Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
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Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
Janus wippte auf und zog den Kragen enger um seinen Hals. Er beobachtet die See, wartete darauf, dass sie die lang erwarteten Segel ausspukte. Der Sturm vor der Küste tobte und die Winde trugen die eiskalten, nassen Böen in das Gesicht. Der Sturm vor der Manablanda war allgegenwärtig und machten die Seefahrt an der Küste sehr gefährlich. Sehr wenige Fischerboote trauten sich hinaus, dafür kamen aber keine Piraten an die Küste. Das stürmische Meer war wie eine weitere Blockade, die die Manablanda von der Außenwelt abschnitt. Ein Geräusch passt nicht zum tosenden Wind, ein Knarzen und Knallen – ein Schiff, das sich durch die Metter hohen Wellen kämpfte und die Segel, die von den peitschenden Winden gefüllt wurden.
Nun konnte er auch schemenhaft die Segel ausmachen, ein großes Schiff bahnt sich den Weg durch die meterhohen Wellen. Janus schaut zu den großen Türmen in der Akademie, der sechste Rabe hatte gerade die Abendstunde eingeläutet, er würde das Abendbrot in der großen Mensa mal wieder verpassen. Aber er hatte die Aufgabe bekommen eine Gesandte aus Silur zu empfangen erwartungsvoll beobachtete er das Schiff und gab seiner Vertrauensperson telepathisch den Hinweis, dass er ein Schiff gesichtet hat.
Mit einem letzten Ruck hielt das Schiff knarzend an, wie von Geisterhand bewegte es sich keinen Stück weiter, als es an das kleine Holzdeck anlegte. Ein junger Mann stand auf den Zehenspitzen, um auf das Schiffsdeck zu spähen und rief zögerlich: „Yonda? Seid ihr Yonda Tossendal?“. Als er sie erkannte, war er erleichtert und reichte ihr eine Hand, damit sie leichter von Deck gehen konnte. Etwas schwankend und dankbar kam sie wieder auf festen Boden. Janus stellte sich mit einer leichten Verbeugung vor. Sie entdeckte seine dunkeln Augenringe und eingefallenen Wangen, ein leichter Geruch von Schwefel und stark, überdeckendem Lavendel ging von ihm aus. „Lasst euer Gepäck stehen, es wird nachher geholt, folgt mir in die große Mensa, dort bekommt ihr erst einmal ordentlich etwas zu essen und euer Gefolge darf gerne mit kommen, wir haben eure Ankunft schon vorbereitet.“
Der erste Eindruck in der Manablanda
Sie folgte Janus, der selbstsicher den Weg von der Küste in Richtung der schwarzen Mauern entlang ging. Sie bemerkte immer wieder, wie er ihr Blicke zuwarf, als wollte er sie etwas fragen, sich aber zurückhalten. Sie kamen an kleinen Holzständen vorbei und einem befestigten Platz. Dunkles knorriges Gebüsch säumte den Weg und spitze Dornen gruben sich tief in ihre Kleider. Sie bekam das Gefühl, dass der Weg zur Akademie selbst versuchte sie aufzuhalten. Der Winder zerzauste ihr Haar und die Kälte kroch ihre Gliedmaßen hoch, sie fror mehr als auf der See. Sie konnte einen dunklen, fast schwarzen Wald erkennen, der mit den schwarzen und glatten Mauern verschmolz. Sieben schwarze Türme ragten in den trüben Abendhimmel, dahinter thronte ein mächtiges Gebirge. Spitze Gipfel ragten in die dunkle Wolkendecke, die kein angenehmes Wetter versprachen. „Fast wie die Zähne in einem Wolfsschädel“, murmelte Yonda. „Das ist das Schädelzahngebirge“, Janus drehte sich zu ihr um. „Die tosende See, das Schädelzahngebirge und der Finsterwald schützen die Manablanda vor allen anderen und schotten sie ab.“
„Ihr habt … gute Augen“, bemerkte er zögerlich. „Man gewöhnt sich nur langsame an das dämmernde Licht, aber ihr konntet das Gebirge sehr gut aus machen.“ Er wartete noch einige Sekunden, ob sie ihm antworten würde, dreht sich dann allerdings um, „Kommt wir haben noch einige Meter und es wird bald sehr dunkel“. Erst jetzt bemerkte Yonda, dass keiner der Monde am Himmel zu sehen war. Wie ein schwerer Teppich hingen die dunklen Wolken über der Akademie und ließen nicht einmal etwas Mondlicht durchschimmern. Wenige Minuten später standen sie vor einem großen Tor. Staunend blieb Yonda davor stehen, es zeigte eine Kreatur, die in einem Meer ihre Tentakel um ein riesiges Schiff legte, auf dem zahlreiche Seeleute mit allem, was sie hatten gegen das Unwesen ankämpfte. Sie konnte das Tosen der Wellen hören, schmeckte die salzige Luft und spürte die Angst der Matrosen. Erst als sich der rechte Torflügel leise öffnete, konnte sie ihre Augen von Szenerie abwenden. Janus hatte sie schweigend beobachtet. „Man sagt, jede Tür in der Manablanda zeigt einem ein Geschehen aus der Vergangenheit oder etwas das noch passieren wird.“ Sie nickte gedankenverloren.
Yonda setzt ihren ersten Schritt in die dunkle Akademie, sofort war die beißende Kälte der Abend- und Seeluft verschwunden. Hinter ihr schloss sich das große Tor lautlos und sie schaute sich um. Vor ihre erstreckten sich schwach beleuchtete Gebäude und Personen liefen die Straßen entlang. Man hörte Stimmen und Lachen. Sie folgte Janus und blieb einige Meter später stehen, sie sah auf ihre Füße hinab und sprang ungläubig auf. Ihre Schritte verursachten keine Geräusche auf den schwarzen Steinen und auch konnte Sie keinen Schatten entdecken, die die Laternen werfen müssten. Janus kicherte, „Ja hier gibt es ein paar Besonderheiten, kommt da vorne ist schon die Mensa“. Immer noch ungläubig lief sie Janus hinterher, bis sie vor einem lang gezogenen Gebäude stehen blieben, es roch stark nach gebratenem Fleisch und gekochtem Wurzelgemüse, zu dem schlich sich ein süßlicher Geruch von Gewürzen unter, die Yonda nicht kannte. Sie traten durch die offene Tür und befanden sich in einem großen Speisesaal, hier saßen duzende Schüler und Lehrer, unterhielten sich und aßen zusammen. Yonda wurde zu einem freien Tisch begleitet und ließ sich dort nieder, kurze Zeit später kam Janus mit einem Teller zurück, von dem es köstlich roch.
Yonda wusste nicht recht, was sie dort aß, aber es schmeckte und füllte ihre Lebensgeister wieder auf, die sie scheinbar auf der rauen See verloren hatte. Sie folgte Janus schweigend, als er sie zu ihrer Unterkunft bringen wollte, ihre Beine fühlten sich bleiern an und ihre Gedanken waren träge. Sie kamen vor einem kleinen Haus an und die Tür wurde geöffnet, eine kleine Gestalt öffnete die Tür, sie reichte Yonda bis zur Hüfte, hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen und sprach in undeutlichen Sätzen: „So nun schon spät, komm’n rein jetzt. Dunkel draußen“. Yona trat ins Haus und wurde von einer angenehmen Wärme empfangen, auch hier roch sie wieder den leichten Schwefel Geruch und den starken Lavendel. „Bauch dick, dann nichts brauchen kochen, komm ich zeig Bett in Zimmer, dann du schlafen.“ Sie folgte dem kleinen Wesen und konnte einen roten, langen Finger mit einem spitzen, dunklen Fingernagel erkennen, als er diesen einmal mit einem Fingerschnippen zeigt und sich danach die Zimmertür öffnete. Sie trat ein und stand in einem spärlich eingerichteten Zimmer, mit Bett, Schrank und einem Schreibtisch. „Da kacken und pinkeln, Wasser da.“ Wies sie das kleine Wesen an, „Schlaf gut“, es drehte sich um und ging den Gang entlang und verschwand aus ihrem Blick. Sie trat an ihr Bett, sah aus den Augenwinkeln noch das ihr Gepäck bereits neben der Tür stand und ließ sich auf das Bett gleiten, fast augenblicklich schlief sie ein.
Ein Dämon Namens Pack
Große Tentakel zogen sich um Yondas Bett, das Holz brach und als die Augen öffnete schwamm ihr Bett auf hoher See, die Wellen brachen vor Ihr und die Nässe drang durch ihre Kleidung. Mit einem Keuchen setzte sie sich auf und der Alptraum war verflogen. Sie rieb sich die Augen und trat an das Fenster. Frische Luft strömt in das Zimmer, als sie es öffnete, und sie sah auf die dunkle Straße. Eine verhüllte Gestalt stand an dem gegenüberliegenden Haus angelehnt und beobachtete sie. Sie war sich sicher, dass er sie anstarrte, sie rieb sich wieder die Augen und die Person war verschwunden. Sie trat aus ihrem Zimmer und öffnete die Wohnungstür nach draußen. Gerade als sie in die Dunkelheit treten wollte, hielt sie eine Hand zurück. „Nicht raus gehen, schlafen gehen. Es Nacht, es dunkel. Menschlein muss schlafen.“ Yonda dreht sich zu der kleinen Kreatur um und blickte auf sie hinab, „aber dort draußen war jemand.“ Worauf er erwiderte: „Natürlich, wir in Stadt. Leute hier leben. Leute gehen auf Straße. Komm du in Bett.“ Yonda erkennte erst jetzt was für ein Wesen sie gerade zurückgehalten hatte. Große gelbe Augen, hunderte kleiner, spitzer Zähne lächelten sie an, die in einem roten Kopf steckten mit langen, herunterhängenden Ohren. Vor ihr stand ein Dämon. Gerade als sie einen Schrei ausstoßen wollte, legt sich sein langer Finger auf ihre Lippen. „Psssch, du wecken andere, du mich nennen Pack.“
Der kleine Dämon zog sie wieder ins Innere, schaut einmal noch auf die Straße hinaus und schloss die Türe. Er führte Yonda in eine kleine Küche auf dem ein Kessel vor sich hin blubberte, es roch stark nach Lavendel Tee. Er schob ihr eine Tasse hin und sie setze sich auf den kleinen Holzhocker. „Nun du erzählen mal, wo kommen her, was du hier machen. Warum so komische Augen.“ Yonda schaut den kleinen Dämon Pack verblüfft an, aber sie erinnerte sich an Geschichten, die man sich hinter vorgehaltener Hand erzählte, über die Manablanda, einer Akademie, an der nichts war, wie irgendwo sonst. Hier lebten nicht nur Menschen, sondern auch Wesen, die in anderen Ländern gejagt wurden. Hier entdecket man nicht dunkle Magie, sondern sie wurde einem gelehrt. Ein Ort voller Bosheit und Verderben. Aber als sie Pack ansah, konnte sie nichts Böses in ihm erkennen, keine Gier, wie bei den Kaufleuten, keine Grausamkeit wie bei den Soldaten. Aus Pack sprudelte nur ehrliche Neugier und so saß Yonda die Nacht in der kleinen Küche, trank Lavendel Tee und erzählte Pack von ihrer Reise, ihrer Aufgabe und ihren Augen.
Nun konnte er auch schemenhaft die Segel ausmachen, ein großes Schiff bahnt sich den Weg durch die meterhohen Wellen. Janus schaut zu den großen Türmen in der Akademie, der sechste Rabe hatte gerade die Abendstunde eingeläutet, er würde das Abendbrot in der großen Mensa mal wieder verpassen. Aber er hatte die Aufgabe bekommen eine Gesandte aus Silur zu empfangen erwartungsvoll beobachtete er das Schiff und gab seiner Vertrauensperson telepathisch den Hinweis, dass er ein Schiff gesichtet hat.
Mit einem letzten Ruck hielt das Schiff knarzend an, wie von Geisterhand bewegte es sich keinen Stück weiter, als es an das kleine Holzdeck anlegte. Ein junger Mann stand auf den Zehenspitzen, um auf das Schiffsdeck zu spähen und rief zögerlich: „Yonda? Seid ihr Yonda Tossendal?“. Als er sie erkannte, war er erleichtert und reichte ihr eine Hand, damit sie leichter von Deck gehen konnte. Etwas schwankend und dankbar kam sie wieder auf festen Boden. Janus stellte sich mit einer leichten Verbeugung vor. Sie entdeckte seine dunkeln Augenringe und eingefallenen Wangen, ein leichter Geruch von Schwefel und stark, überdeckendem Lavendel ging von ihm aus. „Lasst euer Gepäck stehen, es wird nachher geholt, folgt mir in die große Mensa, dort bekommt ihr erst einmal ordentlich etwas zu essen und euer Gefolge darf gerne mit kommen, wir haben eure Ankunft schon vorbereitet.“
Der erste Eindruck in der Manablanda
Sie folgte Janus, der selbstsicher den Weg von der Küste in Richtung der schwarzen Mauern entlang ging. Sie bemerkte immer wieder, wie er ihr Blicke zuwarf, als wollte er sie etwas fragen, sich aber zurückhalten. Sie kamen an kleinen Holzständen vorbei und einem befestigten Platz. Dunkles knorriges Gebüsch säumte den Weg und spitze Dornen gruben sich tief in ihre Kleider. Sie bekam das Gefühl, dass der Weg zur Akademie selbst versuchte sie aufzuhalten. Der Winder zerzauste ihr Haar und die Kälte kroch ihre Gliedmaßen hoch, sie fror mehr als auf der See. Sie konnte einen dunklen, fast schwarzen Wald erkennen, der mit den schwarzen und glatten Mauern verschmolz. Sieben schwarze Türme ragten in den trüben Abendhimmel, dahinter thronte ein mächtiges Gebirge. Spitze Gipfel ragten in die dunkle Wolkendecke, die kein angenehmes Wetter versprachen. „Fast wie die Zähne in einem Wolfsschädel“, murmelte Yonda. „Das ist das Schädelzahngebirge“, Janus drehte sich zu ihr um. „Die tosende See, das Schädelzahngebirge und der Finsterwald schützen die Manablanda vor allen anderen und schotten sie ab.“
„Ihr habt … gute Augen“, bemerkte er zögerlich. „Man gewöhnt sich nur langsame an das dämmernde Licht, aber ihr konntet das Gebirge sehr gut aus machen.“ Er wartete noch einige Sekunden, ob sie ihm antworten würde, dreht sich dann allerdings um, „Kommt wir haben noch einige Meter und es wird bald sehr dunkel“. Erst jetzt bemerkte Yonda, dass keiner der Monde am Himmel zu sehen war. Wie ein schwerer Teppich hingen die dunklen Wolken über der Akademie und ließen nicht einmal etwas Mondlicht durchschimmern. Wenige Minuten später standen sie vor einem großen Tor. Staunend blieb Yonda davor stehen, es zeigte eine Kreatur, die in einem Meer ihre Tentakel um ein riesiges Schiff legte, auf dem zahlreiche Seeleute mit allem, was sie hatten gegen das Unwesen ankämpfte. Sie konnte das Tosen der Wellen hören, schmeckte die salzige Luft und spürte die Angst der Matrosen. Erst als sich der rechte Torflügel leise öffnete, konnte sie ihre Augen von Szenerie abwenden. Janus hatte sie schweigend beobachtet. „Man sagt, jede Tür in der Manablanda zeigt einem ein Geschehen aus der Vergangenheit oder etwas das noch passieren wird.“ Sie nickte gedankenverloren.
