Kultur aus Silur

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Kultur aus Silur

von Gwynn » Mo Sep 16, 2024 12:01 am

Die Hüter des Steines

Beschrieben von Fredik Sundsvall, 34. Hüter des Steines, im Jaguarmond 441 n.P.

Der Hüter des Steines war ursprünglich ein Priester der Dena, welcher am Stein der Dena, einem Heiligtum der Göttin des Silurischen Volkes, wacht. Es gab lange nur einen einzelnen Hüter, dem gelegentlich eine wechselnde Anzahl Wächter zu Seite stand. Heute halten freiwillige Silurer und Gäste Silurs, angeleitet vom Hüter, gemeinsam Wacht.
Seit alter Zeit ist bekannt, dass sich im Berge Bel- Arad in Silur ein Dimensionstor verbirgt, das einzige, durch welches, so sagen es Gelehrte und Dichter, Prophezeiungen und Orakel, der Darkon, der Höchste Heerführer der Finsternis die Innenwelt Myras verlassen kann um die Außenwelt mit Krieg und Terror zu verwüsten.
Zu den Menschen Silurs, welche die Insel im ersten Jahrhundert nach Pondaron besiedelten, kam dieses Wissen durch die Druiden, Menschen Silurs, welche Initiation und Wissen um Natur und Weltenläufe in den Steinkreisen und Menhiren ihrer neuen Heimat gewannen. Die Druiden erfuhren auch, dass ein der Göttin Dena heiliger Stein auf dem Lichtberg als Ankerpunkt des Tores hohe Bedeutung hat.
Mit diesem Wissen übergaben die Druiden im Jahre 131 n.P. den Platz mit dem Stein der Denapriesterschaft Silurs und wiesen darauf hin, dass der Stein sorgfältig zu beobachten sei, da er mit dem Dimensionstore verbunden ist. Veränderungen und Zeichen am Stein sind ein Menetekel und deuten auf eine Öffnung des Tores und damit auf große Gefahr für das Reich Silur und die ganze Oberwelt Myras hin. Für diese Aufgabe wurde von der Priesterschaft das Amt des Hüters des Steines geschaffen, dessen Träger seit diesem Jahre kontinuierlich durchgezählt werden. In dieser langen Reihe bin ich der 34. Hüter.

Anfangs wurde die Beobachtung des Steines sehr ernst genommen und unter Aufsicht des Hüters wechselten sich Priester Tag und Nacht in der Beobachtung des Steines ab. Am Stein wird bis heute der neue Ulf- da- Dena durch ein Wunder seiner Göttin bestimmt, so dass den vielen und führenden Priestern der Religion der heilige Ort und dessen besondere Bedeutung stets gegenwärtig sein sollte.
Aber die Wahl eines Ulf- da- Dena ist ein eher seltenes Ereignis. Auch wenn die Wichtigkeit des Ortes wegen der Ulfwahl nie in Vergessenheit geriet wurde doch die Wacht am Stein vernachlässigt. Auch wir Priester denken, wie viele andere Menschen auch, längstens in Jahrzehnten oder Lebensaltern, während die Druiden bei der Übergabe des Steines in Äonen dachten. Veränderungen und Zeichen am Stein der Dena hatte es Jahrhundertelang nicht gegeben und die Wacht schien mehr und mehr als symbolische und sinnlose Pflicht. Häufig wurde das Amt als Strafe verhängt, zwang es doch den Hüter zu einem einfachen Leben auf dem entlegenen Lichtberge und war häufig das Ende seiner Karriere in der Denakirche.

