Reichsspieleitervorstellung: Fabian Siegel *VFM112* (WB26)

Stell dich vor - was macht dich aus, was motiviert dich hier zu sein, wonach suchst du als Spielerfahrung? (Enthalt auch ältere Selbstvorstellungen bekannter Myraner*innen)
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Gwynn
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Reichsspieleitervorstellung: Fabian Siegel *VFM112* (WB26)

Beitrag von Gwynn »

PERSONALIEN
Spielen ohne Auswertung
Reichsspieleitervorstellung: Fabian Siegel *VFM112*


Ein Hallo an alle Myranerlnnen. Der Grund für meine Vorstellung und für die Vorstellung meines Konzepts als Reichsspieleiter für Thersland auf Karcanon lag/liegt in der anhaltend schlechten Auswertungssituation von WdW, die ich persönlich als wichtigsten Stützpfeiler für Myra sehe.

Zu meiner Person: Ich bin am 21.05.1975 geboren und folglich als jüngeres Mitglied des VFM erst seil kurzer Zeit dabei. In den VFM trat ich im Herbst 1994 ein. seit dem ich auch als Reichsspieleiter und "Co"-HER von Thersland fungiere. Im Moment studiere ich Volkswirtschaft und Jura an der Uni Bonn und schaffe es dennoch meine Aktivitäten auf Myra nicht einzuschränken.

Als wir zu Dritt im Herbst 1994 Thersland auf Karcanon "in Betrieb" nahmen, wußten wir bereits, daß die Auswertung eines solchen komplexen Spiels wie WdW nicht mit anderen Postspielen zu vergleichen ist. Erfahrungen von Björn Janssen, der 2 Jahre auf eine Auswertung von Praemyra gewartet hatte ließen bei uns die Idee aufkommcn, 'Thersland halbwegs autark als Teil von Myra zu bespielen. Um dies zu erreichen suchten wir uns Mitspieler denen cs in erster Linie nicht darauf ankam eine monatliche Spiclauswertung zu erhalten, sondern die eine mittelalterliche Kultur durch Geschichten und andere Kulturberichle erschaffen und weiterentwickeln wollten. Weiteres wichtiges Kriterium war, daß sie Zugang zu einem Netz - in unserem Fall dem MausNet halten. So bildete sich
eine kleine Thcrsland-Gemeinde von 12 Mitspielern, die von Österreich bis Berlin reicht, und seit dem auf'Thersland spielt. Im Herbst 1995 wurde die Mailingliste Myra im MausNet eingerichtet, in der die Mitspieler von Thersland übers Netz miteinander diskutieren.

Das Spielen äußert sieh in erster Linie durch die regelmäßige Erscheinung des Reichsboten, der alle 2 Monate erscheint und ca. 30 Seiten umfaßt. Eine Auswertung haben wir in der gesamten Zeit noch nicht erhalten, womit wir sicherlich keine Ausnahme bilden. Trotzdem sind die Mitspieler motiviert. Der Grund weshalb das Spielen auf Thersland funktioniert ist, daß der Vcrwaltungsaufwand der sich für mich ergibt praktisch gleich null ist. Dies resultiert daraus, daß ich jeden Beitrag meiner Mitspieler über das Netz direkt in meinen Computer bekomme - und das systcmübcrgrcifcn. Ob MAC, Amiga oder PC - die Kommunikation klappt problemlos. Das Erstellen des Botcns läßt sich dann innerhalb einer Stunde bewerkstelligen. Dies ist der Ansatzpunkt den ich für gesamt WdW sehe.
Der Auswertungsaufwand von WdW ließe sich im erheblichen Maße reduzieren, wenn die SLs
grundsätzlich Spiclzüge und Kultur der Spieler in digitaler Form (Diskette oder E-Mail) erhalten würden. Das Argument, daß es auch Spieler und SLs ohne Computer gibt, lasse ich nicht gelten. Ich finde es vernünftig, wenn SLs zukünftig die Annahme von Spielcrinformationen, die nicht in digitaler Form vorliegen, verweigern, da die Spieler den SL vorsätzlich in seiner Arbeit behindern, wenn sie ihn mit wüsten Papierbergen überhäufen.