Yonda setzt ihren ersten Schritt in die dunkle Akademie, sofort war die beißende Kälte der Abend- und Seeluft verschwunden. Hinter ihr schloss sich das große Tor lautlos und sie schaute sich um. Vor ihre erstreckten sich schwach beleuchtete Gebäude und Personen liefen die Straßen entlang. Man hörte Stimmen und Lachen. Sie folgte Janus und blieb einige Meter später stehen, sie sah auf ihre Füße hinab und sprang ungläubig auf. Ihre Schritte verursachten keine Geräusche auf den schwarzen Steinen und auch konnte Sie keinen Schatten entdecken, die die Laternen werfen müssten. Janus kicherte, „Ja hier gibt es ein paar Besonderheiten, kommt da vorne ist schon die Mensa“. Immer noch ungläubig lief sie Janus hinterher, bis sie vor einem lang gezogenen Gebäude stehen blieben, es roch stark nach gebratenem Fleisch und gekochtem Wurzelgemüse, zu dem schlich sich ein süßlicher Geruch von Gewürzen unter, die Yonda nicht kannte. Sie traten durch die offene Tür und befanden sich in einem großen Speisesaal, hier saßen duzende Schüler und Lehrer, unterhielten sich und aßen zusammen. Yonda wurde zu einem freien Tisch begleitet und ließ sich dort nieder, kurze Zeit später kam Janus mit einem Teller zurück, von dem es köstlich roch.
Yonda wusste nicht recht, was sie dort aß, aber es schmeckte und füllte ihre Lebensgeister wieder auf, die sie scheinbar auf der rauen See verloren hatte. Sie folgte Janus schweigend, als er sie zu ihrer Unterkunft bringen wollte, ihre Beine fühlten sich bleiern an und ihre Gedanken waren träge. Sie kamen vor einem kleinen Haus an und die Tür wurde geöffnet, eine kleine Gestalt öffnete die Tür, sie reichte Yonda bis zur Hüfte, hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen und sprach in undeutlichen Sätzen: „So nun schon spät, komm’n rein jetzt. Dunkel draußen“. Yona trat ins Haus und wurde von einer angenehmen Wärme empfangen, auch hier roch sie wieder den leichten Schwefel Geruch und den starken Lavendel. „Bauch dick, dann nichts brauchen kochen, komm ich zeig Bett in Zimmer, dann du schlafen.“ Sie folgte dem kleinen Wesen und konnte einen roten, langen Finger mit einem spitzen, dunklen Fingernagel erkennen, als er diesen einmal mit einem Fingerschnippen zeigt und sich danach die Zimmertür öffnete. Sie trat ein und stand in einem spärlich eingerichteten Zimmer, mit Bett, Schrank und einem Schreibtisch. „Da kacken und pinkeln, Wasser da.“ Wies sie das kleine Wesen an, „Schlaf gut“, es drehte sich um und ging den Gang entlang und verschwand aus ihrem Blick. Sie trat an ihr Bett, sah aus den Augenwinkeln noch das ihr Gepäck bereits neben der Tür stand und ließ sich auf das Bett gleiten, fast augenblicklich schlief sie ein.
Ein Dämon Namens Pack
Große Tentakel zogen sich um Yondas Bett, das Holz brach und als die Augen öffnete schwamm ihr Bett auf hoher See, die Wellen brachen vor Ihr und die Nässe drang durch ihre Kleidung. Mit einem Keuchen setzte sie sich auf und der Alptraum war verflogen. Sie rieb sich die Augen und trat an das Fenster. Frische Luft strömt in das Zimmer, als sie es öffnete, und sie sah auf die dunkle Straße. Eine verhüllte Gestalt stand an dem gegenüberliegenden Haus angelehnt und beobachtete sie. Sie war sich sicher, dass er sie anstarrte, sie rieb sich wieder die Augen und die Person war verschwunden. Sie trat aus ihrem Zimmer und öffnete die Wohnungstür nach draußen. Gerade als sie in die Dunkelheit treten wollte, hielt sie eine Hand zurück. „Nicht raus gehen, schlafen gehen. Es Nacht, es dunkel. Menschlein muss schlafen.“ Yonda dreht sich zu der kleinen Kreatur um und blickte auf sie hinab, „aber dort draußen war jemand.“ Worauf er erwiderte: „Natürlich, wir in Stadt. Leute hier leben. Leute gehen auf Straße. Komm du in Bett.“ Yonda erkennte erst jetzt was für ein Wesen sie gerade zurückgehalten hatte. Große gelbe Augen, hunderte kleiner, spitzer Zähne lächelten sie an, die in einem roten Kopf steckten mit langen, herunterhängenden Ohren. Vor ihr stand ein Dämon. Gerade als sie einen Schrei ausstoßen wollte, legt sich sein langer Finger auf ihre Lippen. „Psssch, du wecken andere, du mich nennen Pack.“
Der kleine Dämon zog sie wieder ins Innere, schaut einmal noch auf die Straße hinaus und schloss die Türe. Er führte Yonda in eine kleine Küche auf dem ein Kessel vor sich hin blubberte, es roch stark nach Lavendel Tee. Er schob ihr eine Tasse hin und sie setze sich auf den kleinen Holzhocker. „Nun du erzählen mal, wo kommen her, was du hier machen. Warum so komische Augen.“ Yonda schaut den kleinen Dämon Pack verblüfft an, aber sie erinnerte sich an Geschichten, die man sich hinter vorgehaltener Hand erzählte, über die Manablanda, einer Akademie, an der nichts war, wie irgendwo sonst. Hier lebten nicht nur Menschen, sondern auch Wesen, die in anderen Ländern gejagt wurden. Hier entdecket man nicht dunkle Magie, sondern sie wurde einem gelehrt. Ein Ort voller Bosheit und Verderben. Aber als sie Pack ansah, konnte sie nichts Böses in ihm erkennen, keine Gier, wie bei den Kaufleuten, keine Grausamkeit wie bei den Soldaten. Aus Pack sprudelte nur ehrliche Neugier und so saß Yonda die Nacht in der kleinen Küche, trank Lavendel Tee und erzählte Pack von ihrer Reise, ihrer Aufgabe und ihren Augen.
Zuletzt geändert von Solus Ianis am So Sep 08, 2024 8:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Ankunft Yonda Tossendahl
Finde auch: Sehr schöner Text. Vielleicht könnte man den Thread auch Manablanda nennen (oder diese zumindest in den Titel des Threads übernehmen)?
Links zu den Kernbegriffen:
* https://myra.fandom.com/wiki/Yonda_Tossendahl
* https://myra.fandom.com/wiki/Manablanda
Links zu den Kernbegriffen:
* https://myra.fandom.com/wiki/Yonda_Tossendahl
* https://myra.fandom.com/wiki/Manablanda
Re: Ankunft Yonda Tossendahl
Prequel - Vor dem Magistrat der ALMAKAN
Yonda Tossendahl, im Einhornmond 442 n.P.
„Zuletzt“, so ergreift Magister Magistri Eger Makalu erneut das Wort: „Möchte ich euch Yonda Tossendahl vorstellen, Schamanin, Diplomatin, Schülerin, Abenteuererin. So fasst sie ihren Werdegang und ihre Absichten zusammen.“
Vor den Magistrat der Magierakademie ALMAKAN tritt eine mittelgroße, sehr schlanke Frau mit schulterlangen, sehr dunkle Haaren. Sie schließt die Augen, als sie durch den Streifen Tageslicht tritt, der von einem Silurischen Fenster auf das Rednerpult fällt und wählt für sich einen Platz daneben, wie um die Helle zu vermeiden.
Die Versammlung ist neugierig und irritiert zugleich. Bei der Gründung ihrer Akademie war es Ziel der Magier auf alle Zauberwirker der Heimat Silur zuzugehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das war mit Priestern und Druiden gelungen und die Denapriesterin Bocka Holt und der Druide Krin Eschschallam konnten als Lehrer gewonnen werden. Alleine die Schamanen wahren Abstand, und auch wenn der Schamane Harden Blaustein alle Weile im Umkreis der Zauberschule angetroffen wird - oder sich dort herumtreibt, wie manche Magister abfällig sagen - konnte ein gedeihliches Miteinander mit ihnen bisher nicht arrangiert werden.
Yonda Tossendahl dankt Eger Makalu für seine Vorstellung und kommt umgehend zu ihrem Anliegen. „Die Stunde ist fortgeschritten, das Mittagsmahl wartet und andere Anliegen haben bereits viel Zeit und Energie gekostet. Ich bin von der Außenechorsa Silurs, die für die Beziehungen zu den Reichen Karcanons zuständig ist beauftragt worden, als Diplomatin das Verhältnis zur Manablanda zu pflegen. Ich bitte um eine entsprechende Beauftragung auch durch die ALMAKAN.“
Die Reaktionen im Plenum spannen zwischen Ablehnung und Empörung. „Das sind allerübelste Dämonisten, Abhängige der Wergols des Seth, Feinde Silurs und des Kaiserreiches, mit denen wollen wir nicht zusammenarbeiten, die wollen wir vernichten“, brüllt eine empörte Bocka Hold, die Priesterin der Dena, stählernes Rückgrat der sonst eher schwammigen Moral der Akademie.
„Ist denn kein Magier bereit, diesen Posten zu übernehmen, sollten wir uns denn entscheiden ihn zu besetzen?“, will der uralte und sehr traditionalistische Magister Ferz Eisendraht wissen und deutet damit zugleich an, dass er diese Aufgabe keineswegs übernehmen möchte.
Diese Reaktionen hat Magister Magistri Eger Makalu erwartet. Als er zuvor mit Yonda Tossendahl sprach warnte er, dass heftige Ablehnung und Zweifel die erste Reaktion des Magistrats sein würden, das sie aber dennoch mit ihrer Ernennung zur Botschafterin der ALMAKAN rechnen könne.
„Geschätzte Kollegen“, beschwichtigt der Magister Magistri die Versammlung: „ich bitte zu berücksichtigen, dass wir uns seit einigen Jahren mühen, die Beziehungen zwischen den Magierakademien Myras zu vertiefen. Zugleich möchte ich daran erinnern, dass unsere Erfolge bisher bescheiden sind. Von der Manablanda ist immerhin Aimatos, unser Magister Sanguinis zu uns gestoßen. Das möchte ich als gutes Zeichen werten. Mein Vorgänger im Amte, Magister Emeritus Vallö Kalundgrag tut sich in in der hoch angesehenen Zauberschule Esoteria schwer, die Zauberschule der Elfen im Tal des Lebens ist uns als Menschen verschlossen, Antworten aus Hermund und von der Schule der Theoretischen Magie in Bakanasan sind gar vollständig ausgeblieben.
„Die Bakanasani können wohl gar nicht zaubern“, spottet Magister Bittig Krahlkehler mit meckerndem Lachen und löst ein wenig die Spannung, in dem er mit einem altbackenem Scherz dem Standesdünkel der Zauberwirker Silurs schmeichelt.
„Jedenfalls konnte ich in unserem werten Kreise niemanden finden, der bereit ist, das Wagnis einer Reise zur Manablanda einzugehen. Ich weiß, wie sehr Lehraufträge und Forschungsvorhaben unsere Zeit füllen. Gerade deswegen mag jemand, der nicht zum Magister der ALMAKAN bestellt ist ein besserer Gesandter sein, umso mehr, wenn er zusätzlich der Magie mächtig ist und sich als Abenteurer allen Gefahren zu stellen weiß.“
Viele im Plenum schweigen betreten. Jemandem eine Stellung welche eingerichtet werden soll zu verweigern, nachdem niemand bereit ist sie anzutreten ist dumm. Besser also eine Schamanin als gar keine Botschafterin.
Die Priesterin Bocka Holt ruft in die Stille: „Den Dämonenknechten will ich keine Hand reichen“ und blickt sich unter den Kollegen nach Unterstützern um. Wenige stimmen zu, einige nicken nachdenklich.
„Wissen wir, dass Dämonen grundsätzlich böse sind? Oder sind sie Individuen? Ist Bosheit nicht individuell? Wissen wir, dass die Personen an der Manablanda Knechte der Dämonen sind?“ Damit stellt Magister Eger Makalu wichtige Fragen in den Raum. Wesen entsprechend ihrer Art als gut und böse zu klassifizieren wird in Silur seit den Erlebnissen der Aki Eibenblatt und dem erfolgreichen Nebeneinander mit den Dunkelelfen Ersors weithin als falsch betrachtet. Urteile trotz fehlenden Wissens gelten als unakademisch. Wissen zusammenzutragen jedoch als eine zentrale Aufgabe der ALMAKAN.
So stellt stellt schließlich der Magister Magistri folgenden Antrag zur Abstimmung: Yonda Tossendahl soll als Gesandte der ALMAKAN zur Manablanda reisen. Ihr zentraler Forschungsauftrag ist, die Individualität der Dämonen dort bewerten und deren Verhältnis zu dem dortigen Personen. Sie soll alles Wissenswerte in Erfahrung bringen und alle Bücher ankaufen oder kopieren, die sie erhalten kann. Weiterhin soll sie einen Ort der Vision des Vallö Kalundgrag finden, welche er in das Beutelbuch des Zapheles gekritzelt hat: Die Schlange - Ein Reiter auf einer fliegenden Schlange hält Wache über einem lesenden jungen Mann“. An der ALMAKAN wird diese Vision mit der Manablanda in Zusammenhang gebracht, der Reiter auf der fliegenden Schlange als Wergol, der Leser als lernender Magier gesehen. Über all das Wissen, welches Yonda gewinnt soll sie ein Tagebuch führen.
Der Antrag von Eger Makalu wird mit deutlicher Mehrheit angenommen und so Yonda Tossendahl zur Gesandten der ALMAKAN an der Manablanda. Aimatos, der Magister Sanguinis warnt sie: „Die Manablanda kann ein gefährlicher Ort sein.“ Yonda lächelt und macht einen Schritt seitwärts, dass sie mit dem Rücken vor dem Sonnenstrahl steht, der durch ein Fenster in den Ratssaal fällt. Mit einem Mal sind ihre Augen strahlend hell, es ist, als ob die Sonne durch ihren Kopf und das Sonnenlicht aus ihren Augen scheint. „Ich danke dir, Magister Aimatos, aber auch ich habe Möglichkeiten.
Es ist Zeit für Yonda Tossendahls Abschied. Sie erhält das nötige Gold für die Reise und ein kostbar gebundenes Buch, in dem sie ALMAKAN beschrieben ist als Gastgeschenk.
(dieser Text gehört in zeitlicher Abfolge vor den Text "Ankunft Yonda Tossendahl". Er wurde allerdings erst heute fertig. Als nächstes können ein paar Zeilen von mir als Reaktion Yondas auf den Empfang folgen, der ja einen deutliche Hinweis auf die Individualität der Dämonen und eine Rangordnung, zumindes bei Pack bietet. Eine Frage vorab - Soll das Schiff, welches Yonda zur Manablanda brachte den ganzen Weg von der Flussburg gemacht haben? Oder ist es von einem Hafen des Grünen Meeres abgefahren? Mir ist beides recht - Merhan)
Yonda Tossendahl, im Einhornmond 442 n.P.
„Zuletzt“, so ergreift Magister Magistri Eger Makalu erneut das Wort: „Möchte ich euch Yonda Tossendahl vorstellen, Schamanin, Diplomatin, Schülerin, Abenteuererin. So fasst sie ihren Werdegang und ihre Absichten zusammen.“
Vor den Magistrat der Magierakademie ALMAKAN tritt eine mittelgroße, sehr schlanke Frau mit schulterlangen, sehr dunkle Haaren. Sie schließt die Augen, als sie durch den Streifen Tageslicht tritt, der von einem Silurischen Fenster auf das Rednerpult fällt und wählt für sich einen Platz daneben, wie um die Helle zu vermeiden.
Die Versammlung ist neugierig und irritiert zugleich. Bei der Gründung ihrer Akademie war es Ziel der Magier auf alle Zauberwirker der Heimat Silur zuzugehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das war mit Priestern und Druiden gelungen und die Denapriesterin Bocka Holt und der Druide Krin Eschschallam konnten als Lehrer gewonnen werden. Alleine die Schamanen wahren Abstand, und auch wenn der Schamane Harden Blaustein alle Weile im Umkreis der Zauberschule angetroffen wird - oder sich dort herumtreibt, wie manche Magister abfällig sagen - konnte ein gedeihliches Miteinander mit ihnen bisher nicht arrangiert werden.
