Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Das Brett für alle Dinge rund um Karcanon, das älteste Segment von Myra. SpielerInnen können hier auch gerne bereits genehmigte Kulturtexte veröffentlichen.
Merhan
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Merhan »

Überlegungen zur Zauberliste von Yonda Tossendahl

Ich habe gewisse Schwierigkeiten, wieder in Yonda hineinzufinden. Daher mein Versuch, ihre Zauber zu bestimmen und damit Dinge zu wissen, die sie tun kann. Anschließend möchte ich gerne ihre Reaktion auf den Ankunftstext schreiben, und dann weitersehen. Vll. ihre Initiation, die dem Oyelege nicht möglich ist? Denkbar ist, sie später als Char im Rollenspiel oder als zaubermächtige Person Silurs einzusetzen.

Yonda Tossendahl, Schamanin Silurs (=Hexenmeister d&d 5th), Level 1, Pakt des Buches

2 bekannte Zaubertricks des Hexenmeisters, 3 beliebige Zaubertricks, 2 bekannte Zauber des Hexenmeisters, Auswahl, mögliche Wahlen fett

ausgewählte Zaubertricks (Idee)
Einfache Illusion, kulturell pasend (++)
Freundschaft, wird dem Ziel mit Ablauf Wirkungsdauer bekannt (-)
Gedankensplitter, Fernkampf, kulturell leidlich passend, Zauberer...(-)
Heilige Flamme, wirksamer Flächenzauber, kulturell leidlich passend, Kampf, Priester... (o)
Licht, Redumdant, kulturell pasend, Barde... (+)
Magierhand, hilfreich, aber kulturell nur eingeschränkt passend (+)
Schauriger Strahl, DER Schadenszaubertrick, aber Kampf (o)
Shillelagh, Nahkampf, kulturell leidlich passend, aber Kampf, Druide... (o)
Taschenspielerei, DER Zaubertrick (++)
Thaumaturgie, Taschenspielerei für Priester, kulturell leidlich passend, Priester... (o)
Wasser formen, sehr viele Anwendungsmöglichkeiten, kulturell unpassend, Waldläufer... (-)
Wort des Strahlens, Flächenschaden Nahkampf, kulturell passend, Priester... (-)

Zauber:
Angst verursachen, kulturell leidlich passend, aber Kampf (-)
Arme von Hadar, Nahkampf, (--)
Hexenpfeil, Fernkampf, etwas Schaden, (--)
Höllischer Tadel, Reaktion, Schaden (-)
Illusionsschrift, kulturell passend, aber situativ, statt dessen Einfache Illusion (o)
Person bezaubern, wird dem Ziel mit Ablauf Wirkungsdauer bekannt (-)
Rascher Rückzug, Schnelle Bewegung + Spurt, situativ (--)
Rüstung von Agathys, Kampf, gute Def (o)
Schutz vor Gut und Böse, gute Def, auch gg. Dämonen (+)
Sprachen verstehen, kulturell + situativ sehr passend (++)
Verwünschen, starker Buff des Hexenmeisters, aber kulturell unpassend (o)
Unsichtbarer Diener, situativ (-)
Merhan
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Merhan »

Weltenbauliche Fragen

In dieser Situation stellen sich mir in der Entwicklung der Geschichte weltenbauliche Fragen, die ich ohne Euch, Gwynn, Solus Ianis nicht beantworten kann:
1. Yonda experimentiert: Wirkt Schutz vor Bösen gegen Pack? Meiner Meinung nach gibt es mehrere Möglichkeiten. Ja - Pack ist böse. Nein - Pack ist nicht böse. Entsprechend kann Pack ein nichtböser Dämon sein, ist kein Dämon, obwohl er sich als solcher bezeichnet, Weitere Lösungen: Yonda kann nicht zaubern, Yonda kann an der Manablanda nicht zaubern, Yonda darf an der Manablanda nicht zaubern oder beherrscht diesen Zauber nicht. Weitere Lösungen entsprechend Eurer Ideen sind willkommen.
2. Yonda sucht den Ort einer Vision, welche Vallö Kalundgrag zuteil wurde: „Die Schlange - Ein Reiter auf einer fliegenden Schlange hält Wache über einem lesenden jungen Mann“. Sie wird an der ALMAKAN mit der Manablanda in Zusammenhang gebracht, der Reiter auf der fliegenden Schlange als Wergol, der Leser als lernender Magier gesehen. Ich sehe mehrere Möglichkeiten: Yonda findet den Ort nicht, die Vermutung der ALMAKAN bleibt unaufgeklärt. Yonda findet den Ort und erfährt nichts über ihn. Unbefriedigend, aber möglich. Yonda findet den Ort, doch was bedeutet er? Das würde ich gerne wissen, wenn ich darüber schreibe.

Ich schreibe einstweilen im Tagebuchformat weiter und freue mich auf Antworten, gerne auch von Nichtbeteiligten.
Solus Ianis
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Solus Ianis »

1. Also Yonda kann den Zauber ohne Probleme anwenden. Er würde sich nur auf die Handlungen Packs gegen Yonda auswirken, aber nur wenn er sie verzaubert oder angreift. Auf Essen machen, durch die Manablanda führen oder auf die Konversation zwischen den beiden würde es sich nicht auswirken.