Im Jahre des Feuers 407 n.P. mag sich der erste Angriff des Arus ur Eklas auf das Tor im Bel- Arad, wie von den Druiden erwartet, am Steine angekündigt haben. Mein Vorgänger, Aron Holt, der 32. Hüter des Steines bemerkte das Zeichen nicht. Doch die Lavakinder, Wächter des Tores im Bel- Arad waren aufmerksam, als die Priesterschaft versagte. Sie konnten die Öffnung des Tores zunächst durch einen Sieg im Magischen Duell verhindern. Die Erde bebte und der Bel- Arad zitterte doch das Tor blieb verschlossen.
Das Beben weckte Aron Holt. Er sah und deutete die Zeichen. Er lud die Katary und ihre Fürsprecher, Sentharo ap Kyrdon und Otwela von Memmering sowie Zapheles, den Magier Silurs, zum Heiligen Steine um die Lavakinder im Berge magisch zu stärken. Doch Arus ur Eklas war im Feuermond des Jahres des Feuers auf dem Höhepunkt seiner Macht und schlug die Verbündeten kurz darauf in einem zweiten Zauberduell. Er öffnete das Tor. Mit großer Gewalt brach der Bel- Arad als Vulkan aus. Die Detonation verwüstete Silur. In Visionen sah der Hüter Aron Holt das Tor offen, Heerscharen der Finsternis, angeführt von Wergols den Vulkan erobern und es gab kein Heer in Silur sie zu stoppen.
Mit seinen Ratgebern floh Ragall, der König von Silur, zum Stein der Dena. Hier berieten die Silurer ihre Zukunft. Der Hüter des Steines berichtete von seinen Visionen und seine Zuhörer erkannten, dass sie ihre Heimat nicht verteidigen konnten und sie wussten, dass sich ihre spirituelle Kraft an der im Feuermond des Jahres des Feuers vielfach potenzierten Macht des Arus ur Eklas erschöpft hatte. So entschieden sie sich zur Flucht mit der Lohanyaflotte, welche der damalige Friedensminister Bofri von Gorgon aus Karalo- Floran zum Entsatze gesandt hatte. Vor allem das Überleben der Katary und Lavakinder war für die Sicherheit der Lichtwelt unabdingbar, war es doch seit Ewigkeiten ihre Aufgabe, das Dimensionstor geschlossen zu halten. Es wieder zu schließen würde Aufgabe eines kommenden Jahres sein, Aufgabe einer Lichtliga, einer Allianz, welche erst noch geschmiedet werden musste.

Viele Menschen Silurs konnten die rettenden Schiffe im Chaos von Vulkanausbruch und Angriff der Invasoren nicht erreichen, wollten ihre Heimat oder ihre Angehörigen nicht verlassen oder fanden an Bord keinen Platz. Ihnen standen dunkle Jahre, bestenfalls als Sklaven, bevor. Ihre schließliche Befreiung wurde Verantwortung und Pflicht der Geflohenen, doch ob sie diese in Jahren, in Jahrhunderten oder nie leisten würden war nicht gewiss.
In dieser finsteren Zeit bemühte sich auf Silur die Priesterschaft der Dena die zurückgebliebenen zu trösten und zu einen. Aron Holt, der Hüter, der die Zeichen des Steines übersehen hatte und sich schuldig fühlte, Agse Hussay, eine gewöhnliche Priesterin der Dena doch mit großer Zuversicht und Ausdauer gesegnet und Haukelin Vriedsvelt, der betagte Leiter der Priesterschule im Farkuum- da- Dena, der sich als Organisator hervortat seien beispielhaft erwähnt. Nur geringe Unterstützung konnten ihnen die Exilierten durch die Nazairs leisten, königliche Wildhüter, welche als Partisanen nach Silur kamen um die Ankunft der Lichtliga vorzubereiten.
Schrecklichster Moment in schrecklichen Zeiten die folgten war die Schändung des Steines der Dena, der heiligen Stele, des Offenbarers der Omen, des Ankerpunktes, welcher der Lichtliga eines Tages als Fokus zum Schließen des Tores dienen sollte. Die Besatzer zerschlugen den Stein, dass er niemals wieder verwendet werde und warfen die Brocken zur Demütigung Denas in die Abortgruben der Shoroch, dass sie unter Fäkalien begraben würden.