Yonda Tossendahl dankt Eger Makalu für seine Vorstellung und kommt umgehend zu ihrem Anliegen. „Die Stunde ist fortgeschritten, das Mittagsmahl wartet und andere Anliegen haben bereits viel Zeit und Energie gekostet. Ich bin von der Außenechorsa Silurs, die für die Beziehungen zu den Reichen Karcanons zuständig ist beauftragt worden, als Diplomatin das Verhältnis zur Manablanda zu pflegen. Ich bitte um eine entsprechende Beauftragung auch durch die ALMAKAN.“
Die Reaktionen im Plenum spannen zwischen Ablehnung und Empörung. „Das sind allerübelste Dämonisten, Abhängige der Wergols des Seth, Feinde Silurs und des Kaiserreiches, mit denen wollen wir nicht zusammenarbeiten, die wollen wir vernichten“, brüllt eine empörte Bocka Hold, die Priesterin der Dena, stählernes Rückgrat der sonst eher schwammigen Moral der Akademie.
„Ist denn kein Magier bereit, diesen Posten zu übernehmen, sollten wir uns denn entscheiden ihn zu besetzen?“, will der uralte und sehr traditionalistische Magister Ferz Eisendraht wissen und deutet damit zugleich an, dass er diese Aufgabe keineswegs übernehmen möchte.
Diese Reaktionen hat Magister Magistri Eger Makalu erwartet. Als er zuvor mit Yonda Tossendahl sprach warnte er, dass heftige Ablehnung und Zweifel die erste Reaktion des Magistrats sein würden, das sie aber dennoch mit ihrer Ernennung zur Botschafterin der ALMAKAN rechnen könne.
„Geschätzte Kollegen“, beschwichtigt der Magister Magistri die Versammlung: „ich bitte zu berücksichtigen, dass wir uns seit einigen Jahren mühen, die Beziehungen zwischen den Magierakademien Myras zu vertiefen. Zugleich möchte ich daran erinnern, dass unsere Erfolge bisher bescheiden sind. Von der Manablanda ist immerhin Aimatos, unser Magister Sanguinis zu uns gestoßen. Das möchte ich als gutes Zeichen werten. Mein Vorgänger im Amte, Magister Emeritus Vallö Kalundgrag tut sich in in der hoch angesehenen Zauberschule Esoteria schwer, die Zauberschule der Elfen im Tal des Lebens ist uns als Menschen verschlossen, Antworten aus Hermund und von der Schule der Theoretischen Magie in Bakanasan sind gar vollständig ausgeblieben.
„Die Bakanasani können wohl gar nicht zaubern“, spottet Magister Bittig Krahlkehler mit meckerndem Lachen und löst ein wenig die Spannung, in dem er mit einem altbackenem Scherz dem Standesdünkel der Zauberwirker Silurs schmeichelt.
„Jedenfalls konnte ich in unserem werten Kreise niemanden finden, der bereit ist, das Wagnis einer Reise zur Manablanda einzugehen. Ich weiß, wie sehr Lehraufträge und Forschungsvorhaben unsere Zeit füllen. Gerade deswegen mag jemand, der nicht zum Magister der ALMAKAN bestellt ist ein besserer Gesandter sein, umso mehr, wenn er zusätzlich der Magie mächtig ist und sich als Abenteurer allen Gefahren zu stellen weiß.“
Viele im Plenum schweigen betreten. Jemandem eine Stellung welche eingerichtet werden soll zu verweigern, nachdem niemand bereit ist sie anzutreten ist dumm. Besser also eine Schamanin als gar keine Botschafterin.
Die Priesterin Bocka Holt ruft in die Stille: „Den Dämonenknechten will ich keine Hand reichen“ und blickt sich unter den Kollegen nach Unterstützern um. Wenige stimmen zu, einige nicken nachdenklich.
„Wissen wir, dass Dämonen grundsätzlich böse sind? Oder sind sie Individuen? Ist Bosheit nicht individuell? Wissen wir, dass die Personen an der Manablanda Knechte der Dämonen sind?“ Damit stellt Magister Eger Makalu wichtige Fragen in den Raum. Wesen entsprechend ihrer Art als gut und böse zu klassifizieren wird in Silur seit den Erlebnissen der Aki Eibenblatt und dem erfolgreichen Nebeneinander mit den Dunkelelfen Ersors weithin als falsch betrachtet. Urteile trotz fehlenden Wissens gelten als unakademisch. Wissen zusammenzutragen jedoch als eine zentrale Aufgabe der ALMAKAN.
So stellt stellt schließlich der Magister Magistri folgenden Antrag zur Abstimmung: Yonda Tossendahl soll als Gesandte der ALMAKAN zur Manablanda reisen. Ihr zentraler Forschungsauftrag ist, die Individualität der Dämonen dort bewerten und deren Verhältnis zu dem dortigen Personen. Sie soll alles Wissenswerte in Erfahrung bringen und alle Bücher ankaufen oder kopieren, die sie erhalten kann. Weiterhin soll sie einen Ort der Vision des Vallö Kalundgrag finden, welche er in das Beutelbuch des Zapheles gekritzelt hat: Die Schlange - Ein Reiter auf einer fliegenden Schlange hält Wache über einem lesenden jungen Mann“. An der ALMAKAN wird diese Vision mit der Manablanda in Zusammenhang gebracht, der Reiter auf der fliegenden Schlange als Wergol, der Leser als lernender Magier gesehen. Über all das Wissen, welches Yonda gewinnt soll sie ein Tagebuch führen.
Der Antrag von Eger Makalu wird mit deutlicher Mehrheit angenommen und so Yonda Tossendahl zur Gesandten der ALMAKAN an der Manablanda. Aimatos, der Magister Sanguinis warnt sie: „Die Manablanda kann ein gefährlicher Ort sein.“ Yonda lächelt und macht einen Schritt seitwärts, dass sie mit dem Rücken vor dem Sonnenstrahl steht, der durch ein Fenster in den Ratssaal fällt. Mit einem Mal sind ihre Augen strahlend hell, es ist, als ob die Sonne durch ihren Kopf und das Sonnenlicht aus ihren Augen scheint. „Ich danke dir, Magister Aimatos, aber auch ich habe Möglichkeiten.
Es ist Zeit für Yonda Tossendahls Abschied. Sie erhält das nötige Gold für die Reise und ein kostbar gebundenes Buch, in dem sie ALMAKAN beschrieben ist als Gastgeschenk.
(dieser Text gehört in zeitlicher Abfolge vor den Text "Ankunft Yonda Tossendahl". Er wurde allerdings erst heute fertig. Als nächstes können ein paar Zeilen von mir als Reaktion Yondas auf den Empfang folgen, der ja einen deutliche Hinweis auf die Individualität der Dämonen und eine Rangordnung, zumindes bei Pack bietet. Eine Frage vorab - Soll das Schiff, welches Yonda zur Manablanda brachte den ganzen Weg von der Flussburg gemacht haben? Oder ist es von einem Hafen des Grünen Meeres abgefahren? Mir ist beides recht - Merhan)
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- Registriert: Do Aug 08, 2024 9:56 pm
Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
Ja wunderbar, würde gerne eine Art Dialog machen, es wir immer mal wieder Szenen geben wird, auf die Yonda reagieren kann und dem entsprechen auch andere Sachen geteilt werden =). Ich denke Yonda wird einen Zwischenstopp an einem Hafen im Grünen Meer gemacht haben, es gibt nicht viele die sich trauen mit dem Schiff zur Manablanda zu reisen =). Da ein Schiff zu finden wird ein Abenteuer an sich sein.
Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
uh, ein Roman?....
Gwynn, hast Du eine Empfehlung für einen Hafen am Grünen Meer, vom dem die Manablanda aus angefahren werden könnte?
Unabhängig davon möchte ich meinen Teil des Textes Yonda zur Ich-Erzählerin umschreiben. Da sie keinen Begleiter hat, der als Erzähler agieren könnte ist sonst die Subjektivität der Geschichte nicht offensichtlich und fehlende Subjektivität führt leicht zu Konflikten. Zudem ist mit vorgestern eingefallen, weswegen ihre Augen so absonderlich sind, was sie über ihre Möglichkeiten als Schamanin weiß, wer ihr Schutzherr ist und warum sie zur Manablanda reist.
Entschuldigung, dass nun alles etwas länger dauert.
Gwynn, hast Du eine Empfehlung für einen Hafen am Grünen Meer, vom dem die Manablanda aus angefahren werden könnte?
Unabhängig davon möchte ich meinen Teil des Textes Yonda zur Ich-Erzählerin umschreiben. Da sie keinen Begleiter hat, der als Erzähler agieren könnte ist sonst die Subjektivität der Geschichte nicht offensichtlich und fehlende Subjektivität führt leicht zu Konflikten. Zudem ist mit vorgestern eingefallen, weswegen ihre Augen so absonderlich sind, was sie über ihre Möglichkeiten als Schamanin weiß, wer ihr Schutzherr ist und warum sie zur Manablanda reist.
Entschuldigung, dass nun alles etwas länger dauert.
Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
Silur - Valece - Chalkis - Helion mit einem WdW-Schiff - und dann an der Küste von da mit einem kleinen, wendigen Küstenschiff zur Manablanda wäre mein Vorschlag für eine Schiffsroute.Gwynn, hast Du eine Empfehlung für einen Hafen am Grünen Meer, vom dem die Manablanda aus angefahren werden könnte?
Zuletzt geändert von Gwynn am Mi Sep 25, 2024 2:54 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
Kein Problem .
Ich freu mich schon drauf =)
Ich freu mich schon drauf =)
Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
Jetzt habe ich die Vorgeschichte von Yonda Tossendahl mächtig erweitert. Er ist nun unten gleich als nächster Beitrag zu lesen und gehört im Ablauf der Ereignisse natürlich vor die Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda ganz oben auf diesem Brett. Es ist im Wesentlichen ihre Rolle als Schamane, entsprechend der d+d 5th Klasse Hexenmeister, die viel detaillierter beleuchtet wird, mit genauerer Beschreibung ihres Patrons, des Oyelege. Er ist Ursache ihrer besonderen Augen und ihrer Zaubermacht, er bestimmt ihre Vorgeschichte und sagt, dass sie zur Manablanda reisen muss. Ich bitte die lange Verzögerung zu entschuldigen, dafür kann es nun in der Manablanda gemeinsam weitergehen.
Zuletzt geändert von Merhan am Mo Okt 14, 2024 6:46 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
Yonda Tossendahl
Kindheit
Ich wurde im Jahre 419 n.P., im Jahr der Geister in der Silurischen Hauptstadt Belfalas als Blinde in die Familie Tossendahl, einer Familie von Leinewebern hineingeboren. Mein Leben war nicht lieblos, aber es war hart. Sobald ich alt genug war den Webstuhl zu treten und das Schiffchen zu schießen musste ich weben, endlos und monoton. Um weißes Leinen zu weben muss man es nicht sehen.
Eines Nachts erwachte ich. Jemand hielt meine Arme, drückte meinen Rücken auf den Strohsack meiner Bettstatt, jemand öffnete das Lid meines linken Auges. Ich erkannte den Geruch meines Vaters und hörte die Stimme meiner Mutter: „Lieg ruhig, Yonda, es ist besser so.“ Dann spürte ich etwas warmes und feuchtes um mein offen gehaltenes Auge und ein Saugen, einen schrecklichen Schmerz, als mein Auge aus seiner Höhlung glitt und ein Beißen, als es von meinem Körper getrennt wurde und ein Schlucken und ein Schmatzen. Ich wurde weiter gehalten und versank in einem Nebel von Schmerz und Schrecken und die Prozedur wiederholte sich auf der rechten Seite. Etwas Hartes und Kaltes wurde in meine leeren Augenhöhlen gedrückt.
Meine Eltern hatten für mich einen Handel abgeschlossen, dass ich sehen kann, zu meinem Besten, wie sie sagten, einen Handel mit jemandem, den sie den Oyelege nannte, mit einem Wesen, von dem sie gehört hatten, dass es schon anderen Blinden geholfen habe. Ich genas. Ich habe zahlen müssen, mit meinen Augen, „Sie sind wunderschön grün“, pflegte meine Mutter zu sagen, ehe der Oyelege kam. Ich musste zahlen, mit dem Vertrauen zu meinen Eltern, mit dem Vertrauen zu Myra, zu einer Welt, in der ich verraten und verkauft worden war und in der ich nur für meine Arbeit gut war.
Denn mein Vater war in die Fertigung von Wandteppichen eingestiegen, bunten Schaustücken für die Häuser der Reichen, für Tempel und Akademien, einem Geschäft, das viel mehr Gewinn versprach als schlichtes weißes Leinen und er bestimmte, dass ihn alle nach Kräften unterstützen und seine blinde Tochter konnte kein buntes Tuch weben.
Bald konnte ich sehen, mit den fremden, harten, kalten Kugeln, die mir in den Kopf gepresst worden waren. So saß ich erneut am Webstuhl und webte nach farbigen Vorlagen die ein Verleger zusammen mit dem Garn brachte die bunten Teppiche, die der Verleger meinen Vater abkaufte.
Ich musste arbeiten und durfte das Haus nicht verlassen. „Weil du besonders bist“, sagte meine Mutter. Dann wurde mir gesagt, dass diese Kugeln, die ich statt Augen in meinem Kopf trug keine Pupillen zeigten sondern das, was sich hinter meinen Kopf befand. Es war gerade so, als ob sie Fenster wären, durch die man, quer durch meinen Kopf, die Wände, oder das Licht, oder die Dunkelheit der Welt hinter mir sehen könnte. Das war seltsam, wirkte beängstigend, gar dämonisch, und meine Eltern fürchteten das Gerede der Leute. Ich wurde verborgen und webte und webte. Ich gewöhnte mich an diese Dinger in meinem Schädel, welche mir als Augen dienten, auch wenn mir alle Weile bewusst wurde, dass sie kein natürlicher Teil meines Körpers waren.
Die Weberei meines Vaters gedieh, meine jüngeren Geschwister wurden älter und saßen gleich mir am Webstuhl. Über meine Besonderheit, über den Oyelege redete niemand. Als mein 12. Geburtstag bevorstand wurden meine Eltern merkwürdig freundlich, als wussten sie, dass eine schwere Zeit auf mich wartet, welche sie mir erleichtern wollten oder als ob sie mir gegenüber eine Schuld hatten, die sie ausgleichen wollten.
Der Oyelege, so schien es mir, ist wie der Verleger mit den bunten Vorlagen und Garnen ein Kaufmann, ein Kaufmann in Augen und wie alle Kaufleute hat er nie vergessen was ihm zustand. Bei dem Handel, den meine Eltern für mich eingegangen waren war habe ich mit meinen wunderschönen grünen Augen die erste Rate beglichen und an meinem 12. Geburtstag wurde die zweite Rate fällig.
Ich erwachte von einem gleißenden Blitz und einem Druck in meinen Augenhöhlen und diese kalten, harten Kugeln die der Oyelege mir mir für meine Augen gegeben hatte drehten sich gegen meinen Willen zur Türe der Schlafkammer. Ich rief meinen Eltern zu fragen was ist. Meine Mutter verbarg ihr Gesicht und die Züge meines Vaters verhärteten sich. „Du kannst sehen. Du hast hast eine erste Rate mit deinen Augen bezahlt und eine zweite Rate ist jetzt fällig. Du musst gehen, wohin dein Blick Dich führt.“ Gehe also. Dann wendete er sich ab, gerade so, als ob nicht er sondern ich ein Geschäft abgeschlossen hätte. Meine Mutter schluckte. Sie hieß mich, die Schuhe und mein gutes Kleid und den Kapuzenmantel anzuziehen. Dann gab sie mir einen Lederbeutel. Ich spürte Münzen darin. „Dein Erbteil“, sagte meine Mutter leise und unterdrückte ein Schluchzen. Meine Geschwister blickten ratlos. „Jetzt geh“, sagte sie, während mein Vater schwieg. Ich war entlassen und mir blieb nichts als zu gehen. Das, was mir als Augen diente wendete sich zur Türe und ich ging.