2. Zu dem Ort würde mir sehr gut etwas einfallen ;). Auch wenn das vielleicht eher der Beginn eines Abenteuers wird, falls Yonda darauf Lust hat, vor allem wenn sie vielleicht einen Lebenspartner sucht? :)
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Gwynn
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Gwynn »

Merhan hat geschrieben: Sa Nov 30, 2024 12:49 pm Überlegungen zur Zauberliste von Yonda Tossendahl

2 bekannte Zaubertricks des Hexenmeisters, 3 beliebige Zaubertricks, 2 bekannte Zauber des Hexenmeisters, Auswahl, mögliche Wahlen fett
Kann ich mit leben, würde es bei Gelegenheit vor WdW-Relevanz noch mit Franz zu zweit besprechen, aber auf der Story-Ebene hier eine völlig okaye Grundlage.
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Gwynn
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Gwynn »

Solus Ianis hat geschrieben: Sa Nov 30, 2024 10:02 pm2. Zu dem Ort würde mir sehr gut etwas einfallen ;). Auch wenn das vielleicht eher der Beginn eines Abenteuers wird, falls Yonda darauf Lust hat, vor allem wenn sie vielleicht einen Lebenspartner sucht? :)
Die Orte sind deine als der Manablanda-Spieler, da halte ich mich erstmal zurück, du kannst aber gerne falls du Fragen hast dich auch an uns als SLs wenden,
Merhan
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Merhan »

Nach Rücksprache mit Gwynn habe ich die Bezüge zum Beutelbuch des Zapheles gelöscht. Das Bild „Erstens: Die Schlange - Ein Reiter auf einer fliegenden Schlange hält Wache über einem lesenden jungen Mann.“ war für beim Schreiben von mir für die Manablanda gedacht und hätte dort zu finden sein sollen. Möglicherweise findet statt dessen Vallö Kalundgrag, der das Buch seit 18 jahren erforscht in Esoteria etwas.
Merhan
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Merhan »

Ankunft

Janus wippte auf und zog den Kragen enger um seinen Hals. Er beobachtet die See, wartete darauf, dass sie die lang erwarteten Segel ausspuckte. Der Sturm vor der Küste tobte und die Winde trugen ihm die eiskalten, nassen Böen in das Gesicht. Der Sturm vor der Manablanda war allgegenwärtig und machten die Seefahrt an der Küste sehr gefährlich. Sehr wenige Fischerboote trauten sich hinaus, dafür kamen aber keine Piraten an die Küste. Das stürmische Meer war wie eine weitere Blockade, die die Manablanda von der Außenwelt abschnitt. Ein Geräusch passt nicht zum tosenden Wind, ein Knarzen und Knallen – ein Schiff, das sich durch die Metter hohen Wellen kämpfte und die Segel, die von den peitschenden Winden gefüllt wurden.

Nun konnte er auch schemenhaft die Segel ausmachen, ein großes Schiff bahnte sich den Weg durch die meterhohen Wellen. Janus schaute zu den großen Türmen in der Akademie, der sechste Rabe hatte gerade die Abendstunde eingeläutet, er würde das Abendbrot in der großen Mensa mal wieder verpassen. Aber er hatte die Aufgabe bekommen eine Gesandte aus Silur zu empfangen. Erwartungsvoll beobachtete er das Schiff und gab seiner Vertrauensperson telepathisch den Hinweis, dass er ein Schiff gesichtet hat. Mit einem letzten Ruck hielt das Schiff knarzend an, wie von Geisterhand bewegte es sich keinen Stück weiter, als es an dem kleinen Holzsteg anlegte.

Yonda sah einen jungen Mann, der auf den Zehenspitzen stand, um auf das Schiffsdeck zu spähen. Er rief zögerlich: „Yonda? Seid ihr Yonda Tossendal?“. Als sie winkte, war er erleichtert und reichte ihr eine Hand, damit sie leichter von Deck gehen konnte. Etwas schwankend und dankbar kam sie wieder auf festen Boden. Janus stellte sich mit einer leichten Verbeugung vor. Sie entdeckte seine dunkeln Augenringe und eingefallenen Wangen, ein leichter Geruch von Schwefel und stark überdeckendem Lavendel ging von ihm aus. „Janus ist mein Name. Lasst euer Gepäck stehen, es wird nachher geholt, folgt mir in die große Mensa, dort bekommt ihr erst einmal ordentlich etwas zu essen und euer Gefolge darf gerne mitkommen, wir haben eure Ankunft schon vorbereitet.“

Yondas Knie wurden weich. Sie hatte kein Gefolge! Ihr wurde mit einem Schlag ihre Situation bewusst. Die Diplomatenausbildung war pure Anmaßung, Schüler der Schule der Rechte daheim in Belfalas, die mit dem Einjährigen abgingen wurden Vögte zur Bestellung eines Silurischen Hauses, sicher jedenfalls keine Vertreter des Reiches Silur im Auslande. Yonda hatte sich der ALMAKAN selbstbewusst als Abenteurerin vorgestellt, doch ihr einziges Abenteuer bisher war die Reise hierhin. Mit einem mal kam sie sich verloren und Myra ihr sehr groß und fremd und feindselig vor und sie wollte heim. Alles was sie hielt war die Hand von Janus, der eigenartig roch und sie mit festem Griff aufwärts und voran zog. Ohne ihn wäre sie nicht weiter gegangen.

