Re: Kultur aus Sandramoris, Was in den Wäldern lebt, Die leere Maske
Verfasst: Sa Sep 06, 2025 3:12 pm
Sandramoris
Was in den Wäldern lebt
Die leere Maske
Erstaunliche Kräfte birgt die leere Maske. Sie scheint wie von Kinderhand geschaffen, aus grobem Holz geschnitzt.
Wenn man sie betrachtet, scheint nichts Böses, nichts Unheilvolles in ihr zu wohnen. Wie ein Kinderspielzeug ruht sie in deiner Hand.
Und doch versteckt sie unheilvolle gewaltige Mächte. Niemand weiß, wann sie geschaffen wurde, wer sie hergestellt, welches Wesen eine solche Macht besessen hat.
Seit vielen Jahren wird sie nun versteckt in Samala.
Die Amazonen tun gut daran, diese Maske zu verbergen, über ihre Existenz zu schweigen.
Zu groß ist die Macht, die die Maske derjenigen die sie aufzusetzen vermag gibt.
„Nun aber, da die Weise Frau die Maske in ihre Hand nahm, zitterte diese leicht. Zunächst zögerte sie, ob sie die Maske wirklich aufsetzen sollte. Die sie umstehenden Weisen Frauen schauten sie aufforderungsvoll an.
Auf sie war das Los gefallen. Sie war dazu bestimmt worden, das Experiment auszuführen. Aus alten Büchern hatten sie von der Existenz der Maske erfahren. Der Rat der Weisen Frauen war zusammengekommen, gemeinsam hatten sie entschieden, die Maske auszugraben, ihre Mächte zu erforschen.
Das Experiment fand in einer tiefen Höhle an einem geheimen Ort in Sandramoris statt. Viele Monde lang hatten sie sich auf diesen Moment vorbereitet.
Die ausgewählte Weise Frau führte die Maske zu ihrem Gesicht, im letzten Moment verharrte sie. Und dann schien es allen Umstehenden, als würde die Maske sich wie von selbst in ihrer Hand bewegen. Es war ein sonderbarer Anblick, ein Leben lang würden sie dies nicht mehr vergessen.
Während die Maske dem Gesicht der Weisen Frau zustrebte, schien es, als ob sämtliche Blutgefäße und Muskeln im Gesicht der Weisen Frau, die auserwählt worden war, der Maske entgegenkamen. Ein schauerlicher Anblick für sämtliche Umstehenden.
Die Weise Frau fing an zu schreien, als würde sie furchtbare Schmerzen verspüren. Eine der sie beobachtenden Weisen Frauen wollte ihr zu Hilfe eilen, doch sie wurde gestoppt von der Ältesten des Rates.
Mit einem schmatzenden Geräusch verschmolz die leere Maske mit dem Gesicht der Weisen Frau.
Und nun durchlief ein Schauer ihren gesamten Körper, sie zitterte, sie stöhnte. Schreien konnte sie nicht mehr, denn die Maske ließ es nicht zu.
Nach einiger Zeit wurde ihr Körper ganz steif, ihre gesamte Muskulatur schien sich anzuspannen. Kerzengerade stand sie nun da, in ihrem weißen langen Leinenkleid inmitten der anderen Weisen Frauen in der Höhle.
Nun kamen seltsame Laute durch das Loch das die Lippen der Weisen Frau abformte. Solche Laute hatte noch keine der Weisen Frauen vorher jemals gehört.
Ganz langsam hob sie ihre Hände, fast so, als wollte sie eine Segnung vollziehen.
Noch immer verstanden die Weisen Frauen ihre Laute nicht. Die älteste von ihnen ging auf sie zu und berührte sie an der Schulter, um zu sehen wie sie reagieren möge.
Wie ein wütendes Tier drehte sie sich blitzschnell zu ihr um und die Maske offenbarte lange scharfe Zähne, die vorher noch nicht im Mund der Weisen Frau gewohnt hatten.