Mercoras Marg
Ich ging durch die Türe und winkt, doch alle hatten sich abgewandt und niemand winkte zu zurück. „Lebewohl“, sagte ich leise, doch sie schwiegen und mir wurde klar, dass ich mit diesen Dingen, die mich sehen ließen schon lange kein Teil dieser Familie war. Ich war dem Oyelege verkauft und musste gehen wohin er mich führte, denn es gab keinen anderen Platz für mich.
Ich ging. Der Morgen dämmerte. Auf den Straßen der Stadt wankten die späten Heimkehrer des Jungen Belfalas nach Hause und schoben die frühen Straßenkehrer ihre Karren. Mich führten meine Augen in ein altes Viertel, das die Zerstörungen der Invasionszeit vor über 20 Jahren überstanden hatte, ein Viertel, dicht bebaut und etwas heruntergekommen.
Meine Augen richteten sich auf eine Haustüre um dort zu verharren. Oberhalb bemerkte ich ein Schild, eine Eule, die eine Pergamentrolle in der einen und einen Federkiel in der anderen Kralle hielt. Ich klopfte zögernd und ein alter Mann öffnete. Er trug einen Schlapphut mit weiter Krempe der sein Gesicht beschattete. Als er mich anblickte wusste ich, dass er durch meine Augen das Mauerwerk des Hauses gegenüber sah. Ein Lächeln huschte durch sein Gesicht als er den Kopf hob, dass ich ihm in die Augen blicken konnte und durch seine Augen sah ich die Dunkelheit des Hauses hinter ihm. „Ja“, sagte er: „Der Oyelege. Er hat bestimmt, dass du bei mir den Beruf des Schreibers erlernen sollst und das du hier leben sollst, bis er etwas anderes entscheidet.“
Er hieß Mercoras Marg. Er stand einem Haus mit einem dutzend Kopisten vor, alten und jungen, Männern und Frauen. Ein altes Paar mit natürlichen Augen besorgten den Umgang mit der Stadt draußen und die täglichen Notwendigkeiten. Ich trat ein wurde Teil dieser Gemeinschaft. Wir sahen mit den Augen des Oyelege und wir schrieben und schrieben.
Zu dieser Zeit wurden Bücher das große Geschäft in Silur. Nach den kriegerischen Jahren unter König Marcor dem Waghalsigen, nach den schlimmen Jahren des Exils, die dem Jahr des Feuers folgten und den mühsamen Jahren des Wiederaufbaus besann sich Silur seiner eigentlichen Stärken, Spiritualität und Magie. Bildung war die Basis von beidem und Bücher begleiteten sie. In den Jahren die kamen erwirtschaftete Mercoras Marg einen gewissen Wohlstand. Er war schon Kopist gewesen, ehe er erblindete und die Augen des Oyelege nahm um nun dieses Scriptorium für ihn zu führen. Einige schlichtere Gemüter unter uns Schreibern waren dankbar für eine trockene Kammer, regelmäßige Mahlzeiten und bescheidenen Lohn für eine einfache Arbeit und malten die Zeichen, die ihnen vorgelegt wurden ab ohne ihren Inhalt zu verstehen. Wer aber von Mercoras Marg die Liebe zu Büchern und Bildung lernte, den unterwies er nach getaner Arbeit in den Künsten des Lesens und Schreibens, in den Wissenschaften und in dem, was er von der Welt wusste, was er aber, wie er einschränken musste, vor allem Büchern entnommen hatte.
Der Oyelege, so sagte Mercoras Marg, ist hungrig nach Wissen, und er scheint durch die Augen, die er uns gegeben hat zu lesen, während wir schreiben. Vielleicht war er einst ein Gott der Gelehrsamkeit, der in den kalten Jahren zwischen Allumeddon und Pondaron Gläubige und Priesterschaft verloren hat und der zu einem geringeren Wesen geschwunden ist dem wenig Macht geblieben ist. Vielleicht ein Dämon oder ein Wesen, so einzigartig, dass es nicht zu klassifizieren ist.
Mercoras hatte vom Oyelege in alten Schriften gelesen und als sein Augenlicht zu schwinden begann und er um Beruf und Zukunft fürchten musste rief er ihn um Hilfe, mit einer Formel, die an einen Kinderreim erinnert und die er, wie vorgeschrieben, auf einem Spiegel schrieb, mit 17 vor dem Spiegel angeordneten Kerzen und bei vollem Dunkelmond:
Qyelege gib mir Augen,
und dann will ich an Dich glauben.
Oyelege lass mich sehen,
dass Du kannst die Welt verstehen.
Der Oyelege kam und nahm die erblindenden Augen aus seinem Fleisch und ersetzte sie durch die harten, kalten Kugeln, die ihm nun das Sehen ermöglichen. So verkaufte sich Mercoras dem Oyelege, so konnte er wieder sehen und so war er ihm fortan verpflichtet. Seine wundersame Heilung blieb nicht unbemerkt und andere Blinde, denen Heiler, Priester und Druiden nicht helfen konnten flehten Mercoras an, das Geheimnis seiner Gesundung zu verraten. So wurden weitere Blinde mit Hilfe des Oyelege sehend und gleich mir wurden sie von ihm zu Mercoras geführt. Denn der Oyelege hat Macht über unsere Augen, er kann sie wenden und unsere Aufmerksamkeit auf Dinge richten, er kann uns Zeichen sehen lassen, denen wir folgen müssen um seinen Willen zu tun. So entstand, nach dem Willen des Oyelege das Scriptorium, von diesem Wesen aus dem Dunkel des Hintergrundes geführt, mit seiner heimlichen Gemeinschaft von Blinden, die sehend geworden waren. Blinde oder sehende, niemand sprach über den Oyelege. Er schien nicht gut zu sein und deswegen blieb seine Hilfe ein Geheimnis seiner Gemeinschaft und wer sich ihm widersetzte dem fielen die Kugeln. die ihm der Oyelege zum Sehen verkauft hatte aus dem Kopf und er verlor sein Augenlicht für immer.
Das Scriptorium des Oyelege
Mercoras lehrte, dass es auf Silur andere Gemeinschaften gleich der unseren gibt. Manche sind verborgen und geheim, andere versteckt und unauffällig, manche sogar offen auftretend und weithin bekannt. Alle ihre Mitglieder werden von den Silurern als Schamanen bezeichnet und sie alle werden zur Hohen Kheitara von den Bleiunaussprechbaren gerechnet werden und alle sind einem Patron wie dem Oyelege verpflichtet. Doch es gibt keine Zusammenarbeit zwischen den Gemeinschaften. Alle agieren nebeneinander und für sich alleine, nur ihrem Patron gehorchend.
Das Scriptorium steht auf den Grundmauern eines älteren Haus und das wiederum auf den Ruinen eines Vorgängerbaues. Vom Erdgeschoss abwärts steigend gelangt man in den Vorratskeller. Eine weitere Treppe tiefer gibt es ein Gewölbe mit vielen Nischen in den Wänden, vielleicht vor Generationen ein Kolumbarium für die Toten der Metropole Belfalas. In einer Ecke dieses untermyranischen Friedhofs gelangt man mit Hilfe einer Leiter in eine dritte Tiefe, in eine unregelmäßige Höhle, vielleicht vom Ersten Volke Silurs zur Stätte seiner Begräbnisse gewählt. Das ist die Bibliothek der Urnen, denn Urnen stehen hier dicht an dicht, beschriftet mit den Runen des Ersten Volkes, gefüllt mit dem Leichenbrand seiner Toten und bewohnt von Geistern. Hier mögen vor Ewigkeiten Gläubige des Oyelege bestattet worden sein.
Manchen unserer Gemeinschaft und so eines Tages auch mich führte er in die Tiefe, dass wir in der Dunkelheit das Ohr an eine Urne legen um das Wissen eines Toten zu hören und niederzuschreiben. Mir will es scheinen, die Toten können nicht schreiben und der Oyelege kann nicht hören. Die Worte der Toten sind verwirrend, ihre Worte altertümlich und wenn von ihnen viele gemeinsam in einer Urne bestattet worden waren sprechen sie durcheinander und heischen alle zugleich um Aufmerksamkeit.
Während gewöhnliche Schreibaufträge das Wissen und den Wohlstand unserer Gemeinschaft mehrten blieben die Worte aus der Bibliothek der Urnen die unseren und wurden nicht verbreitet. Mercoras sagte, der Oyelege blicke mit Gefallen aus mir und dass unser Patron bei Zeiten meinen Dienst lohnen würde. Als ich eines Tages in der Bibliothek der Urnen den Geistern lauschte fiel mein Blick auf eine schlichte, angeschlagene Urne aus Ton, in der Finsternis der Höhle beinahe unsichtbar in einem Felsspalt stehend. Ich erkannte das Wirken des Oyelege, trat zu der Urne und griff hinein. Im Leichenbrand tastete ich einen Gegenstand. Ich nahm ihn an mich, und der Oyelege führte mich an meinen Augen zurück ins Scriptorium und in die Kammer, in der Mercoras Marg lebte.
Ich hatte ein kaum handgroßes Gefäß aus Jade erhalten, auf einem schmalen Fuß stehend, bauchig, mit engem Hals, von einem zierlichen Stopfen verschlossen den grüner Siegelwachs hielt. Die größte Weite des Gefäßes zierte Augen in einem umlaufendes Relief. Eine winzige, kostbare Urne. Das also war mein Lohn. Mercoras nickte ernst. „Du weist, wie sie zu benutzen ist. Es ist niemand bei den Toten. Geh also.“
Ich stieg wieder hinab in die dritte Tiefe, löste das Siegel, zog den Stopfen aus dem Gefäß und legt mein Ohr an die Öffnung. Die Worte des Geistes, der aus der kleinen Jadeurne zu mir sprach waren klarer als die anderer Bewohner der unteren Gruft. Er mag ein Hohepriester des Oyelege gewesen sein, von ihm ermächtigt Zauber zu wirken, dessen Asche nach dem Tode ehrfürchtig in dieser kostbaren Urne verwahrt worden ist, damit sein Wissen auch Jahrhunderte nach dem Tode dem Oyelege und seiner Gemeinschaft segensreich sei. Er lehrte mich die Magie des Oyelege.
In den Jahren die kamen, in denen ich schrieb und lernte wurde dem Reich Silur mehr und mehr die Vielfalt seines Volkes, die Vielfalt seiner Kultur, die Vielfalt seines Wissens offenbar. Während wir schrieben las Qyelege was geschah und es schien ihm vielleicht weniger zwingend die Gemeinschaft des Scriptoriums verborgen zu halten. Eines Nachts schrieb er für mich mit grünem Licht seinen Befehl an die Wände der mir nun schon so vertrauten Bibliothek in der dritten Tiefe: „Lebe frei in Ay Knuter By und lerne die Wege der Menschen. Lass dich senden nach Spökelsflei Menden und lese, was sie dort schreiben.“
Die Worte der Geister, die Worte des Oyelege sind oft eigenartig und altertümlich, der Sprache des Ersten Volkes Silurs entnommen. Ay Knuter By war der Name, den sie für Belfalas gebrauchten. Spökelsflei Menden schien ein Ort zu sein, an den ich gehen sollte, doch ich kannte ihn nicht und als ich mit Mercoras Marg über das Erlebnis sprach kannte er ihn ebenfalls nicht.
Doch die erste Anweisung schien uns klar. Ich sollte das Scriptorium verlassen und frei in Belfalas leben. Wir beide wussten um den Wissensdurst unseres Patrons und deshalb schien uns eine Schule als mein neues Heim geeignet. So verließ ich im Jahre 441 n.P. das Scriptorium und wurde Schülerin an der hiesigen Schule der Rechte.
Meine Augen erregten Aufmerksamkeit und gaben Anlass zu Gerede. Doch Silur hatte sich wahrhaft gewandelt und ich glaube, als ich die Schule verließ waren sie nur mehr eine Nebensächlichkeit einer begabten Absolventin, die zum Bedauern ihrer Lehrer die Schule der Rechte nach dem Einjährigen schon wieder verließ. In diesem Jahr, so will es mir scheinen, habe ich jedes Buch der Schulbibliothek aufgeschlagen und viele gelesen. So entdeckte ich in einer zeitgenössisch genannten Schrift, die doch schon über 30 Jahre als war das Wort Spökelsflei ein zweites mal, in einer Beschreibung des Angriffs auf Silur im Jahre des Feuers 407 n.P. Darin nannte ein Zeuge der Invasion aus Morossos, dem gerne als rückständig betrachteten silurischen Gebirgsland die fliegenden Reitechsen der angreifenden Wergols Spökelsfleier.
Erneut redete ich mit Mercoras Marg und wir kamen zu dem Schluss, dass mit Spökelsflei Menden nur eine Bibliothek unter dem Schirm der Spökelsfleier gemeint sein könne, am wahrscheinlichsten die Büchersammlung der Manablanda, der Magierakademie in Marthog, dem Reiche der Wergols auf der Insel Rillanon im Grünen Meer. Ich sollte mich senden lassen und so kamen Mercoras und ich auf die Idee, ein Mandat der Außenechorsa, des Außenministeriums Silurs oder der ALMAKAN, der Magierakademie Silurs anzustreben um eine Gesandte, eine Botschafterin zu sein.
Botschafterin
Ich ging zur Außenechorsa, die für die Beziehungen Silurs zu anderen Reichen zuständig ist und bat um eine Bestellung als Diplomatin an die Zauberschule Manablanda in Marthog auf Rillanon. Gefragt, ob ich nicht besser als Gesandte unserer Magierakademie ALMAKAN reisen könnte antwortete ich, dass ich deren Mandat sicher erst erhalten würde, wenn ich dort bereits als Gesandte des Reiches Silur vorstellen würde. Die Magister der ALMAKAN würden mich sicher, obwohl Schamanin, als Gesandte akzeptieren, wenn ich als Diplomatin Silurs vor sie träte. Auf die despektierliche Behauptung, dass Schamanen häufig durch undiplomatisches Verhalten auffallen würden entgegnete ich, dass ich mich häufig gut benehmen könne und alleine dann nicht, wenn es erforderlich sei. Die Zweifel der Außenkammer an meiner Eignung zur Diplomatin standen den Pal da Echorsa, den Mitgliedern der Kammer in die Gesichter geschrieben, aber sie fanden keine stichhaltigen Argumente, die gegen mich sprachen und so wurde ich in den Kreis der Diplomaten Silurs aufgenommen.
Frisch ernannt trat ich vor den Magistrat der ALMAKAN. Dort stelle mich Magister Magistri Eger Makalu, der Leiter der Akademie vor: „Das ist Yonda Tossendahl, Schamanin, Diplomatin, Schülerin, Abenteurerin. So fasst sie ihren Werdegang und ihre Absichten zusammen.“
Ich trat vor die Versammlung, eine mittelgroße, sehr schlanke Frau mit schulterlangen, sehr dunkle Haaren. Ich schloss die Augen, als ich durch den Streifen Tageslicht trat, der aus einem Silurischen Fenster auf das Rednerpult fiel und wählte einen Platz daneben um die Helle zu vermeiden.
Die Damen und Herren Magier wirkten neugierig und irritiert zugleich. Bei der Gründung ihrer Akademie haben sie auf alle Zauberwirker Silurs zuzugehen wollen um mit ihnen zusammen zu arbeiten. Das war mit Priestern und Druiden gelungen und die Denapriesterin Bocka Holt und der Druide Krin Eschschallam konnten als Lehrer gewonnen werden. Alleine die Schamanen wahrten Abstand und mit ihnen konnte ein gedeihliches Miteinander bisher nicht arrangiert werden.