Meine Idee via Diskette oder Netz zu spielen ist jedoch auch für Reichsspielleiter interessant, deren Mitspieler abspringen, da sich nichts tut. Ein "Spiel im Spiel" ist so ohne größeren Umfang möglich, der Bewegung und neue Motivation für die Mitspieler bedeutet.

Ich stehe jedem der nähere Fragen zu meinem Konzept hat gerne zu Verfügung und ich würde mich freuen, wenn mein Beitrag vielleicht Schwung in das eine oder andere Reich bzw. Segment bringen würde. In diesem Sinne. Fabian Siegel Fabian_Siegcl@su2.maus.de / Fido: 500:557/2.5

Quelle: Weltbote WB26, Seite 11-12
Merhan
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Re: Reichsspieleitervorstellung: Fabian Siegel *VFM112* (WB26)

Beitrag von Merhan »

Ein interessanter Beitrag, den ich gerne positiv kommentieren möchte...

Die Auswertsituation ist ähnlich wie vor 30 Jahren und die Gründe sind die gleichen.

Ein Gebiet Myras halbwegs autark zu spielen und darin halbwegs unabhängig von Auswertungen der SLs zu sein ist sicher ein guter Lösungsansatz. Das funktioniert meiner Erfahrung nach auf kultureller Ebene und im Rollenspiel sehr gut. Es fehlen allerdings Zusammenarbeit und Konflikte mit Spielern außerhalb des Gebietes, wohlmöglich auch Konflikte innerhalb des Gebietes.

Ein wichtiges Detail ist die überschaubare Größe eines derartigen autarken Gebietes. Reisezeiten entfallen.

Hilfreich ist dabei sicher ein Ansatz, der von gemeinsamen Weltenbau und Kulturerschaffung ausgeht. In einem Entwurf, der nicht auf Konflikte ausgelegt ist sind Konflikte weniger wahrscheinlich. Wer als Spieler mit diesem Ansatz beginnt hat wohl weniger das Bedürfnis, eine eigene Vorstellung alleine oder gegen andere zu entwickeln.

Menschen mit großem Bekanntenkreis, die diesen für Myra begeistert ist etwas, das wir schmerzlich vermissen. Ich meine, als Bekannte von Spielern sind viele Spieler nach Myra gekommen.

Einfachere Veröffentlichungen, etwa ein PDF mit einem Titelblatt "Bote von .... Nr. 86, Wolfsmond 444 n.P. und keinen weiteren SL- Texten, folgend Spielerbeiträge ließe sich tatsächlich schnell erstellen und per Email verschicken. Das sind dann, natürlich keine Drucksachen wie bisher üblich.

Die Zusammenarbeit im Internet ist heute viel einfacher als vor 30 Jahren, mit diesem Forum, Myrapedia, Discord.

Dieses kultur- und rollenspielzentrierte Spiel sollte sich tatsächlich mit wenig Aufwand durch einen ReichsSL auswerten lassen.

Wenn Konflikte allerdings Inhalt des Spieles werden, seien sie politisch, religiös, militärisch, wenn Sichtbereich wichtig wird, wenn Interaktion mit Einheiten oder Personen jenseits des halbwegs autarken Gebietes stattfinden braucht es eben doch Spielleiter, welche Konflikte und Begegnungen auswerten. Das geht heute mit Dateien schneller als mit Schreibmaschinenseiten, ist aber immer noch zeitaufwendig.

Wenn mit nicht bespielten Bereichen interagiert werden soll, viel mehr noch, wenn diese selber im Rahmen ihrer bisherigen Politik agieren sollen wird der Auswertaufwand noch größer.

Mein Fazit:
Auch im gegenwärtigen Myra lässt sich ein Myra in kleinen, halbwegs autarken, reichsslgeführten Bereichen verwirklichen. Mit Kulturtexten und Rollenspiel, aber ohne Konflikte und Interaktion die diese Gebiete verlassen, vielleicht gar ganz ohne Konflikte. Es braucht allerdings neue Spieler, bevorzugt einen ReichsSL mit vielen Bekannten. Thersland hat funktioniert.
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