Sie biss zu und ihre Zähne gruben eine tiefe Fleischwunde in den Arm der Weisen alten Frau. Hätten die anderen Frauen sie nicht festgehalten und von der alten Weisen Frau zurückgezerrt, so hätte sie sie wohl zu Tode gebissen.
Es blieb den Weisen Frauen nichts anderes übrig, als die Weise Frau mit der Maske in Fesseln zu legen und sie dort in der Höhle zu lassen, um sie weiter beobachten zu können.
Die Maske verwuchs immer tiefer mit ihrem Gesicht und ganz langsam schien auch ihr Körper vom Hals an abwärts wie aus Holz geformt. Manchmal durchliefen sie Zuckungen und immer wieder kamen diese seltsamen Laute durch ihren Mund.
Und am dritten Tage dann nahm sie die Gestalt der alten Weisen Frau, die sie gebissen hatte, an. Die Wandlung vollzog sich in der Nacht. Keine der sie bewachenden Weisen Frauen hatte genau gesehen wie es passiert war. Für einen Augenblick hatten sie ihren Blick hin zum Feuer gewandt und in der nächsten Sekunde als Sie wieder zur Bettstadt schauten, auf der sie die Weise Frau mit der Maske gefesselt hatten, lag dort die alte Weise Frau. Sie witterten eine List. Und sie taten gut daran, ihr die Fesseln nicht abzunehmen, so sehr sie auch darum bettelte.
Sie beobachteten sie weiter, flössten ihr warme Suppe, die sie für sie gekocht hatten, und Quellwasser ein. Jede Regung, die sie vollführte, jeden Laut den sie von sich gab, schrieben sie auf eine Schriftrolle, um das Experiment festzuhalten.
Immer wieder bettelte die Gefesselte darum, man möge sie sie doch von den Fesseln befreien. Sie wusste viele Details aus dem Leben der alten Weisen Frau. Sie kannte sämtliche Namen der sie Bewachenden, alle Namen des Rates. Sie hatte Wissen über die geheimsten Wünsche , es schien als kenne sie jede Ecke ihres Geistes, in den sie gekrochen war. Doch dann nach einiger Zeit begann sie sich wieder in die ursprüngliche Weise Frau mit der Maske zurück zu verwandeln. Sie lag dort mit ihrem wie aus Holz scheinenden Körper mit der Maske auf ihrem Gesicht. Die Frauen waren erleichtert, dass sie ihr die Fesseln nicht abgenommen hatten, so sehr und so wehleidig sie auch darum gebettelt hatte.
Um ihr Experiment weiter zu betreiben, brachten sie ihr andere Lebewesen, auch diese wurden von ihr gebissen. Und immer am dritten Tage verwandelte sie sich in das Lebewesen von dem Sie gekostet hatte.
So nahmen die Weisen Frauen an, dass die leere Maske dazu erschaffen worden war, die Gestalt anderer Lebewesen, welcher Form und Art auch immer, anzunehmen.
Und solch eine unheilvolle gefährliche Macht durfte niemand besitzen. Das Geheimnisvolle an dieser Maske war ebenfalls, dass sie nach dem Biss und nach der Verwandlung jedwede Regung der Seele und des Geistes desjenigen den sie gebissen hatte, zu kennen schien. Als wäre sie tief in dessen Seele, in dessen Geist vorgedrungen. Allein durch das Kosten des Blutes, durch den Biss ins Fleisch.
So wird die Maske nun versteckt in den Tiefen der Wälder von Samala.
Nur wenige wissen von ihrer Existenz und doch dringt das Geheimnis immer wieder einmal nach außen. So haben sich im Laufe der Zeit fremde Mächte aufgemacht, die Maske zu suchen.