Ich dankte Eger Makalu für seine Vorstellung und kam umgehend zu meinem Anliegen. „Die Stunde ist fortgeschritten, das Mittagsmahl wartet und andere Anliegen haben bereits viel Zeit und Energie gekostet. Ich bin von der Außenechorsa Silurs beauftragt worden, als Diplomatin das Verhältnis zur Manablanda zu pflegen. Ich bitte um eine entsprechende Beauftragung auch durch die ALMAKAN.“
Die Reaktionen im Plenum spannten zwischen Ablehnung und Empörung. „Das sind allerübelste Dämonisten, Abhängige der Wergols des Seth, Feinde Silurs und des Kaiserreiches von jeher, mit denen wollen wir nicht zusammenarbeiten, die wollen wir vernichten“, brüllte eine empörte Frau, die irritierenderweise von einer Hirschkuh begleitet wurde, welche, so schien es mir, mich ablehnend ansah.
„Ist denn kein Magier bereit, diesen Posten zu übernehmen, sollten wir uns denn entscheiden ihn zu besetzen?“, wollte ein uralter und und in eine sehr konservativ geschnittene Robe gehüllter Magister wissen und deutete damit an, dass er diese Aufgabe keineswegs übernehmen möchte.
Diese Reaktionen hatte Magister Magistri Eger Makalu erwartet. Als er zuvor mit mir sprach warnte er, dass heftige Ablehnung und Zweifel die erste Reaktion des Magistrats sein würden, dass ich aber dennoch mit der Ernennung zur Botschafterin der ALMAKAN rechnen könne. „Geschätzte Kollegen“, beschwichtigte er die Versammlung: „Ich bitte zu berücksichtigen, dass wir uns seit einigen Jahren mühen, die Beziehungen zwischen den Magierakademien Myras zu vertiefen. Zugleich möchte ich daran erinnern, dass unsere Erfolge bisher bescheiden sind. Von der Manablanda ist immerhin Aimatos, unser Magister Sanguinis zu uns gestoßen. Das möchte ich als gutes Zeichen werten. Mein Vorgänger im Amte, Magister Emeritus Vallö Kalundgrag tut sich in in der hoch angesehenen Zauberschule Esoteria schwer, die Zauberschule der Elfen im Tal des Lebens ist uns als Menschen verschlossen, Antworten aus Hermund und von der Schule der Theoretischen Magie in Bakanasan sind gar vollständig ausgeblieben. „Die Bakanasani können wohl gar nicht zaubern“, spottet ein altgedienter Magister mit meckerndem Lachen und löste ein wenig die Spannung, in dem er mit einem altbackenem Scherz dem Standesdünkel seiner Kollegen schmeichelte.
„Jedenfalls konnte ich in unserem werten Kreise niemanden finden, der bereit ist, das Wagnis einer Reise zur Manablanda einzugehen“, fuhr Eger Makalu fort: „Ich weiß, wie sehr Lehraufträge und Forschungsvorhaben unsere Zeit füllen. Gerade deswegen mag jemand, der nicht zum Magister der ALMAKAN bestellt ist ein besserer Gesandter sein, umso mehr, wenn er gleich uns der Magie mächtig ist und sich als Abenteurer allen Gefahren zu stellen weiß.“ Das Plenum schwieg betreten. Einem Fremden eine Stellung zu verweigern, die kein Eigener will macht einen schlechten Eindruck. Besser also eine Schamanin als gar kein Botschafter.
Die Ruferin mit der Hirschkuh unterbracht die Stille: „Den Dämonenknechten will ich keine Hand reichen“ und blickte sich unter ihren Kollegen nach Unterstützern um. Wenige stimmten zu, einige nickten nachdenklich.
„Wissen wir, dass Dämonen grundsätzlich böse sind? Oder sind sie Individuen? Ist Bosheit nicht individuell? Wissen wir, dass die Personen an der Manablanda Knechte der Dämonen sind?“ Damit gab der Magister Magistri wichtige Fragen zu bedenken. Wesen entsprechend ihrer Art als gut und böse zu klassifizieren wird in Silur seit den Erlebnissen der Aki Eibenblatt und dem erfolgreichen Nebeneinander mit den Dunkelelfen Ersors weithin als falsch betrachtet. Urteile trotz fehlendem Wissen gelten als unakademisch, Wissen zusammenzutragen jedoch als eine zentrale Aufgabe der ALMAKAN.
So stellt stellte schließlich Magister Magistri Eger Makalu folgenden Antrag zur Abstimmung: Ich soll als Gesandte der ALMAKAN zur Manablanda reisen. Mein zentraler Forschungsauftrag sei, die Individualität der Dämonen und ihr Verhältnis zu dem dortigen Personen zu bewerten. Ich soll alles Wissenswerte in Erfahrung bringen und alle Bücher ankaufen oder kopieren, die ich erhalten kann. Weiterhin soll ich den Ort einer Vision finden, welche Vallö Kalundgrag zuteil wurde: Die Schlange - Ein Reiter auf einer fliegenden Schlange hält Wache über einem lesenden jungen Mann“. Sie wird mit der Manablanda in Zusammenhang gebracht, der Reiter auf der fliegenden Schlange als Wergol, der Leser als lernender Magier gesehen. Über all das Wissen, welches ich gewinne soll ich ein Tagebuch führen.
Der Antrag von Eger Makalu wurde mit deutlicher Mehrheit angenommen und so wurde ich zur Gesandten der ALMAKAN an der Manablanda. Aimatos, der Magister Sanguinis warnte: „Die Manablanda kann ein gefährlicher Ort sein.“ Ich lächelte und machte einen Schritt seitwärts, dass ich mit dem Rücken vor dem Sonnenstrahl stehe, der durch ein Fenster in den Ratssaal fällt. Ich wusste: Mit einem Mal waren meine Augen strahlend hell, es ist, als ob die Sonne durch meine Kopf und das Sonnenlicht aus meinen Augen schien. „Ich danke dir, Magister Aimatos, aber auch ich habe Möglichkeiten“, antwortete ich.
Es war Zeit für den Abschied. Ich erhielt das nötige Gold für die Reise und ein kostbar gebundenes Buch, in dem die ALMAKAN beschrieben ist als Gastgeschenk. Ich ging erneut, nun um für den Oyelege und die Almakan Spökelflei Menden, die Manablanda zu besuchen.
Ich habe meine Heimat bisher nie verlassen und nie den Ozean überquert. Die Reise über die Weite See zur großen Kaiserstadt Chalkis im Frühjahr und Sommer des Jahres 443 n.P. war wüst und wild und ich war froh, nach Monden wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Doch schon ging es weiter, mit mit einem kleineren Schiff durch das ruhigere Grüne Meer zur Metropole Helion auf der Insel Rillanon. Von hier sollten Küstenboote zur Manablanda verkehren. Ich schrieb einen Brief, um meine Ankunft anzukündigen und machte mich auf die Suche nach einem Boot für die Reise entlang der Küste. Ich suchte lange bis ich eine Gelegenheit fand und zahlte schließlich einen Preis, der mir unverschämt schien. „Immer schwere See da“, kommentierte der Kapitän, als er mein Gold nahm. Er hatte recht, sogar die Elemente schienen dem Reisenden den Zugang schwer machen zu wollen. An Deck stehend blickte blickte ich voll Sorge auf die abweisende Küste und meine Zukunft, doch die Augen des Oyelege in meinem Kopf zitterten voll Vorfreude.
Kindheit
Ich wurde im Jahre 419 n.P., im Jahr der Geister in der Silurischen Hauptstadt Belfalas als Blinde in die Familie Tossendahl, einer Familie von Leinewebern hineingeboren. Mein Leben war nicht lieblos, aber es war hart. Sobald ich alt genug war den Webstuhl zu treten und das Schiffchen zu schießen musste ich weben, endlos und monoton. Um weißes Leinen zu weben muss man es nicht sehen.
Eines Nachts erwachte ich. Jemand hielt meine Arme, drückte meinen Rücken auf den Strohsack meiner Bettstatt, jemand öffnete das Lid meines linken Auges. Ich erkannte den Geruch meines Vaters und hörte die Stimme meiner Mutter: „Lieg ruhig, Yonda, es ist besser so.“ Dann spürte ich etwas warmes und feuchtes um mein offen gehaltenes Auge und ein Saugen, einen schrecklichen Schmerz, als mein Auge aus seiner Höhlung glitt und ein Beißen, als es von meinem Körper getrennt wurde und ein Schlucken und ein Schmatzen. Ich wurde weiter gehalten und versank in einem Nebel von Schmerz und Schrecken und die Prozedur wiederholte sich auf der rechten Seite. Etwas Hartes und Kaltes wurde in meine leeren Augenhöhlen gedrückt.
Meine Eltern hatten für mich einen Handel abgeschlossen, dass ich sehen kann, zu meinem Besten, wie sie sagten, einen Handel mit jemandem, den sie den Oyelege nannte, mit einem Wesen, von dem sie gehört hatten, dass es schon anderen Blinden geholfen habe. Ich genas. Ich habe zahlen müssen, mit meinen Augen, „Sie sind wunderschön grün“, pflegte meine Mutter zu sagen, ehe der Oyelege kam. Ich musste zahlen, mit dem Vertrauen zu meinen Eltern, mit dem Vertrauen zu Myra, zu einer Welt, in der ich verraten und verkauft worden war und in der ich nur für meine Arbeit gut war.
Denn mein Vater war in die Fertigung von Wandteppichen eingestiegen, bunten Schaustücken für die Häuser der Reichen, für Tempel und Akademien, einem Geschäft, das viel mehr Gewinn versprach als schlichtes weißes Leinen und er bestimmte, dass ihn alle nach Kräften unterstützen und seine blinde Tochter konnte kein buntes Tuch weben.
Bald konnte ich sehen, mit den fremden, harten, kalten Kugeln, die mir in den Kopf gepresst worden waren. So saß ich erneut am Webstuhl und webte nach farbigen Vorlagen die ein Verleger zusammen mit dem Garn brachte die bunten Teppiche, die der Verleger meinen Vater abkaufte.
Ich musste arbeiten und durfte das Haus nicht verlassen. „Weil du besonders bist“, sagte meine Mutter. Dann wurde mir gesagt, dass diese Kugeln, die ich statt Augen in meinem Kopf trug keine Pupillen zeigten sondern das, was sich hinter meinen Kopf befand. Es war gerade so, als ob sie Fenster wären, durch die man, quer durch meinen Kopf, die Wände, oder das Licht, oder die Dunkelheit der Welt hinter mir sehen könnte. Das war seltsam, wirkte beängstigend, gar dämonisch, und meine Eltern fürchteten das Gerede der Leute. Ich wurde verborgen und webte und webte. Ich gewöhnte mich an diese Dinger in meinem Schädel, welche mir als Augen dienten, auch wenn mir alle Weile bewusst wurde, dass sie kein natürlicher Teil meines Körpers waren.
Die Weberei meines Vaters gedieh, meine jüngeren Geschwister wurden älter und saßen gleich mir am Webstuhl. Über meine Besonderheit, über den Oyelege redete niemand. Als mein 12. Geburtstag bevorstand wurden meine Eltern merkwürdig freundlich, als wussten sie, dass eine schwere Zeit auf mich wartet, welche sie mir erleichtern wollten oder als ob sie mir gegenüber eine Schuld hatten, die sie ausgleichen wollten.
Der Oyelege, so schien es mir, ist wie der Verleger mit den bunten Vorlagen und Garnen ein Kaufmann, ein Kaufmann in Augen und wie alle Kaufleute hat er nie vergessen was ihm zustand. Bei dem Handel, den meine Eltern für mich eingegangen waren war habe ich mit meinen wunderschönen grünen Augen die erste Rate beglichen und an meinem 12. Geburtstag wurde die zweite Rate fällig.
Ich erwachte von einem gleißenden Blitz und einem Druck in meinen Augenhöhlen und diese kalten, harten Kugeln die der Oyelege mir mir für meine Augen gegeben hatte drehten sich gegen meinen Willen zur Türe der Schlafkammer. Ich rief meinen Eltern zu fragen was ist. Meine Mutter verbarg ihr Gesicht und die Züge meines Vaters verhärteten sich. „Du kannst sehen. Du hast hast eine erste Rate mit deinen Augen bezahlt und eine zweite Rate ist jetzt fällig. Du musst gehen, wohin dein Blick Dich führt.“ Gehe also. Dann wendete er sich ab, gerade so, als ob nicht er sondern ich ein Geschäft abgeschlossen hätte. Meine Mutter schluckte. Sie hieß mich, die Schuhe und mein gutes Kleid und den Kapuzenmantel anzuziehen. Dann gab sie mir einen Lederbeutel. Ich spürte Münzen darin. „Dein Erbteil“, sagte meine Mutter leise und unterdrückte ein Schluchzen. Meine Geschwister blickten ratlos. „Jetzt geh“, sagte sie, während mein Vater schwieg. Ich war entlassen und mir blieb nichts als zu gehen. Das, was mir als Augen diente wendete sich zur Türe und ich ging.
Mercoras Marg
Ich ging durch die Türe und winkt, doch alle hatten sich abgewandt und niemand winkte zu zurück. „Lebewohl“, sagte ich leise, doch sie schwiegen und mir wurde klar, dass ich mit diesen Dingen, die mich sehen ließen schon lange kein Teil dieser Familie war. Ich war dem Oyelege verkauft und musste gehen wohin er mich führte, denn es gab keinen anderen Platz für mich.
Ich ging. Der Morgen dämmerte. Auf den Straßen der Stadt wankten die späten Heimkehrer des Jungen Belfalas nach Hause und schoben die frühen Straßenkehrer ihre Karren. Mich führten meine Augen in ein altes Viertel, das die Zerstörungen der Invasionszeit vor über 20 Jahren überstanden hatte, ein Viertel, dicht bebaut und etwas heruntergekommen.
Meine Augen richteten sich auf eine Haustüre um dort zu verharren. Oberhalb bemerkte ich ein Schild, eine Eule, die eine Pergamentrolle in der einen und einen Federkiel in der anderen Kralle hielt. Ich klopfte zögernd und ein alter Mann öffnete. Er trug einen Schlapphut mit weiter Krempe der sein Gesicht beschattete. Als er mich anblickte wusste ich, dass er durch meine Augen das Mauerwerk des Hauses gegenüber sah. Ein Lächeln huschte durch sein Gesicht als er den Kopf hob, dass ich ihm in die Augen blicken konnte und durch seine Augen sah ich die Dunkelheit des Hauses hinter ihm. „Ja“, sagte er: „Der Oyelege. Er hat bestimmt, dass du bei mir den Beruf des Schreibers erlernen sollst und das du hier leben sollst, bis er etwas anderes entscheidet.“
Er hieß Mercoras Marg. Er stand einem Haus mit einem dutzend Kopisten vor, alten und jungen, Männern und Frauen. Ein altes Paar mit natürlichen Augen besorgten den Umgang mit der Stadt draußen und die täglichen Notwendigkeiten. Ich trat ein wurde Teil dieser Gemeinschaft. Wir sahen mit den Augen des Oyelege und wir schrieben und schrieben.
Zu dieser Zeit wurden Bücher das große Geschäft in Silur. Nach den kriegerischen Jahren unter König Marcor dem Waghalsigen, nach den schlimmen Jahren des Exils, die dem Jahr des Feuers folgten und den mühsamen Jahren des Wiederaufbaus besann sich Silur seiner eigentlichen Stärken, Spiritualität und Magie. Bildung war die Basis von beidem und Bücher begleiteten sie. In den Jahren die kamen erwirtschaftete Mercoras Marg einen gewissen Wohlstand. Er war schon Kopist gewesen, ehe er erblindete und die Augen des Oyelege nahm um nun dieses Scriptorium für ihn zu führen. Einige schlichtere Gemüter unter uns Schreibern waren dankbar für eine trockene Kammer, regelmäßige Mahlzeiten und bescheidenen Lohn für eine einfache Arbeit und malten die Zeichen, die ihnen vorgelegt wurden ab ohne ihren Inhalt zu verstehen. Wer aber von Mercoras Marg die Liebe zu Büchern und Bildung lernte, den unterwies er nach getaner Arbeit in den Künsten des Lesens und Schreibens, in den Wissenschaften und in dem, was er von der Welt wusste, was er aber, wie er einschränken musste, vor allem Büchern entnommen hatte.