Der erste Eindruck in der Manablanda

Sie folgte Janus, der selbstsicher den Weg von der Küste in Richtung der schwarzen Mauern entlang ging. Sie bemerkte immer wieder, wie er ihr Blicke zuwarf, als wollte er sie etwas fragen, sich aber zurückhalten. Sie kamen an kleinen Holzständen vorbei und einem befestigten Platz. Dunkles knorriges Gebüsch säumte den Weg und spitze Dornen gruben sich tief in ihre Kleider. Yonda bekam das Gefühl, dass der Weg zur Akademie selbst versuchte sie aufzuhalten. Der Wind zerzauste ihr Haar und die Kälte kroch ihre Gliedmaßen hoch, sie fror mehr als auf der See. Sie konnte einen dunklen, fast schwarzen Wald erkennen, der mit den schwarzen und glatten Mauern verschmolz. Sieben schwarze Türme ragten in den trüben Abendhimmel, dahinter thronte ein mächtiges Gebirge. Spitze Gipfel ragten in die dunkle Wolkendecke, die kein angenehmes Wetter versprachen. „Fast wie die Zähne in einem Wolfsschädel“, murmelte Yonda. „Das ist das Schädelzahngebirge“, Janus drehte sich zu ihr um. „Die tosende See, das Schädelzahngebirge und der Finsterwald schützen die Manablanda vor allen anderen und schotten sie ab.“

„Ihr habt … gute Augen“, bemerkte er zögerlich. „Man gewöhnt sich nur langsame an das dämmerige Licht, aber ihr konntet das Gebirge sehr gut aus machen.“ Er wartete noch einige Sekunden, ob sie ihm antworten würde, dreht sich dann allerdings um. „Kommt wir haben noch einige Schritte und es wird bald sehr dunkel“. Erst jetzt bemerkte Yonda, dass keiner der Monde am Himmel zu sehen war. Wie ein schwerer Teppich hingen die dunklen Wolken über der Akademie und ließen nicht einmal etwas Mondlicht durchschimmern. Wenige Minuten später standen sie vor einem großen Tor. Staunend blieb Yonda davor stehen, es zeigte eine Kreatur, die in einem Meer ihre Tentakel um ein riesiges Schiff legte, auf dem zahlreiche Seeleute mit allem, was sie hatten gegen das Unwesen ankämpften. Sie konnte das Tosen der Wellen hören, schmeckte die salzige Luft und spürte die Angst der Matrosen. Erst als sich der rechte Torflügel leise öffnete, konnte sie ihre Augen von Szenerie abwenden. Janus hatte sie schweigend beobachtet. „Man sagt, jede Tür in der Manablanda zeigt einem ein Geschehen aus der Vergangenheit oder etwas das noch passieren wird.“ Sie nickte gedankenverloren. Yonda setzt ihren ersten Schritt in die dunkle Akademie, sofort war die beißende Kälte der Abend- und Seeluft verschwunden. Hinter ihr schloss sich das große Tor lautlos und sie schaute sich um.

Der Ort überwältigte Yonda. Der Kontrast ließ sie keuchen. Sie war den Dämonen von Winter und Wildnis entkommen und hatte einen heimeligen Zufluchtsort erreicht, der sie willkommen hieß. Janus hatte ihre Augen angesprochen. Jetzt drängte es sie, der Manablanda, ja, ihm das Geheimnis ihrer Augen zu verraten.

Yonda ist dem Oyelege verbunden. Von Kindheit an trägt sie seine Augen und er sieht, was sie sieht und nichts was sie sieht bleibt ihm verborgen und erst wenn sie ihre Augen schließt ist sie alleine. Zumindest ein Stück weit. Denn das Gewicht der Steine in ihren Augenhöhlen erinnert sie daran, dass der Oyelege jetzt zwar nicht sehen kann, aber dennoch bei ihr, ja in ihr ist.

Jetzt spürte Yonda, wie sich ihre fremden Augen hierhin und dorthin drehten. Der Oyelege wollte alles sehen und hier gab es so viel zu sehen und seine Augen tanzten in ihrem Kopf. Im wahnsinnigen Bilderwirbel verlor sie beinahe das Gleichgewicht und griff erneut nach Janus Hand. Er schien die Berührung anders zu verstehen und lächelte ihr zu. Sie sah es nur einen Augenblick, denn schon zuckten die Augen fort, zu schwach erleuchteten Gebäuden, auf das schwarzen Pflaster der Straße, zu entgegenkommenden Personen.

Man hörte Stimmen und Lachen. Yonda folgte Janus und blieb einige Schritte später stehen, sie sah auf ihre Füße hinab und sprang ungläubig auf. Ihre Füße verursachten keine Geräusche auf den schwarzen Steinen und auch konnte sie keinen Schatten entdecken, die die Laternen werfen müssten. Janus kicherte. „Ja hier gibt es ein paar Besonderheiten, kommt da vorne ist schon die Mensa“. Immer noch ungläubig lief sie Janus hinterher, bis sie vor einem lang gezogenen Gebäude stehen blieben, es roch stark nach gebratenem Fleisch und gekochtem Wurzelgemüse, zu dem schlich sich ein süßlicher Geruch von Gewürzen, die Yonda nicht kannte. Sie traten durch die offene Tür und befanden sich in einem großen Speisesaal, hier saßen dutzende Schüler und Lehrer, unterhielten sich und aßen zusammen. Yonda wurde zu einem freien Tisch begleitet und ließ sich dort nieder, kurze Zeit später kam Janus mit einem Teller zurück, von dem es köstlich roch.