Deshalb sind die Amazonen weiterhin sehr achtsam, ihre Grenzen zu bewachen. Sandramoris und die Tiefen des Weisen Waldes Samala bergen so viele Geheimnisse und Schätze. Mögen sie alle Zeit bewahrt werden im Bündnis aller Frauen in Sandramoris.“
Was in den Wäldern lebt
Die leere Maske
Erstaunliche Kräfte birgt die leere Maske. Sie scheint wie von Kinderhand geschaffen, aus grobem Holz geschnitzt.
Wenn man sie betrachtet, scheint nichts Böses, nichts Unheilvolles in ihr zu wohnen. Wie ein Kinderspielzeug ruht sie in deiner Hand.
Und doch versteckt sie unheilvolle gewaltige Mächte. Niemand weiß, wann sie geschaffen wurde, wer sie hergestellt, welches Wesen eine solche Macht besessen hat.
Seit vielen Jahren wird sie nun versteckt in Samala.
Die Amazonen tun gut daran, diese Maske zu verbergen, über ihre Existenz zu schweigen.
Zu groß ist die Macht, die die Maske derjenigen die sie aufzusetzen vermag gibt.
„Nun aber, da die Weise Frau die Maske in ihre Hand nahm, zitterte diese leicht. Zunächst zögerte sie, ob sie die Maske wirklich aufsetzen sollte. Die sie umstehenden Weisen Frauen schauten sie aufforderungsvoll an.
Auf sie war das Los gefallen. Sie war dazu bestimmt worden, das Experiment auszuführen. Aus alten Büchern hatten sie von der Existenz der Maske erfahren. Der Rat der Weisen Frauen war zusammengekommen, gemeinsam hatten sie entschieden, die Maske auszugraben, ihre Mächte zu erforschen.
Das Experiment fand in einer tiefen Höhle an einem geheimen Ort in Sandramoris statt. Viele Monde lang hatten sie sich auf diesen Moment vorbereitet.
Die ausgewählte Weise Frau führte die Maske zu ihrem Gesicht, im letzten Moment verharrte sie. Und dann schien es allen Umstehenden, als würde die Maske sich wie von selbst in ihrer Hand bewegen. Es war ein sonderbarer Anblick, ein Leben lang würden sie dies nicht mehr vergessen.
Während die Maske dem Gesicht der Weisen Frau zustrebte, schien es, als ob sämtliche Blutgefäße und Muskeln im Gesicht der Weisen Frau, die auserwählt worden war, der Maske entgegenkamen. Ein schauerlicher Anblick für sämtliche Umstehenden.
Die Weise Frau fing an zu schreien, als würde sie furchtbare Schmerzen verspüren. Eine der sie beobachtenden Weisen Frauen wollte ihr zu Hilfe eilen, doch sie wurde gestoppt von der Ältesten des Rates.
Mit einem schmatzenden Geräusch verschmolz die leere Maske mit dem Gesicht der Weisen Frau.
Und nun durchlief ein Schauer ihren gesamten Körper, sie zitterte, sie stöhnte. Schreien konnte sie nicht mehr, denn die Maske ließ es nicht zu.
Nach einiger Zeit wurde ihr Körper ganz steif, ihre gesamte Muskulatur schien sich anzuspannen. Kerzengerade stand sie nun da, in ihrem weißen langen Leinenkleid inmitten der anderen Weisen Frauen in der Höhle.
Nun kamen seltsame Laute durch das Loch das die Lippen der Weisen Frau abformte. Solche Laute hatte noch keine der Weisen Frauen vorher jemals gehört.
Ganz langsam hob sie ihre Hände, fast so, als wollte sie eine Segnung vollziehen.
Noch immer verstanden die Weisen Frauen ihre Laute nicht. Die älteste von ihnen ging auf sie zu und berührte sie an der Schulter, um zu sehen wie sie reagieren möge.
Wie ein wütendes Tier drehte sie sich blitzschnell zu ihr um und die Maske offenbarte lange scharfe Zähne, die vorher noch nicht im Mund der Weisen Frau gewohnt hatten.