Der Oyelege, so sagte Mercoras Marg, ist hungrig nach Wissen, und er scheint durch die Augen, die er uns gegeben hat zu lesen, während wir schreiben. Vielleicht war er einst ein Gott der Gelehrsamkeit, der in den kalten Jahren zwischen Allumeddon und Pondaron Gläubige und Priesterschaft verloren hat und der zu einem geringeren Wesen geschwunden ist dem wenig Macht geblieben ist. Vielleicht ein Dämon oder ein Wesen, so einzigartig, dass es nicht zu klassifizieren ist.
Mercoras hatte vom Oyelege in alten Schriften gelesen und als sein Augenlicht zu schwinden begann und er um Beruf und Zukunft fürchten musste rief er ihn um Hilfe, mit einer Formel, die an einen Kinderreim erinnert und die er, wie vorgeschrieben, auf einem Spiegel schrieb, mit 17 vor dem Spiegel angeordneten Kerzen und bei vollem Dunkelmond:
Qyelege gib mir Augen,
und dann will ich an Dich glauben.
Oyelege lass mich sehen,
dass Du kannst die Welt verstehen.
Der Oyelege kam und nahm die erblindenden Augen aus seinem Fleisch und ersetzte sie durch die harten, kalten Kugeln, die ihm nun das Sehen ermöglichen. So verkaufte sich Mercoras dem Oyelege, so konnte er wieder sehen und so war er ihm fortan verpflichtet. Seine wundersame Heilung blieb nicht unbemerkt und andere Blinde, denen Heiler, Priester und Druiden nicht helfen konnten flehten Mercoras an, das Geheimnis seiner Gesundung zu verraten. So wurden weitere Blinde mit Hilfe des Oyelege sehend und gleich mir wurden sie von ihm zu Mercoras geführt. Denn der Oyelege hat Macht über unsere Augen, er kann sie wenden und unsere Aufmerksamkeit auf Dinge richten, er kann uns Zeichen sehen lassen, denen wir folgen müssen um seinen Willen zu tun. So entstand, nach dem Willen des Oyelege das Scriptorium, von diesem Wesen aus dem Dunkel des Hintergrundes geführt, mit seiner heimlichen Gemeinschaft von Blinden, die sehend geworden waren. Blinde oder sehende, niemand sprach über den Oyelege. Er schien nicht gut zu sein und deswegen blieb seine Hilfe ein Geheimnis seiner Gemeinschaft und wer sich ihm widersetzte dem fielen die Kugeln. die ihm der Oyelege zum Sehen verkauft hatte aus dem Kopf und er verlor sein Augenlicht für immer.
Das Scriptorium des Oyelege
Mercoras lehrte, dass es auf Silur andere Gemeinschaften gleich der unseren gibt. Manche sind verborgen und geheim, andere versteckt und unauffällig, manche sogar offen auftretend und weithin bekannt. Alle ihre Mitglieder werden von den Silurern als Schamanen bezeichnet und sie alle werden zur Hohen Kheitara von den Bleiunaussprechbaren gerechnet werden und alle sind einem Patron wie dem Oyelege verpflichtet. Doch es gibt keine Zusammenarbeit zwischen den Gemeinschaften. Alle agieren nebeneinander und für sich alleine, nur ihrem Patron gehorchend.
Das Scriptorium steht auf den Grundmauern eines älteren Haus und das wiederum auf den Ruinen eines Vorgängerbaues. Vom Erdgeschoss abwärts steigend gelangt man in den Vorratskeller. Eine weitere Treppe tiefer gibt es ein Gewölbe mit vielen Nischen in den Wänden, vielleicht vor Generationen ein Kolumbarium für die Toten der Metropole Belfalas. In einer Ecke dieses untermyranischen Friedhofs gelangt man mit Hilfe einer Leiter in eine dritte Tiefe, in eine unregelmäßige Höhle, vielleicht vom Ersten Volke Silurs zur Stätte seiner Begräbnisse gewählt. Das ist die Bibliothek der Urnen, denn Urnen stehen hier dicht an dicht, beschriftet mit den Runen des Ersten Volkes, gefüllt mit dem Leichenbrand seiner Toten und bewohnt von Geistern. Hier mögen vor Ewigkeiten Gläubige des Oyelege bestattet worden sein.
Manchen unserer Gemeinschaft und so eines Tages auch mich führte er in die Tiefe, dass wir in der Dunkelheit das Ohr an eine Urne legen um das Wissen eines Toten zu hören und niederzuschreiben. Mir will es scheinen, die Toten können nicht schreiben und der Oyelege kann nicht hören. Die Worte der Toten sind verwirrend, ihre Worte altertümlich und wenn von ihnen viele gemeinsam in einer Urne bestattet worden waren sprechen sie durcheinander und heischen alle zugleich um Aufmerksamkeit.
Während gewöhnliche Schreibaufträge das Wissen und den Wohlstand unserer Gemeinschaft mehrten blieben die Worte aus der Bibliothek der Urnen die unseren und wurden nicht verbreitet. Mercoras sagte, der Oyelege blicke mit Gefallen aus mir und dass unser Patron bei Zeiten meinen Dienst lohnen würde. Als ich eines Tages in der Bibliothek der Urnen den Geistern lauschte fiel mein Blick auf eine schlichte, angeschlagene Urne aus Ton, in der Finsternis der Höhle beinahe unsichtbar in einem Felsspalt stehend. Ich erkannte das Wirken des Oyelege, trat zu der Urne und griff hinein. Im Leichenbrand tastete ich einen Gegenstand. Ich nahm ihn an mich, und der Oyelege führte mich an meinen Augen zurück ins Scriptorium und in die Kammer, in der Mercoras Marg lebte.
Ich hatte ein kaum handgroßes Gefäß aus Jade erhalten, auf einem schmalen Fuß stehend, bauchig, mit engem Hals, von einem zierlichen Stopfen verschlossen den grüner Siegelwachs hielt. Die größte Weite des Gefäßes zierte Augen in einem umlaufendes Relief. Eine winzige, kostbare Urne. Das also war mein Lohn. Mercoras nickte ernst. „Du weist, wie sie zu benutzen ist. Es ist niemand bei den Toten. Geh also.“
Ich stieg wieder hinab in die dritte Tiefe, löste das Siegel, zog den Stopfen aus dem Gefäß und legt mein Ohr an die Öffnung. Die Worte des Geistes, der aus der kleinen Jadeurne zu mir sprach waren klarer als die anderer Bewohner der unteren Gruft. Er mag ein Hohepriester des Oyelege gewesen sein, von ihm ermächtigt Zauber zu wirken, dessen Asche nach dem Tode ehrfürchtig in dieser kostbaren Urne verwahrt worden ist, damit sein Wissen auch Jahrhunderte nach dem Tode dem Oyelege und seiner Gemeinschaft segensreich sei. Er lehrte mich die Magie des Oyelege.
In den Jahren die kamen, in denen ich schrieb und lernte wurde dem Reich Silur mehr und mehr die Vielfalt seines Volkes, die Vielfalt seiner Kultur, die Vielfalt seines Wissens offenbar. Während wir schrieben las Qyelege was geschah und es schien ihm vielleicht weniger zwingend die Gemeinschaft des Scriptoriums verborgen zu halten. Eines Nachts schrieb er für mich mit grünem Licht seinen Befehl an die Wände der mir nun schon so vertrauten Bibliothek in der dritten Tiefe: „Lebe frei in Ay Knuter By und lerne die Wege der Menschen. Lass dich senden nach Spökelsflei Menden und lese, was sie dort schreiben.“
Die Worte der Geister, die Worte des Oyelege sind oft eigenartig und altertümlich, der Sprache des Ersten Volkes Silurs entnommen. Ay Knuter By war der Name, den sie für Belfalas gebrauchten. Spökelsflei Menden schien ein Ort zu sein, an den ich gehen sollte, doch ich kannte ihn nicht und als ich mit Mercoras Marg über das Erlebnis sprach kannte er ihn ebenfalls nicht.
Doch die erste Anweisung schien uns klar. Ich sollte das Scriptorium verlassen und frei in Belfalas leben. Wir beide wussten um den Wissensdurst unseres Patrons und deshalb schien uns eine Schule als mein neues Heim geeignet. So verließ ich im Jahre 441 n.P. das Scriptorium und wurde Schülerin an der hiesigen Schule der Rechte.
Meine Augen erregten Aufmerksamkeit und gaben Anlass zu Gerede. Doch Silur hatte sich wahrhaft gewandelt und ich glaube, als ich die Schule verließ waren sie nur mehr eine Nebensächlichkeit einer begabten Absolventin, die zum Bedauern ihrer Lehrer die Schule der Rechte nach dem Einjährigen schon wieder verließ. In diesem Jahr, so will es mir scheinen, habe ich jedes Buch der Schulbibliothek aufgeschlagen und viele gelesen. So entdeckte ich in einer zeitgenössisch genannten Schrift, die doch schon über 30 Jahre als war das Wort Spökelsflei ein zweites mal, in einer Beschreibung des Angriffs auf Silur im Jahre des Feuers 407 n.P. Darin nannte ein Zeuge der Invasion aus Morossos, dem gerne als rückständig betrachteten silurischen Gebirgsland die fliegenden Reitechsen der angreifenden Wergols Spökelsfleier.
Erneut redete ich mit Mercoras Marg und wir kamen zu dem Schluss, dass mit Spökelsflei Menden nur eine Bibliothek unter dem Schirm der Spökelsfleier gemeint sein könne, am wahrscheinlichsten die Büchersammlung der Manablanda, der Magierakademie in Marthog, dem Reiche der Wergols auf der Insel Rillanon im Grünen Meer. Ich sollte mich senden lassen und so kamen Mercoras und ich auf die Idee, ein Mandat der Außenechorsa, des Außenministeriums Silurs oder der ALMAKAN, der Magierakademie Silurs anzustreben um eine Gesandte, eine Botschafterin zu sein.
Botschafterin
Ich ging zur Außenechorsa, die für die Beziehungen Silurs zu anderen Reichen zuständig ist und bat um eine Bestellung als Diplomatin an die Zauberschule Manablanda in Marthog auf Rillanon. Gefragt, ob ich nicht besser als Gesandte unserer Magierakademie ALMAKAN reisen könnte antwortete ich, dass ich deren Mandat sicher erst erhalten würde, wenn ich dort bereits als Gesandte des Reiches Silur vorstellen würde. Die Magister der ALMAKAN würden mich sicher, obwohl Schamanin, als Gesandte akzeptieren, wenn ich als Diplomatin Silurs vor sie träte. Auf die despektierliche Behauptung, dass Schamanen häufig durch undiplomatisches Verhalten auffallen würden entgegnete ich, dass ich mich häufig gut benehmen könne und alleine dann nicht, wenn es erforderlich sei. Die Zweifel der Außenkammer an meiner Eignung zur Diplomatin standen den Pal da Echorsa, den Mitgliedern der Kammer in die Gesichter geschrieben, aber sie fanden keine stichhaltigen Argumente, die gegen mich sprachen und so wurde ich in den Kreis der Diplomaten Silurs aufgenommen.
Frisch ernannt trat ich vor den Magistrat der ALMAKAN. Dort stelle mich Magister Magistri Eger Makalu, der Leiter der Akademie vor: „Das ist Yonda Tossendahl, Schamanin, Diplomatin, Schülerin, Abenteurerin. So fasst sie ihren Werdegang und ihre Absichten zusammen.“
Ich trat vor die Versammlung, eine mittelgroße, sehr schlanke Frau mit schulterlangen, sehr dunkle Haaren. Ich schloss die Augen, als ich durch den Streifen Tageslicht trat, der aus einem Silurischen Fenster auf das Rednerpult fiel und wählte einen Platz daneben um die Helle zu vermeiden.
Die Damen und Herren Magier wirkten neugierig und irritiert zugleich. Bei der Gründung ihrer Akademie haben sie auf alle Zauberwirker Silurs zuzugehen wollen um mit ihnen zusammen zu arbeiten. Das war mit Priestern und Druiden gelungen und die Denapriesterin Bocka Holt und der Druide Krin Eschschallam konnten als Lehrer gewonnen werden. Alleine die Schamanen wahrten Abstand und mit ihnen konnte ein gedeihliches Miteinander bisher nicht arrangiert werden.
Ich dankte Eger Makalu für seine Vorstellung und kam umgehend zu meinem Anliegen. „Die Stunde ist fortgeschritten, das Mittagsmahl wartet und andere Anliegen haben bereits viel Zeit und Energie gekostet. Ich bin von der Außenechorsa Silurs beauftragt worden, als Diplomatin das Verhältnis zur Manablanda zu pflegen. Ich bitte um eine entsprechende Beauftragung auch durch die ALMAKAN.“
Die Reaktionen im Plenum spannten zwischen Ablehnung und Empörung. „Das sind allerübelste Dämonisten, Abhängige der Wergols des Seth, Feinde Silurs und des Kaiserreiches von jeher, mit denen wollen wir nicht zusammenarbeiten, die wollen wir vernichten“, brüllte eine empörte Frau, die irritierenderweise von einer Hirschkuh begleitet wurde, welche, so schien es mir, mich ablehnend ansah.
„Ist denn kein Magier bereit, diesen Posten zu übernehmen, sollten wir uns denn entscheiden ihn zu besetzen?“, wollte ein uralter und und in eine sehr konservativ geschnittene Robe gehüllter Magister wissen und deutete damit an, dass er diese Aufgabe keineswegs übernehmen möchte.
Diese Reaktionen hatte Magister Magistri Eger Makalu erwartet. Als er zuvor mit mir sprach warnte er, dass heftige Ablehnung und Zweifel die erste Reaktion des Magistrats sein würden, dass ich aber dennoch mit der Ernennung zur Botschafterin der ALMAKAN rechnen könne. „Geschätzte Kollegen“, beschwichtigte er die Versammlung: „Ich bitte zu berücksichtigen, dass wir uns seit einigen Jahren mühen, die Beziehungen zwischen den Magierakademien Myras zu vertiefen. Zugleich möchte ich daran erinnern, dass unsere Erfolge bisher bescheiden sind. Von der Manablanda ist immerhin Aimatos, unser Magister Sanguinis zu uns gestoßen. Das möchte ich als gutes Zeichen werten. Mein Vorgänger im Amte, Magister Emeritus Vallö Kalundgrag tut sich in in der hoch angesehenen Zauberschule Esoteria schwer, die Zauberschule der Elfen im Tal des Lebens ist uns als Menschen verschlossen, Antworten aus Hermund und von der Schule der Theoretischen Magie in Bakanasan sind gar vollständig ausgeblieben. „Die Bakanasani können wohl gar nicht zaubern“, spottet ein altgedienter Magister mit meckerndem Lachen und löste ein wenig die Spannung, in dem er mit einem altbackenem Scherz dem Standesdünkel seiner Kollegen schmeichelte.
„Jedenfalls konnte ich in unserem werten Kreise niemanden finden, der bereit ist, das Wagnis einer Reise zur Manablanda einzugehen“, fuhr Eger Makalu fort: „Ich weiß, wie sehr Lehraufträge und Forschungsvorhaben unsere Zeit füllen. Gerade deswegen mag jemand, der nicht zum Magister der ALMAKAN bestellt ist ein besserer Gesandter sein, umso mehr, wenn er gleich uns der Magie mächtig ist und sich als Abenteurer allen Gefahren zu stellen weiß.“ Das Plenum schwieg betreten. Einem Fremden eine Stellung zu verweigern, die kein Eigener will macht einen schlechten Eindruck. Besser also eine Schamanin als gar kein Botschafter.