Yonda wusste nicht recht, was sie dort aß, aber es schmeckte und füllte ihre Lebensgeister wieder auf, die sie scheinbar auf der rauen See verloren hatte. sättigte und als ihr Magen voll war füllte entspannte Mattigkeit auch ihren Körper und ihren Geist. Sie folgte Janus schweigend, als er sie zu ihrer Unterkunft brachte, ihre Beine fühlten sich bleiern an und ihre Gedanken waren träge. Irgendwie hätte Yonda wohl das Geschenk der Almakan überreichen sollen, doch dafür würde sicher noch irgendwann eine passende Gelegenheit sein.

Sie kamen vor einem kleinen Haus an und eine kleine Gestalt öffnete die Tür, sie reichte Yonda bis zur Hüfte, hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen und sprach in undeutlichen Sätzen: „So nun schon spät, komm’n rein jetzt. Dunkel draußen“. Yona trat ins Haus und wurde von einer angenehmen Wärme empfangen, auch hier roch sie wieder den leichten Schwefelgeruch und den starken Lavendel. „Bauch dick, dann nichts brauchen kochen, komm ich zeig Bett in Zimmer, dann du schlafen.“ Sie folgte dem kleinen Wesen und konnte einen roten, langen Finger mit einem spitzen, dunklen Fingernagel erkennen, als er diesen einmal bei einem Fingerschnippen zeigt und sich danach die Zimmertür öffnete. Sie trat ein und stand in einem spärlich eingerichteten Zimmer, mit Bett, Schrank und einem Schreibtisch. „Da Nachttopf, Wasser da“, wies sie das kleine Wesen an: „Schlaf gut.“ Es drehte sich um und ging den Gang entlang und verschwand aus ihrem Blick. Sie trat an ihr Bett, sah aus den Augenwinkeln noch, dass ihr Gepäck bereits neben der Tür stand und ließ sich auf das Bett gleiten, fast augenblicklich schlief sie ein.

Ein Dämon Namens Pack

Große Tentakel zogen sich um Yondas Bett, das Holz brach und als die Augen öffnete schwamm ihr Bett auf hoher See, die Wellen brachen vor Ihr und die Nässe drang durch ihre Kleidung. Mit einem Keuchen setzte sie sich auf und der Alptraum war verflogen. Sie rieb sich die Augen und trat an das Fenster. Frische Luft strömt in das Zimmer, als sie es öffnete, und sie sah auf die dunkle Straße. Eine verhüllte Gestalt stand an dem gegenüberliegenden Haus angelehnt und beobachtete sie. Sie war sich sicher, dass er sie anstarrte, sie rieb sich wieder die Augen und die Person war verschwunden. Sie trat aus ihrem Zimmer und öffnete die Wohnungstür nach draußen. Gerade als sie in die Dunkelheit treten wollte, hielt sie eine Hand zurück. „Nicht raus gehen, schlafen gehen. Es Nacht, es dunkel. Menschlein muss schlafen.“ Yonda dreht sich zu der kleinen Kreatur um und blickte auf sie hinab: „Aber dort draußen war jemand.“ Worauf er erwiderte: „Natürlich, wir in Stadt. Leute hier leben. Leute gehen auf Straße. Komm du in Bett.“ Yonda erkannte erst jetzt was für ein Wesen sie gerade zurückgehalten hatte.

Große gelbe Augen, in einem roten Kopf mit langen, herunterhängenden Ohren. Ein Mund mit hunderten kleiner, spitzer Zähne lächelte sie an, die. Vor ihr stand ein Dämon. Gerade als sie einen Schrei ausstoßen wollte, legt sich sein langer Finger auf ihre Lippen. „Psssch, du wecken andere, du mich nennen Pack.“

Der kleine Dämon zog sie wieder ins Innere, schaut einmal noch auf die Straße hinaus und schloss die Türe. Er führte Yonda in eine kleine Küche in der ein Kessel vor sich hin blubberte, es roch stark nach Lavendeltee. Er schob ihr eine Tasse hin und sie setze sich auf den kleinen Holzhocker. „Nun du erzählen mal, wo kommen her, was du hier machen. Warum so komische Augen.“ Yonda schaut den kleinen Dämon Pack verblüfft an, aber sie erinnerte sich an Geschichten, die sie in wenig zugänglichen Büchern gelesen hatte,, über die Manablanda, einer Akademie, an der nichts war, wie irgendwo sonst. Hier lebten nicht nur Menschen, sondern auch Wesen, die in anderen Ländern gejagt wurden. Hier entdeckte man nicht dunkle Magie, sondern sie wurde einem gelehrt. Ein Ort voller Bosheit und Verderben. Aber als sie Pack ansah, konnte sie nichts Böses in ihm erkennen, keine Gier, wie bei den Kaufleuten, keine Grausamkeit wie bei den Soldaten. Aus Pack sprudelte nur ehrliche Neugier und so saß Yonda die Nacht in der kleinen Küche, trank Lavendel Tee und erzählte Pack von ihrer Reise, ihrer Aufgabe und ihren Augen.

Sie sprach halb gegen ihren Willen. War es nur die plötzliche Freundlichkeit dieses Ortes, die Aufmerksamkeit seiner Wesen, die sie unvorbereitet traf? Oder waren Drogen im Tee, im Essen, im allgegenwärtigen Geruch von Lavendel und Schwefel? Die Geschichte ihres Lebens drängte sich aus ihr heraus. Nun war das Scriptorium des Oyelege und die Träger seiner Augen kein Geheimnis mehr, seit sie frei in Belfalas lebte, aber es war üblich, nicht darüber zu reden. Doch sie sprach und sprach und sprach.