Sie biss zu und ihre Zähne gruben eine tiefe Fleischwunde in den Arm der Weisen alten Frau. Hätten die anderen Frauen sie nicht festgehalten und von der alten Weisen Frau zurückgezerrt, so hätte sie sie wohl zu Tode gebissen.
Es blieb den Weisen Frauen nichts anderes übrig, als die Weise Frau mit der Maske in Fesseln zu legen und sie dort in der Höhle zu lassen, um sie weiter beobachten zu können.
Die Maske verwuchs immer tiefer mit ihrem Gesicht und ganz langsam schien auch ihr Körper vom Hals an abwärts wie aus Holz geformt. Manchmal durchliefen sie Zuckungen und immer wieder kamen diese seltsamen Laute durch ihren Mund.
Und am dritten Tage dann nahm sie die Gestalt der alten Weisen Frau, die sie gebissen hatte, an. Die Wandlung vollzog sich in der Nacht. Keine der sie bewachenden Weisen Frauen hatte genau gesehen wie es passiert war. Für einen Augenblick hatten sie ihren Blick hin zum Feuer gewandt und in der nächsten Sekunde als Sie wieder zur Bettstadt schauten, auf der sie die Weise Frau mit der Maske gefesselt hatten, lag dort die alte Weise Frau. Sie witterten eine List. Und sie taten gut daran, ihr die Fesseln nicht abzunehmen, so sehr sie auch darum bettelte.
Sie beobachteten sie weiter, flössten ihr warme Suppe, die sie für sie gekocht hatten, und Quellwasser ein. Jede Regung, die sie vollführte, jeden Laut den sie von sich gab, schrieben sie auf eine Schriftrolle, um das Experiment festzuhalten.
Immer wieder bettelte die Gefesselte darum, man möge sie sie doch von den Fesseln befreien. Sie wusste viele Details aus dem Leben der alten Weisen Frau. Sie kannte sämtliche Namen der sie Bewachenden, alle Namen des Rates. Sie hatte Wissen über die geheimsten Wünsche , es schien als kenne sie jede Ecke ihres Geistes, in den sie gekrochen war. Doch dann nach einiger Zeit begann sie sich wieder in die ursprüngliche Weise Frau mit der Maske zurück zu verwandeln. Sie lag dort mit ihrem wie aus Holz scheinenden Körper mit der Maske auf ihrem Gesicht. Die Frauen waren erleichtert, dass sie ihr die Fesseln nicht abgenommen hatten, so sehr und so wehleidig sie auch darum gebettelt hatte.
Um ihr Experiment weiter zu betreiben, brachten sie ihr andere Lebewesen, auch diese wurden von ihr gebissen. Und immer am dritten Tage verwandelte sie sich in das Lebewesen von dem Sie gekostet hatte.
So nahmen die Weisen Frauen an, dass die leere Maske dazu erschaffen worden war, die Gestalt anderer Lebewesen, welcher Form und Art auch immer, anzunehmen.
Und solch eine unheilvolle gefährliche Macht durfte niemand besitzen. Das Geheimnisvolle an dieser Maske war ebenfalls, dass sie nach dem Biss und nach der Verwandlung jedwede Regung der Seele und des Geistes desjenigen den sie gebissen hatte, zu kennen schien. Als wäre sie tief in dessen Seele, in dessen Geist vorgedrungen. Allein durch das Kosten des Blutes, durch den Biss ins Fleisch.
So wird die Maske nun versteckt in den Tiefen der Wälder von Samala.
Nur wenige wissen von ihrer Existenz und doch dringt das Geheimnis immer wieder einmal nach außen. So haben sich im Laufe der Zeit fremde Mächte aufgemacht, die Maske zu suchen.
Deshalb sind die Amazonen weiterhin sehr achtsam, ihre Grenzen zu bewachen. Sandramoris und die Tiefen des Weisen Waldes Samala bergen so viele Geheimnisse und Schätze. Mögen sie alle Zeit bewahrt werden im Bündnis aller Frauen in Sandramoris.“