Die Ruferin mit der Hirschkuh unterbracht die Stille: „Den Dämonenknechten will ich keine Hand reichen“ und blickte sich unter ihren Kollegen nach Unterstützern um. Wenige stimmten zu, einige nickten nachdenklich.
„Wissen wir, dass Dämonen grundsätzlich böse sind? Oder sind sie Individuen? Ist Bosheit nicht individuell? Wissen wir, dass die Personen an der Manablanda Knechte der Dämonen sind?“ Damit gab der Magister Magistri wichtige Fragen zu bedenken. Wesen entsprechend ihrer Art als gut und böse zu klassifizieren wird in Silur seit den Erlebnissen der Aki Eibenblatt und dem erfolgreichen Nebeneinander mit den Dunkelelfen Ersors weithin als falsch betrachtet. Urteile trotz fehlendem Wissen gelten als unakademisch, Wissen zusammenzutragen jedoch als eine zentrale Aufgabe der ALMAKAN.
So stellt stellte schließlich Magister Magistri Eger Makalu folgenden Antrag zur Abstimmung: Ich soll als Gesandte der ALMAKAN zur Manablanda reisen. Mein zentraler Forschungsauftrag sei, die Individualität der Dämonen und ihr Verhältnis zu dem dortigen Personen zu bewerten. Ich soll alles Wissenswerte in Erfahrung bringen und alle Bücher ankaufen oder kopieren, die ich erhalten kann. Weiterhin soll ich den Ort einer Vision finden, welche Vallö Kalundgrag zuteil wurde: Die Schlange - Ein Reiter auf einer fliegenden Schlange hält Wache über einem lesenden jungen Mann“. Sie wird mit der Manablanda in Zusammenhang gebracht, der Reiter auf der fliegenden Schlange als Wergol, der Leser als lernender Magier gesehen. Über all das Wissen, welches ich gewinne soll ich ein Tagebuch führen.
Der Antrag von Eger Makalu wurde mit deutlicher Mehrheit angenommen und so wurde ich zur Gesandten der ALMAKAN an der Manablanda. Aimatos, der Magister Sanguinis warnte: „Die Manablanda kann ein gefährlicher Ort sein.“ Ich lächelte und machte einen Schritt seitwärts, dass ich mit dem Rücken vor dem Sonnenstrahl stehe, der durch ein Fenster in den Ratssaal fällt. Ich wusste: Mit einem Mal waren meine Augen strahlend hell, es ist, als ob die Sonne durch meine Kopf und das Sonnenlicht aus meinen Augen schien. „Ich danke dir, Magister Aimatos, aber auch ich habe Möglichkeiten“, antwortete ich.
Es war Zeit für den Abschied. Ich erhielt das nötige Gold für die Reise und ein kostbar gebundenes Buch, in dem die ALMAKAN beschrieben ist als Gastgeschenk. Ich ging erneut, nun um für den Oyelege und die Almakan Spökelflei Menden, die Manablanda zu besuchen.
Ich habe meine Heimat bisher nie verlassen und nie den Ozean überquert. Die Reise über die Weite See zur großen Kaiserstadt Chalkis im Frühjahr und Sommer des Jahres 443 n.P. war wüst und wild und ich war froh, nach Monden wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Doch schon ging es weiter, mit mit einem kleineren Schiff durch das ruhigere Grüne Meer zur Metropole Helion auf der Insel Rillanon. Von hier sollten Küstenboote zur Manablanda verkehren. Ich schrieb einen Brief, um meine Ankunft anzukündigen und machte mich auf die Suche nach einem Boot für die Reise entlang der Küste. Ich suchte lange bis ich eine Gelegenheit fand und zahlte schließlich einen Preis, der mir unverschämt schien. „Immer schwere See da“, kommentierte der Kapitän, als er mein Gold nahm. Er hatte recht, sogar die Elemente schienen dem Reisenden den Zugang schwer machen zu wollen. An Deck stehend blickte blickte ich voll Sorge auf die abweisende Küste und meine Zukunft, doch die Augen des Oyelege in meinem Kopf zitterten voll Vorfreude.
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Re: Ankunft Yonda Tossendahl in der Manablanda
Die Ohren wackelten, als Pack nickte. „Ich verstehen, du keine Augen, du haben Steine. Sehen schön aus und lassen dich sehen. Oyelege müssen großes Wesen sein mit viel Wissenshunger. Pack einst auch hungrig nach Intelligenz, aber lange her.“ Und er tippte sich mit einem langen Finger an den Kopf. „Pack verstehen 26 Sprachen, darunter auch die der Motten und Blassflügler.“ Erzählte er ihr, mit Stolz in seiner Stimme. Er holte aus den Schränken ein Brot her vor, dass er dicke Scheiben schnitt. Dazu belud er einen Teller mit getrocknetem Gemüse und legte dazu zwei graue Käfer. Und sah sie fragend an, „Du mögen Steinbeißer Aufstrich?“ Er brach eine der harten Kreaturen in zwei und strich den Inhalt wie einen Aufstrich, dick auf das Brot und begann zu essen. Mit vollem Mund Sprach er weiter: „Du sollen noch schlafen etwas. Morgen, wir sehen wohin deine Äuglein dich führen. Aber denke Dekan will dich sehen und vielleicht wir zeigen dir mal Ort und Läden. Sicherlich Bibliothek interessant für dich oder? Gut für heute aber genug Geschichte.“ Er stopfte sich das restliche Brot in seinen Schlund und ein helles Leuchten erschien an seinem Fingernagel, mit einer sanften Berührung an Yonda‘s Schläfe, breitete sich Wärme in ihrem Körper aus. Ihre Augenlieder flatterten und sie gähnte, ihr Puls verlangsamte sich, ihr Atem wurde ruhiger. Die Anspannung und Aufregung von der Reise fiel von ihr und sie sah noch, wie Pack sie auffing als sich ihre Augenlieder endgültig schlossen und sie von Müdigkeit übermannt wurde.
Mit Blut unterschrieben
Laute Krähen rufe weckten Yonda und sie schlug die Augen auf. Sie lag in ihrem Bett, in dem sie schon die Nacht begonnen hatte. Verschlafen rieb sie sich die Augen und musste gähnen. Der süße Geruch von Apfel und Zimt drang durch die Türe und sie hörte das Klirren von Geschirr. Langsam setzte sie sich auf, aus ihrem Reisekoffer nahm sie sich neue Kleidung und ging zur Küche, in der Pack gerade das Frühstück zu bereitete. Der Anblick des kleinen Dämons ließ sie innehalten. Es war kein Traum gewesen, es war wahrlich ein Dämon der vor ihr stand und in einem Topf rührte. Yonda sah aus dem Fenster, dicke Nebelschwaden zogen durch die Straßen, vereinzelt verirrte sich ein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke. Sonst war es trüb und grau in der Straße. „Guten Morgen Pack“, machte Yonda zögerlich auf sich aufmerksam. Pack zeigte mit einer freien Hand auf den kleinen Hocker vor dem Tisch, „du setzen und essen, wir bald los. Schon spät, du haben gut geschlafen, ne?“ Er lud ihr Haferbrei mit gekochten Äpfeln auf und bestreute den Brei mit jeder Menge Zucker und Zimt. Neben dem Teller dampfte eine Tasse mit Lavendel Tee.
Pack reichte Yonda einen schweren, schwarzen Mantel mit Kapuze und zog sich selbst einen über.
Sorgsam versteckte er seine Ohren in der Kapuze und zog sie tief ins Gesicht. „Wir gehen zu erst zur Verwaltung und fragen wann Dekan haben Zeit. Er schwer beschäftigt und nicht gleich Zeit.“ Er zog die Tür hinter sich zu und strich mit seinem Finger über das Schloss, ein Funkeln um leuchtete die Klinke und ein leises Klicken ließ vermuten, dass die Türe damit abgeschlossen war. Schon nach wenigen Schritten hörte man Yondas schnaufen durch die Gasse, als sie versuchte mit Pack Schritt zu halten, der mit kleinen und tippelnden Schritten die Straße entlanglief. Nach einigen Minuten kam er vor einem dunklen Gebäude zum Stehen und Yonda war froh um die Verschnaufpause. „Hier sein Verwaltung, wir dich anmelden und Termin machen“. Das Gebäude bestand aus dem schwarzen Stein wie auch die Straßen, man konnte keine Fugen und Rillen erkennen, fast als wäre es aus einem Stück gegossen worden. Nur eine Tür war zur Straße eingelassen, ansonsten gab es weder Fenster noch andere Öffnungen. Kaum traten sie an die Tür öffnete diese laut los und gab den Blick in einen dunkeln Gang frei. Yonda konnte gerade einen Blick auf die eingelassenen Zeichnungen werfen. Sie zeigten eine Person in einem langen Mantel, die mit einem Speer nach hunderten kleinen Kreaturen auf dem Boden stach. Dann trat Pack auch schon in den langen Flur. Verwundert blieb Yonda stehen. Der Gang mit mehreren Türen war viel länger als das Gebäude eigentlich sein konnte. Doch Pack lief schon weiter und sie musste sich beeilen. Sie liefen an mehreren Türen vorbei, an jeder der Tür war ein anderes Symbol angebracht. Mal zeigte es einen Hund, eine Katze, ein Pferd, dann man ein Schwert, einen Bogen oder ein Buch. Oftmals kamen sie auch an humanoiden Symbolen vorbei, bis Pack vor einer Tür stehen blieb. „Woher weißt du denn, dass es die richtige Tür ist?“ Fragte Yonda überrascht. Pack erwiderte: „Du doch lesen kannst“ und zeigte auf das Symbol. Yonda sah sich das Symbol genauer an. Dann bemerkte sie, dass es nicht einfach nur ein Symbol war, das Symbol bestand aus vielen kleinen Buchstaben, welche den Satz bildeten: „Anmeldung Neuankömmling, Mensch“. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf ein kleines Zimmer frei.
Es wurde von mehreren Kerzen beleuchtet und eine kleine Frau mit schwarzen Haaren saß hinter einem Schreibtisch. Der Tisch war überladen mit Büchern und Dokumenten. „Ah Pack, da bist du ja endlich. Ich hatte euch gestern schon erwartet. Die Straßen waren schon wütend, dass jemand Neues ohne Anmeldung eingetroffen war.“ Pack entschuldigte sich kurz und zog sich in einen Sessel in der Ecke zurück. „Nun gut, jetzt seid ihr ja da. Name, Herkunft und Alter, junge Frau?“ Wandt sich die Verwalterin forsch an Yonda. „Yonda, Yonda Tossendahl, aus Belfalas. Ich bin 25 Jahre alt.“ Eine Tür öffnete sich an der Seite des Raums und Yonda war sich sicher, dass sie vor wenigen Sekunden noch nicht da war. Eine verhüllte Gestalt betrat den Raum und trug ein Buch auf beiden Händen, als wäre es eine Trophäe. Ohne ein Geräusch zu verursachen hielt er der Verwalterin das Buch hin, drehte sich um und verließ den Raum wieder. Die Tür schloss sich und mit dem nächsten Blinzeln Yondas, war keine Tür mehr erkennbar. Die Verwalterin benetzte eine dunkle Feder mit grüner Tinte, schlug das Buch auf und fing an zu schreiben. Ungeduldig wippte Yonda von einem auf den anderen Fuß. Mit einem RATSCHHH, riss die Verwalterin die geschriebene Seite aus dem Buch und hielt sie ihr hin. „So meine Liebe, einmal unterschreiben“ und zeigte auf eine pechschwarze Feder die auf einer grünen Matte lag. Yonda nahm die Feder in die Hand und leicht stechender Schmerz im Daumen ließ sie aufschrecken. Die Spitze der Feder hatte sich rot gefärbt. Die Verwalterin lächelte sie an und Yonda bemerkte ein rotes Glimmen in den Augen der Verwalterin. Es ließ Yonda schaudern und sie hatte das ungute Gefühl vor einem Raubtier zu stehen. Dann sah sie sich das Dokument genauer an.
Es war ein Vertrag und listete eine Reihe von Regeln auf, schnell überflog Yonda die Regeln und blieb bei einem Punkt hängen. „Es ist nicht gestattet anderen Kreaturen dauerhaften körperlichen oder seelischen Schaden in Beisein anderer Aufsichtspersonen oder unbeteiligter Personen zuzufügen oder zu entfernen, sofern die Kreatur nicht gelistet in Anhang 6645 Buch der Schichten, Kasten und niederen Wesen ist.“ Yonda sah auf, die Verwalterin hatte immer noch ihr Lächeln aufgesetzt: „Ja auch hier kannst du nicht so einfach andere umbringen.“ Das Lächeln der Frau erreicht nicht Ihre Augen und umspielte nur ihren Mund. Yonda schluckte und setze ihren Namen in das dafür vorgesehene Kästchen. Dicke rote Tinte quoll aus der Feder und ihr Name leuchtet auf. Jeder Buchstabe schmerzte in ihrem Daumen. Kaum war sie fertig, rollte sich das Dokument zusammen und die Feder war wieder schwarz. Fordernd streckte die Verwalterin die Hand aus und nahm ihr das zusammengerollte Dokument ab. Mit ihrem Finger zeigt sie auf ein silbernes Sigel das auf dem Tisch lag. „Das ist für die junge Diplomatin, der Herr Dekan erwartet euch in zwei Tagen zum Rabenflug.“ Damit sah sie wieder auf die Dokumente auf ihrem Schreibtisch und beachtetet Yonda und Pack nicht weiter. Yonda betrachtete das Emblem während sie sich mit Pack zum Gehen wandte. Es zeigte einen Lächelnden Mund mit geschlossenen Augen und konnte wie eine Brosche angesteckt werden. „Bissig immer.“ Raunte Pack und verließ mit schnellen Schritten die Verwaltung.
Wissen Macht Hunger
Pack zeigte auf den Horizont, die spitzen Zacken der Schädelzahngebirges waren zuerkennen und stachen in die Wolkendecke. „Dort ist Nachteule, die großte von allen Bibliotheken“. Yonda konnte trotz des Nebels die Bibliothek entdecken. Inmitten der majestätischen Kulisse des Schädelzahngebirges erhebt sich die Bibliothek Nachteule wie ein düsterer Wächter der Weisheit und des Wissens. Das Gebäude, aus schwarzem glattem Stein erbaut, ragt finster und unnahbar in den Himmel empor. Kein Fenster durchbricht die undurchdringliche Fassade, die sich wie eine Pyramide in die Höhe streckt und die Geheimnisse der Akademie Manablanda bewacht.
Von außen betrachtet wirkt die Bibliothek wie ein Relikt längst vergangener Zeiten, mit ihren glatten, dunklen Mauern, die im Schein der Feuer erhellt werden, die entlang der Außenfassade flackern und das Gebäude in ein gespenstisches Licht tauchen. „Sie, sie ist wunderschön“, haucht Yonda, beindruckt von der Größe und eingeschüchtert vom massiven, schwarzen Stein. Eine einzelne Gestallt sitzt auf den Stufen zur Bibliothek und winkt ihnen zu. Als sie näherkommen, kann Yonda Janus erkennen, der ihnen entgegenkommt. Mit großen Augen betrachtet er ihre Broché, die sich Yonda an die linke Brust befestigt hatte. „Hallo Yonda, Meister Pack. Schön euch wieder zu sehen. Ich dachte mir schon, dass ihr die Bibliothek besuchen wollt. Ich werde ab hier gerne übernehmen.“ Mit einem Schnauben dreht sich Pack um, „Ich hol später wieder ab.“ Und war mit wenigen Schritten in der allgegenwärtigen Dämmerung verschwunden.