Die Ohren wackelten, als Pack nickte. „Ich verstehen, du keine Augen, du haben Steine. Sehen schön aus und lassen dich sehen. Oyelege müssen großes Wesen sein mit viel Wissenshunger. Pack einst auch hungrig nach Intelligenz, aber lange her.“ Und er tippte sich mit einem langen Finger an den Kopf. „Pack verstehen 26 Sprachen, darunter auch die der Motten und Blassflügler.“, erzählte er ihr, mit Stolz in seiner Stimme. Er holte aus den Schränken ein Brot her vor, dass er dicke Scheiben schnitt. Dazu belud er einen Teller mit getrocknetem Gemüse und legte zwei graue Käfer. daneben. Und sah sie fragend an, „Du mögen Steinbeißer Aufstrich?“ Er brach eine der harten Kreaturen in zwei und strich den Inhalt wie einen Aufstrich, dick auf das Brot und begann zu essen. Mit vollem Mund sprach er weiter: „Du sollen noch schlafen etwas. Morgen, wir sehen wohin deine Äuglein dich führen. Aber denke Dekan will dich sehen und vielleicht wir zeigen dir mal Ort und Läden. Sicherlich Bibliothek interessant für dich oder? Gut für heute aber genug Geschichte.“ Er stopfte sich das restliche Brot in seinen Schlund und ein helles Leuchten erschien an seinem Fingernagel, mit einer sanften Berührung an Yondas Schläfe, breitete sich Wärme in ihrem Körper aus. Ihre Augenlider flatterten und sie gähnte, ihr Puls verlangsamte sich, ihr Atem wurde ruhiger. Die Anspannung und Aufregung von der Reise fiel von ihr und Sie sah noch, wie Pack sie auffing als sich ihre Augenlider endgültig schlossen und sie von Müdigkeit übermannt wurde.

Mit Blut unterschrieben

Laute Krähenrufe weckten Yonda und sie schlug die Augen auf. Sie lag in ihrem Bett, in dem sie schon die Nacht begonnen hatte. Verschlafen rieb sie sich die Augen und musste gähnen. Hielt mit offenem Mund inne. Erschrak. Schwitzte. Verkrampfte. Sie war nicht mehr in ihrer Heimat, sie war an der Manablanda und hier wurde Dunkle Magie ausgeübt. Und gestern nacht hatte sie ihr Herz einem Dämon ausgeschüttet und kein Geheimnis zurückgehalten. Irgendwie sollte sie vorsichtig sein, doch der süße Geruch von Apfel und Zimt drang durch die Türe und sie hörte das Klirren von Geschirr und alles erinnerte sie an eine Zeit, als das Haus ihrer Familie heimelig war und ihre Augen nicht aus Stein. Hatte sie sich das lange Gespräch der letzten Nacht eingebildet und dieses Versprechen eines glücklichen Frühstücks war die bessere Wirklichkeit?

Langsam setzte sie sich auf, aus ihrem Reisekoffer nahm sie sich neue Kleidung und ging zur Küche, in der Pack gerade das Frühstück zu bereitete. Der Anblick des kleinen Dämons ließ sie innehalten. Es war wirklich gewesen, es war wahrlich ein Dämon der vor ihr stand und in einem Topf rührte. Yonda sah aus dem Fenster, dicke Nebelschwaden zogen durch die Straßen, vereinzelt verirrte sich ein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke. Sonst war es trüb und grau in der Straße. „Guten Morgen Pack“, machte Yonda zögerlich auf sich aufmerksam. Pack zeigte mit einer freien Hand auf den kleinen Hocker vor dem Tisch, „du setzen und essen, wir bald los. Schon spät, du haben gut geschlafen, ne?“ Er lud ihr Haferbrei mit gekochten Äpfeln auf und bestreute den Brei mit jeder Menge Zucker und Zimt. Neben dem Teller dampfte eine Tasse mit Lavendeltee.

Pack reichte Yonda einen schweren, schwarzen Mantel mit Kapuze und zog sich selbst einen über. Sorgsam versteckte er seine Ohren in der Kapuze und zog sie tief ins Gesicht. „Wir gehen zuerst zur Verwaltung und fragen wann Dekan haben Zeit. Er schwer beschäftigt und nicht gleich Zeit. “Er zog die Tür hinter sich zu und strich mit seinem Finger über das Schloss, ein Funkeln umleuchtete die Klinke und ein leises Klicken ließ vermuten, dass die Türe damit abgeschlossen war. Schon nach wenigen Schritten hörte man Yondas Schnaufen durch die Gasse, als sie versuchte mit Pack Schritt zu halten, der mit kleinen und tippelnden Schritten die Straße entlanglief. Nach einer kurzen Weile kam er vor einem dunklen Gebäude zum Stehen und Yonda war froh um die Verschnaufpause. „Hier sein Verwaltung, wir dich anmelden und Termin machen“. Das Gebäude bestand aus dem schwarzen Stein, wie auch die Straßen, man konnte keine Fugen und Rillen erkennen, fast als wäre es aus einem Stück gegossen worden. Nur eine Tür war zur Straße eingelassen, ansonsten gab es weder Fenster noch andere Öffnungen. Kaum traten sie an die Tür öffnete diese lautlos und gab den Blick in einen dunkeln Gang frei. Yonda konnte gerade einen Blick auf die eingelassenen Zeichnungen werfen. Sie zeigten eine Person in einem langen Mantel, die mit einem Speer nach hunderten kleinen Kreaturen auf dem Boden stach. Dann trat Pack auch schon in den langen Flur. Verwundert blieb Yonda stehen. Der Gang mit mehreren Türen war viel länger als das Gebäude eigentlich sein konnte. Doch Pack lief schon weiter und sie musste sich beeilen. Sie liefen an mehreren Türen vorbei, an jeder der Tür war ein anderes Symbol angebracht. Mal zeigte es einen Hund, eine Katze, ein Pferd, dann man ein Schwert, einen Bogen oder ein Buch. Oftmals kamen sie auch an humanoiden Symbolen vorbei, bis Pack vor einer Tür stehen blieb. „Woher weißt du denn, dass es die richtige Tür ist?“ Fragte Yonda überrascht. Pack erwiderte: „Du doch lesen kannst“ und zeigte auf das Symbol. Yonda sah es genauer an. Dann bemerkte sie, dass es nicht einfach nur ein Symbol war, das Symbol bestand aus vielen kleinen Buchstaben, welche den Satz bildeten: „Anmeldung Neuankömmling, Mensch“. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf ein kleines Zimmer frei.

