehrer seines Volkes, welche dort schon länger als ein Jahrzehnt wirken heim in den Ophis bringen.
Antworten