Als Yonda zum ersten Mal die Bibliothek betritt, wird sie von Stille und Erhabenheit empfangen, die von den hohen Decken und den dunklen Gängen verstärkt wird, die sich vor ihr erstrecken. Still und bedacht geht Yonda voran, Janus beobachtet dabei ihre Reaktion, ein leichtes Lächeln im Gesicht. Die Innenräume der Bibliothek Nachteule sind ebenso beeindruckend wie das Äußere. Dunkle Regale, gefüllt mit staubigen Büchern und pergamentenen Schriftrollen, erstrecken sich bis zur Decke und beherbergen das gesammelte Wissen der Akademie. Das Licht in der Bibliothek ist gedämpft, nur von vereinzelten Fackeln und Kerzen erhellt und die Schatten in den Ecken tanzen lassen. Die Tiefe der Bibliothek ist schwer zu ermessen, denn ihre Gänge winden sich durch das Innere des Gebäudes wie ein Labyrinth aus Wissen und Geheimnissen. „Man sagt, dass die Bibliothek Nachteule geheime Gänge und verborgene Kammern birgt, die nur denjenigen bekannt sind, die die richtigen Fragen stellen und die Rätsel der Vergangenheit entschlüsseln können.“ Meldet sich Janus leise zu Wort „und das ist Eldric Nachtstein. Der Bibliothekar“. Er grüßt einen Mann, der Yonda mustert. Sein graues Haar ist lang und wirr, sein Blick scharf und durchdringend, als würde er die Geheimnisse der Bücher mit einem einzigen Blick durchdringen können. „Er ist von einem unheimlichen Wissen umgeben und kennt jeden Winkel der Bibliothek wie seine eigene Westentasche.“ Murmelt Janus.
Eldric's stimme ist leise und bedacht, als er das Wort an Yonda richtet: „Es gibt unzählige Dinge zu entdecken, in der Bibliothek. Von alten Schriften über Magie und Zauberei bis hin zu verlorenen Legenden und vergessenen Mythen bietet die Bibliothek eine Fülle an Wissen, das darauf wartet, von neugierigen Gelehrten und Abenteurern entdeckt zu werden. In den dunklen Gängen und verborgenen Ecken der Bibliothek lauern Geheimnisse und Gefahren, aber auch unermessliche Schätze an Wissen und Erkenntnis für diejenigen, die bereit sind, sich ihnen zu stellen.
In der Bibliothek kann man Stunden, Tage, sogar Wochen verbringen, ohne auch nur einen Bruchteil des Wissens zu ergründen, das sie birgt. Sie ist ein Ort der Magie, der Mysterien, ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen und die Träume der Vergangenheit lebendig werden. Und in den dunklen Stunden der Nacht, wenn die Welt draußen zur Ruhe kommt und nur das Flackern der Fackeln den Raum erhellt, offenbart die Bibliothek ihre wahren Geheimnisse und lädt diejenigen ein, die mutig genug sind, sie zu erforschen. Nun Yonda, mit welchem Buch, mit welcher Geschichte, mit welcher Formel, mit welchem Zauber wollt ihr beginnen? Nach was sehnt sich euer Verstand, nach was sucht ihr Oyelege?“ und sein durchdringender Blick schien direkt durch ihre Augen in ihrem Verstand zu forschen, wo sich nun etwas regte.
Mit Blut unterschrieben
Laute Krähen rufe weckten Yonda und sie schlug die Augen auf. Sie lag in ihrem Bett, in dem sie schon die Nacht begonnen hatte. Verschlafen rieb sie sich die Augen und musste gähnen. Der süße Geruch von Apfel und Zimt drang durch die Türe und sie hörte das Klirren von Geschirr. Langsam setzte sie sich auf, aus ihrem Reisekoffer nahm sie sich neue Kleidung und ging zur Küche, in der Pack gerade das Frühstück zu bereitete. Der Anblick des kleinen Dämons ließ sie innehalten. Es war kein Traum gewesen, es war wahrlich ein Dämon der vor ihr stand und in einem Topf rührte. Yonda sah aus dem Fenster, dicke Nebelschwaden zogen durch die Straßen, vereinzelt verirrte sich ein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke. Sonst war es trüb und grau in der Straße. „Guten Morgen Pack“, machte Yonda zögerlich auf sich aufmerksam. Pack zeigte mit einer freien Hand auf den kleinen Hocker vor dem Tisch, „du setzen und essen, wir bald los. Schon spät, du haben gut geschlafen, ne?“ Er lud ihr Haferbrei mit gekochten Äpfeln auf und bestreute den Brei mit jeder Menge Zucker und Zimt. Neben dem Teller dampfte eine Tasse mit Lavendel Tee.
Pack reichte Yonda einen schweren, schwarzen Mantel mit Kapuze und zog sich selbst einen über.
Sorgsam versteckte er seine Ohren in der Kapuze und zog sie tief ins Gesicht. „Wir gehen zu erst zur Verwaltung und fragen wann Dekan haben Zeit. Er schwer beschäftigt und nicht gleich Zeit.“ Er zog die Tür hinter sich zu und strich mit seinem Finger über das Schloss, ein Funkeln um leuchtete die Klinke und ein leises Klicken ließ vermuten, dass die Türe damit abgeschlossen war. Schon nach wenigen Schritten hörte man Yondas schnaufen durch die Gasse, als sie versuchte mit Pack Schritt zu halten, der mit kleinen und tippelnden Schritten die Straße entlanglief. Nach einigen Minuten kam er vor einem dunklen Gebäude zum Stehen und Yonda war froh um die Verschnaufpause. „Hier sein Verwaltung, wir dich anmelden und Termin machen“. Das Gebäude bestand aus dem schwarzen Stein wie auch die Straßen, man konnte keine Fugen und Rillen erkennen, fast als wäre es aus einem Stück gegossen worden. Nur eine Tür war zur Straße eingelassen, ansonsten gab es weder Fenster noch andere Öffnungen. Kaum traten sie an die Tür öffnete diese laut los und gab den Blick in einen dunkeln Gang frei. Yonda konnte gerade einen Blick auf die eingelassenen Zeichnungen werfen. Sie zeigten eine Person in einem langen Mantel, die mit einem Speer nach hunderten kleinen Kreaturen auf dem Boden stach. Dann trat Pack auch schon in den langen Flur. Verwundert blieb Yonda stehen. Der Gang mit mehreren Türen war viel länger als das Gebäude eigentlich sein konnte. Doch Pack lief schon weiter und sie musste sich beeilen. Sie liefen an mehreren Türen vorbei, an jeder der Tür war ein anderes Symbol angebracht. Mal zeigte es einen Hund, eine Katze, ein Pferd, dann man ein Schwert, einen Bogen oder ein Buch. Oftmals kamen sie auch an humanoiden Symbolen vorbei, bis Pack vor einer Tür stehen blieb. „Woher weißt du denn, dass es die richtige Tür ist?“ Fragte Yonda überrascht. Pack erwiderte: „Du doch lesen kannst“ und zeigte auf das Symbol. Yonda sah sich das Symbol genauer an. Dann bemerkte sie, dass es nicht einfach nur ein Symbol war, das Symbol bestand aus vielen kleinen Buchstaben, welche den Satz bildeten: „Anmeldung Neuankömmling, Mensch“. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf ein kleines Zimmer frei.
Es wurde von mehreren Kerzen beleuchtet und eine kleine Frau mit schwarzen Haaren saß hinter einem Schreibtisch. Der Tisch war überladen mit Büchern und Dokumenten. „Ah Pack, da bist du ja endlich. Ich hatte euch gestern schon erwartet. Die Straßen waren schon wütend, dass jemand Neues ohne Anmeldung eingetroffen war.“ Pack entschuldigte sich kurz und zog sich in einen Sessel in der Ecke zurück. „Nun gut, jetzt seid ihr ja da. Name, Herkunft und Alter, junge Frau?“ Wandt sich die Verwalterin forsch an Yonda. „Yonda, Yonda Tossendahl, aus Belfalas. Ich bin 25 Jahre alt.“ Eine Tür öffnete sich an der Seite des Raums und Yonda war sich sicher, dass sie vor wenigen Sekunden noch nicht da war. Eine verhüllte Gestalt betrat den Raum und trug ein Buch auf beiden Händen, als wäre es eine Trophäe. Ohne ein Geräusch zu verursachen hielt er der Verwalterin das Buch hin, drehte sich um und verließ den Raum wieder. Die Tür schloss sich und mit dem nächsten Blinzeln Yondas, war keine Tür mehr erkennbar. Die Verwalterin benetzte eine dunkle Feder mit grüner Tinte, schlug das Buch auf und fing an zu schreiben. Ungeduldig wippte Yonda von einem auf den anderen Fuß. Mit einem RATSCHHH, riss die Verwalterin die geschriebene Seite aus dem Buch und hielt sie ihr hin. „So meine Liebe, einmal unterschreiben“ und zeigte auf eine pechschwarze Feder die auf einer grünen Matte lag. Yonda nahm die Feder in die Hand und leicht stechender Schmerz im Daumen ließ sie aufschrecken. Die Spitze der Feder hatte sich rot gefärbt. Die Verwalterin lächelte sie an und Yonda bemerkte ein rotes Glimmen in den Augen der Verwalterin. Es ließ Yonda schaudern und sie hatte das ungute Gefühl vor einem Raubtier zu stehen. Dann sah sie sich das Dokument genauer an.
Es war ein Vertrag und listete eine Reihe von Regeln auf, schnell überflog Yonda die Regeln und blieb bei einem Punkt hängen. „Es ist nicht gestattet anderen Kreaturen dauerhaften körperlichen oder seelischen Schaden in Beisein anderer Aufsichtspersonen oder unbeteiligter Personen zuzufügen oder zu entfernen, sofern die Kreatur nicht gelistet in Anhang 6645 Buch der Schichten, Kasten und niederen Wesen ist.“ Yonda sah auf, die Verwalterin hatte immer noch ihr Lächeln aufgesetzt: „Ja auch hier kannst du nicht so einfach andere umbringen.“ Das Lächeln der Frau erreicht nicht Ihre Augen und umspielte nur ihren Mund. Yonda schluckte und setze ihren Namen in das dafür vorgesehene Kästchen. Dicke rote Tinte quoll aus der Feder und ihr Name leuchtet auf. Jeder Buchstabe schmerzte in ihrem Daumen. Kaum war sie fertig, rollte sich das Dokument zusammen und die Feder war wieder schwarz. Fordernd streckte die Verwalterin die Hand aus und nahm ihr das zusammengerollte Dokument ab. Mit ihrem Finger zeigt sie auf ein silbernes Sigel das auf dem Tisch lag. „Das ist für die junge Diplomatin, der Herr Dekan erwartet euch in zwei Tagen zum Rabenflug.“ Damit sah sie wieder auf die Dokumente auf ihrem Schreibtisch und beachtetet Yonda und Pack nicht weiter. Yonda betrachtete das Emblem während sie sich mit Pack zum Gehen wandte. Es zeigte einen Lächelnden Mund mit geschlossenen Augen und konnte wie eine Brosche angesteckt werden. „Bissig immer.“ Raunte Pack und verließ mit schnellen Schritten die Verwaltung.
Wissen Macht Hunger
Pack zeigte auf den Horizont, die spitzen Zacken der Schädelzahngebirges waren zuerkennen und stachen in die Wolkendecke. „Dort ist Nachteule, die großte von allen Bibliotheken“. Yonda konnte trotz des Nebels die Bibliothek entdecken. Inmitten der majestätischen Kulisse des Schädelzahngebirges erhebt sich die Bibliothek Nachteule wie ein düsterer Wächter der Weisheit und des Wissens. Das Gebäude, aus schwarzem glattem Stein erbaut, ragt finster und unnahbar in den Himmel empor. Kein Fenster durchbricht die undurchdringliche Fassade, die sich wie eine Pyramide in die Höhe streckt und die Geheimnisse der Akademie Manablanda bewacht.
Von außen betrachtet wirkt die Bibliothek wie ein Relikt längst vergangener Zeiten, mit ihren glatten, dunklen Mauern, die im Schein der Feuer erhellt werden, die entlang der Außenfassade flackern und das Gebäude in ein gespenstisches Licht tauchen. „Sie, sie ist wunderschön“, haucht Yonda, beindruckt von der Größe und eingeschüchtert vom massiven, schwarzen Stein. Eine einzelne Gestallt sitzt auf den Stufen zur Bibliothek und winkt ihnen zu. Als sie näherkommen, kann Yonda Janus erkennen, der ihnen entgegenkommt. Mit großen Augen betrachtet er ihre Broché, die sich Yonda an die linke Brust befestigt hatte. „Hallo Yonda, Meister Pack. Schön euch wieder zu sehen. Ich dachte mir schon, dass ihr die Bibliothek besuchen wollt. Ich werde ab hier gerne übernehmen.“ Mit einem Schnauben dreht sich Pack um, „Ich hol später wieder ab.“ Und war mit wenigen Schritten in der allgegenwärtigen Dämmerung verschwunden.
Als Yonda zum ersten Mal die Bibliothek betritt, wird sie von Stille und Erhabenheit empfangen, die von den hohen Decken und den dunklen Gängen verstärkt wird, die sich vor ihr erstrecken. Still und bedacht geht Yonda voran, Janus beobachtet dabei ihre Reaktion, ein leichtes Lächeln im Gesicht. Die Innenräume der Bibliothek Nachteule sind ebenso beeindruckend wie das Äußere. Dunkle Regale, gefüllt mit staubigen Büchern und pergamentenen Schriftrollen, erstrecken sich bis zur Decke und beherbergen das gesammelte Wissen der Akademie. Das Licht in der Bibliothek ist gedämpft, nur von vereinzelten Fackeln und Kerzen erhellt und die Schatten in den Ecken tanzen lassen. Die Tiefe der Bibliothek ist schwer zu ermessen, denn ihre Gänge winden sich durch das Innere des Gebäudes wie ein Labyrinth aus Wissen und Geheimnissen. „Man sagt, dass die Bibliothek Nachteule geheime Gänge und verborgene Kammern birgt, die nur denjenigen bekannt sind, die die richtigen Fragen stellen und die Rätsel der Vergangenheit entschlüsseln können.“ Meldet sich Janus leise zu Wort „und das ist Eldric Nachtstein. Der Bibliothekar“. Er grüßt einen Mann, der Yonda mustert. Sein graues Haar ist lang und wirr, sein Blick scharf und durchdringend, als würde er die Geheimnisse der Bücher mit einem einzigen Blick durchdringen können. „Er ist von einem unheimlichen Wissen umgeben und kennt jeden Winkel der Bibliothek wie seine eigene Westentasche.“ Murmelt Janus.
Eldric's stimme ist leise und bedacht, als er das Wort an Yonda richtet: „Es gibt unzählige Dinge zu entdecken, in der Bibliothek. Von alten Schriften über Magie und Zauberei bis hin zu verlorenen Legenden und vergessenen Mythen bietet die Bibliothek eine Fülle an Wissen, das darauf wartet, von neugierigen Gelehrten und Abenteurern entdeckt zu werden. In den dunklen Gängen und verborgenen Ecken der Bibliothek lauern Geheimnisse und Gefahren, aber auch unermessliche Schätze an Wissen und Erkenntnis für diejenigen, die bereit sind, sich ihnen zu stellen.
In der Bibliothek kann man Stunden, Tage, sogar Wochen verbringen, ohne auch nur einen Bruchteil des Wissens zu ergründen, das sie birgt. Sie ist ein Ort der Magie, der Mysterien, ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen und die Träume der Vergangenheit lebendig werden. Und in den dunklen Stunden der Nacht, wenn die Welt draußen zur Ruhe kommt und nur das Flackern der Fackeln den Raum erhellt, offenbart die Bibliothek ihre wahren Geheimnisse und lädt diejenigen ein, die mutig genug sind, sie zu erforschen. Nun Yonda, mit welchem Buch, mit welcher Geschichte, mit welcher Formel, mit welchem Zauber wollt ihr beginnen? Nach was sehnt sich euer Verstand, nach was sucht ihr Oyelege?“ und sein durchdringender Blick schien direkt durch ihre Augen in ihrem Verstand zu forschen, wo sich nun etwas regte.