Es wurde von mehreren Kerzen beleuchtet und eine kleine Frau mit schwarzen Haaren saß hinter einem Schreibtisch. Der Tisch war überladen mit Büchern und Dokumenten. „Ah Pack, da bist du ja endlich. Ich hatte euch gestern schon erwartet. Die Straßen waren schon wütend, dass jemand Neues ohne Anmeldung eingetroffen war.“ Pack entschuldigte sich kurz und zog sich in einen Sessel in der Ecke zurück. „Nun gut, jetzt seid ihr ja da. Name, Herkunft und Alter, junge Frau?“ wendete sich die Verwalterin forsch an Yonda. „Yonda, Yonda Tossendahl, aus Belfalas. Ich bin 25 Jahre alt.“ Eine Tür öffnete sich an der Seite des Raums und Yonda war sich sicher, dass sie vor wenigen Sekunden noch nicht da war. Eine verhüllte Gestalt betrat den Raum und trug ein Buch auf beiden Händen, als wäre es eine Trophäe. Ohne ein Geräusch zu verursachen hielt sie der Verwalterin das Buch hin, drehte sich um und verließ den Raum wieder. Die Tür schloss sich und mit dem nächsten Blinzeln Yondas, war keine Tür mehr erkennbar. Die Verwalterin benetzte eine dunkle Feder mit grüner Tinte, schlug das Buch auf und fing an zu schreiben. Ungeduldig wippte Yonda von einem auf den anderen Fuß. Mit einem RATSCHHH, riss die Verwalterin die geschriebene Seite aus dem Buch und hielt sie ihr hin. „So meine Liebe, einmal unterschreiben“ und zeigte auf eine pechschwarze Feder die auf einer grünen Matte lag. Yonda nahm die Feder in die Hand und leicht stechender Schmerz im Daumen ließ sie aufschrecken. Die Spitze der Feder hatte sich rot gefärbt. Die Verwalterin lächelte sie an und Yonda bemerkte ein rotes Glimmen in den Augen der Verwalterin. Es ließ Yonda schaudern und sie hatte das ungute Gefühl vor einem Raubtier zu stehen. Dann sah sie sich das Dokument genauer an.

Es war ein Vertrag und listete eine Reihe von Regeln auf, schnell überflog Yonda die Regeln und blieb bei einem Punkt hängen. „Es ist nicht gestattet anderen Kreaturen dauerhaften körperlichen oder seelischen Schaden in Beisein anderer Aufsichtspersonen oder unbeteiligter Personen zuzufügen oder zu entfernen, sofern die Kreatur nicht gelistet in Anhang 6645 Buch der Schichten, Kasten und niederen Wesen ist.“ Yonda sah auf, die Verwalterin hatte immer noch ihr Lächeln aufgesetzt: „Ja auch hier kannst du nicht so einfach andere umbringen.“ Das Lächeln der Frau erreicht nicht Ihre Augen und umspielte nur ihren Mund. Yonda schluckte und setze ihren Namen in das dafür vorgesehene Kästchen. Dicke rote Tinte quoll aus der Feder und ihr Name leuchtet auf. Jeder Buchstabe schmerzte in ihrem Daumen. Kaum war sie fertig, rollte sich das Dokument zusammen und die Feder war wieder schwarz. Fordernd streckte die Verwalterin die Hand aus und nahm ihr das zusammengerollte Dokument ab. Mit ihrem Finger zeigt sie auf ein silbernes Sigel das auf dem Tisch lag. „Das ist für die junge Diplomatin, der Herr Dekan erwartet euch in zwei Tagen zum Rabenflug.“ Damit sah sie wieder auf die Dokumente auf ihrem Schreibtisch und beachtetet Yonda und Pack nicht weiter. Yonda betrachtete das Emblem während sie sich mit Pack zum Gehen wandte. Es zeigte einen Lächelnden Mund mit geschlossenen Augen und konnte wie eine Brosche angesteckt werden. „Bissig immer“, raunte Pack und verließ mit schnellen Schritten die Verwaltung.

Wissen Macht Hunger

Pack zeigte auf den Horizont, die spitzen Zacken der Schädelzahngebirges waren zuerkennen und stachen in die Wolkendecke. „Dort ist Nachteule, die größte von allen Bibliotheken“. Yonda konnte trotz des Nebels die Bibliothek entdecken. Inmitten der majestätischen Kulisse des Schädelzahngebirges erhebt sich die Bibliothek Nachteule wie ein düsterer Wächter der Weisheit und des Wissens. Das Gebäude, aus schwarzem glattem Stein erbaut, ragt finster und unnahbar in den Himmel empor. Kein Fenster durchbricht die undurchdringliche Fassade, die sich wie eine Pyramide in die Höhe streckt und die Geheimnisse der Akademie Manablanda bewacht. Von außen betrachtet wirkt die Bibliothek wie ein Relikt längst vergangener Zeiten, mit ihren glatten, dunklen Mauern, die im Schein der Feuer erhellt werden, die entlang der Außenfassade flackern und das Gebäude in ein gespenstisches Licht tauchen.

„Sie ist...“ Yonda suchte nach Worten... schrecklich? beängstigend? fremd? fantastisch? „Beeindruckend“, hauchte sie, ihren Satz nach einer winzigen Pause beendend, eingeschüchtert von Größe und Aura. Eine einzelne Gestallt saß auf den Stufen zur Bibliothek und winkte ihnen zu. Als sie näherkamen, konnte Yonda Janus erkennen, der ihnen entgegenkam. Mit großen Augen betrachtete er ihre Brosche, die sich Yonda an die linke Brust befestigt hatte. „Hallo Yonda, Meister Pack. Schön euch wieder zu sehen. Ich dachte mir schon, dass ihr die Bibliothek besuchen wollt. Ich werde ab hier gerne übernehmen.“ Mit einem Schnauben drehte sich Pack um, „Ich hol später wieder ab.“ Und war mit wenigen Schritten in der allgegenwärtigen Dämmerung verschwunden. Yonda blickte ihm nach... Meister? Wie waren die Verhältnisse an diesem Orte? War Pack ein Diener, der doch als Herr angesprochen wurde? Sie wandte sich zu Janus, doch der schwieg, wies auf die Türe neben sich und deutete an, dass sie voran gehen solle.

Als Yonda zum ersten Mal die Bibliothek betrat, wurde sie von Stille und Erhabenheit empfangen, die von den hohen Decken und den dunklen Gängen verstärkt wurde, die sich vor ihr erstreckten. Still und bedacht ging Yonda voran, Janus beobachtete dabei ihre Reaktion, ein leichtes Lächeln im Gesicht. Die Innenräume der Bibliothek Nachteule sind ebenso beeindruckend wie das Äußere. Dunkle Regale, gefüllt mit staubigen Büchern und pergamentenen Schriftrollen, erstrecken sich bis zur Decke und beherbergen das gesammelte Wissen der Akademie. Das Licht in der Bibliothek ist gedämpft, nur von vereinzelten Fackeln und Kerzen erhellt und die Schatten in den Ecken tanzen lassen. Die Tiefe der Bibliothek ist schwer zu ermessen, denn ihre Gänge winden sich durch das Innere des Gebäudes wie ein Labyrinth aus Wissen und Geheimnissen.

Yondas Schritte wurden langsamer und sie hatte das Gefühl, als ob die Augen des Oyelege in ihrem Schädel schrumpften, als ob ihn die Ehrfurcht vor diesem Büchergebirge kleiner werden ließ. Sie seufzte. Hier waren mehr Bücher gesammelt als sie Zeit ihres Lebens lesen konnte. Janus war neben sie getreten.

„Man sagt, dass die Bibliothek Nachteule geheime Gänge und verborgene Kammern birgt, die nur denjenigen bekannt sind, die die richtigen Fragen stellen und die Rätsel der Vergangenheit entschlüsseln können.“ Meldete er sich Janus leise zu Wort „und das ist Eldric Nachtstein. Der Bibliothekar“. Er grüßte einen Mann, der Yonda musterte. Sein graues Haar ist lang und wirr, sein Blick scharf und durchdringend, als würde er die Geheimnisse der Bücher mit einem einzigen Blick durchdringen können. „Er ist von einem unheimlichen Wissen umgeben und kennt jeden Winkel der Bibliothek wie seine eigene Westentasche.“ Murmelte Janus.

Die Steine, die ihr der Oyelege als Augen gegeben hatte sprangen beinahe aus Yondas Kopf, gerade so, als ob der Oyelege ausgriff, im vergeblichen Bemühen, sich den Bibliothekar mit all seinem wertvollen Wissen zu Eigen zu nehmen. Unwillkürlich zuckten Yondas Hände vor ihr Gesicht, wie um den Verlust ihrer Augen zu verhindern.

Eldric's Stimme war leise und bedacht, als er das Wort an Yonda richtete: „Es gibt unzählige Dinge zu entdecken, in der Bibliothek. Von alten Schriften über Magie und Zauberei bis hin zu verlorenen Legenden und vergessenen Mythen bietet die Bibliothek eine Fülle an Wissen, das darauf wartet, von neugierigen Gelehrten und Abenteurern entdeckt zu werden. In den dunklen Gängen und verborgenen Ecken der Bibliothek lauern Geheimnisse und Gefahren, aber auch unermessliche Schätze an Wissen und Erkenntnis für diejenigen, die bereit sind, sich ihnen zu stellen. In der Bibliothek kann man Stunden, Tage, sogar Wochen verbringen, ohne auch nur einen Bruchteil des Wissens zu ergründen, das sie birgt. Sie ist ein Ort der Magie, der Mysterien, ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen und die Träume der Vergangenheit lebendig werden. Und in den dunklen Stunden der Nacht, wenn die Welt draußen zur Ruhe kommt und nur das Flackern der Fackeln den Raum erhellt, offenbart die Bibliothek ihre wahren Geheimnisse und lädt diejenigen ein, die mutig genug sind, sie zu erforschen. Nun Yonda, mit welchem Buch, mit welcher Geschichte, mit welcher Formel, mit welchem Zauber wollt ihr beginnen? Nach was sehnt sich euer Verstand, nach was sucht ihr Oyelege?“ und sein durchdringender Blick schien direkt durch ihre Augen in ihrem Verstand zu forschen.

Yonda schrak zusammen. Sie hatte vor Pack kein Geheimnis zurückhalten können, und keinen Tag später war Allen an der Manablanda Alles offenbar. Eigentlich hatte sie sich einleben wollen. Später wollte sie Wissen sammeln, und dabei unauffällig die Geschichte der Bibliothek kennenlernen. Sie wollte herauszufinden, welche Quellen sie speisten, welche Texte sie enthielt, wollte schließlich ihren Aufbau verstehen, um Bücher zu finden, die Silur suchte, die der Oyelege begehrte. Von dem hatte sie natürlich gar nicht reden wollen. Alles Makulatur.

Sie schluckte. Sie besann sich. Begann: „Ich habe mich, so scheint es mir, hier vorgestellt, ehe ich dem Dekan meine Aufwartung machen konnte. So sei es also. Ich bin glücklich, in dieser Bibliothek zu sein. Im Auftrage des Oyelege, im Auftrage Silurs. In Silur scheinen Dinge, die lange geschwunden waren im Strom der immer intensiveren Magie zu erwachen und sich zu besinnen und zu fragen wer sie sind, als ob sie das in Jahrhunderten des Schlafes vergessen haben. Eines von ihnen scheint der Oyelege zu sein. Für ihn möchte ich die Bibliothek befragen: Was ist über ihn geschrieben? Oder über Wesen wie ihn? Über Geister, Dämonen, über Eyta, geschwundene Götter?

Der Auftrag meiner Heimat Silur ist ein doppelter. Dämonen sind uns fremd, und wir wollen mehr über sie erfahren. Mein Tag hier hat mich bereits sehr viel gelehrt was nicht in silurischen Büchern steht. Und ich soll Bücher kopieren oder erwerben, vor allem natürlich über Magie. Allein dieser Saal enthält so viele Bücher, dass schon ein zufälliger Griff einen Wissensschatz heben könnte. Vielleicht ist das von Frau Verwalterin erwähnte ein Buch der Schichten, Kasten und niederen Wesen geeignet zu beginnen. Darin scheint mir umfangreiches Wissen über viele Wesen und ihre Beziehungen zueinander niedergelegt. Ich möchte es gerne lesen und bitte um Genehmigung es kopieren zu dürfen.
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Gwynn
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Gwynn »

Merhan hat geschrieben: Sa Feb 08, 2025 6:41 pmNach Rücksprache mit Gwynn habe ich die Bezüge zum Beutelbuch des Zapheles gelöscht. Das Bild „Erstens: Die Schlange - Ein Reiter auf einer fliegenden Schlange hält Wache über einem lesenden jungen Mann.“ war für beim Schreiben von mir für die Manablanda gedacht und hätte dort zu finden sein sollen. Möglicherweise findet statt dessen Vallö Kalundgrag, der das Buch seit 18 jahren erforscht in Esoteria etwas.
Schade - das Schlangenbild fand ich hier sehr gut einbezogen, das passte - anders als die Tore-Vision - gut zur Manablanda.
Merhan
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Merhan »

Gwynn schrieb:
"Schade - das Schlangenbild fand ich hier sehr gut einbezogen, das passte - anders als die Tore-Vision - gut zur Manablanda."

Das Schlangenbild ist Teil der Torevision. Siehe: https://myra.fandom.com/wiki/Prophezeiu ... s_Zapheles. Darin: 2. Der Raum mit den zwölf Türen. Da ist ein heller Raum, mit der Sonne, die durch ein Loch in der Decke strahlt, mit Wänden aus schimmerndem Kristall und zwölf Türen, die in lauter verschiedene Bilder zu leiten scheinen, da es nicht nur angrenzende Räume sein können, so verschieden sind die Szenerien die Vallö da hindurch erblickt: Erstens: Die Schlange - Ein Reiter auf einer fliegenden Schlange hält Wache über einem lesenden jungen Mann.... bis zwölftens. Wie die Vision und die zwölf Teilbilder zusammenhängen ist nicht konkret festgehalten, schließlich ist es eine Vision. Ich habe den ganzen Komplex des Beutelbuches mit all den offenen Fragen und all den Dingen, die ich in den letzten Jahren in der Sache unternommen habe noch einmal gelb markiert in meinen Spielzug gesetzt. Damit verbunden ist die Bitte, ihn bevorzugt auszuwerten. Jetzt erscheint mir eine besonders gute Gelegenheit für Euch dazu ein paar Worte zu verlieren. Keiner von uns möchte Schade sagen, weil etwas gut einbezogenes verloren geht.

Entsprechend können wir das Bild der fliegenden Schlange über dem lesenden jungen Mann gerne nach Aufklärung in einer Auswertung oder in Einbeziehung Eurer Vorstellungen ausbauen.
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Gwynn
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda

Beitrag von Gwynn »

Ah, hatte ich selber nicht mehr auf dem Schirm. Muss ich mich bei Gelegenheit mal wieder einlesen.
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