Doch der Boden Silurs und vielleicht ganz Myras ist Dena selber und was von den Besatzern als endgültige Entmachtung der Göttin gewollt war gab ihr in Wirklichkeit ihren Heiligen Stein zurück. Während der Hüter des Steines auf dem Waldboden schlief schenkte Dena ihm Vision und Wissen um den Verbleib der Stücke ihres Heiligtumes und forderte ihn auf sie zu sammeln und sie zum Lichtberg zu bringen, um sie dort zu verbergen.
Aron Holt sprach zu den Priestern und die Priester sprachen zu den versklaven Silurern, welche die Latrinen säubern mussten. Sklaven schmuggelten die Steine aus den Lagern der Besatzer, reinigten sie an klaren Bächen vom Schmutze und trugen sie heim zum Lichtberge. Es heißt, Dena segnete jeden Silurer, der half auch nur ein Staubkorn ihres Heiligtums zu bergen und zu bringen. Als nach vier Jahren die Flotte der Lichtliga Silur erreichte glaubten die Besatzer die Trümmer der Stele der Dena sicher verborgen in den Gruben. Als die Befreier zum Lichtberge kamen schien der Stein zerstört, der Anker verloren, das Tor im Bel Arad dem Darkon auf alle Zeiten offen. Doch der Hüter des Steines übergab Steine und Sand und Staub um das Heiligtum neu zu erschaffen.
So ist die Wiedererschaffung des Steines der Dena das Werk zuerst das Werk von zahlreichen ungenannten Helden, welche als Sklaven Mut und Treue bewiesen, als sie die Brocken zusammentrugen aus denen er neu wurde. Weithin bekannt hingegen sind die Namen der Myraweisen, welche bei Neuerrichtung und Weihe mitwirkten: Aus Taron don Umn Katuum, der Hüter des Tales des Lebens; aus Tronja Vargas, der Höchstpriester des Norytton und mit ihm die Priester der Seeelfen; von der Purpurnen Bruderschaft Salmed von der Varan, der Priester des Norytton; aus Borgon Dyl Shayol, die Borgonanbeterin und Shimuen der Seher und Ajirlan n'Orrdet, die oberste Seepriesterin des Norytton und aus Silur die Geweihten der Dena, König Ragall und Otwela von Memmering.
Nahe des Steines der Dena erinnert ein Steinkreis an sie alle. Die Randsteine tragen die Namen der Myraweisen, so wie sie im Kreis standen, um die Stele zu erneuerten und das Ritual der Weihe und des Torschließens vollzogen. Der Menhir in der Mitte aber erinnert an all jene Frauen und Männer, welche die Trümmer des Heiligen Steines bargen und brachten.

Nach der Befreiung Silurs im Jahre 412 n.P. blieb Aron Holt, geehrt und angesehen, noch bis 418 n.P. Wächter des Steines, zusammen mit Hütern aus der Priesterschaft der Dena, so wie es anfangs war. Nach seinem Tode trat Trossing Asdai seine Nachfolge als 33. Wächter an und wachte bis zu seinem Tode zuverlässig und ausdauernd. Als dann im Jahre 441 n.P. das Amt neu vergeben werden sollte regte Kronprinz Dorim an, die Würde und Aufgabe der Wacht am Stein der Dena einem größere Personenkreis zugänglich zu machen. Sein Vorschlag fand begeisterte Zustimmung.


Deswegen sind heute Priester der Dena und des Chnum und aller Götter des lichten und neutralen Pantheons eingeladen mit Wacht zu halten, war doch die erneute Weihe des Steines das Werk von Gläubigen vieler Religionen. Jeder Silurer ist eingeladen zu wachen, haben doch Silurer aller Stände die Brocken zusammengetragen aus dem die Stele neu erstand. Alle Gäste Silurs sind eingeladen zu wachen, waren doch viele Völker und Reiche an der Befreiung Silurs und der erneuten Weihe des Steines beteiligt und ist das Tor im Bel- Arad und der Darkon, welcher dahinter lauert eine Gefahr für ganz Myra.
Ich, Fredik Sundsvall, wurde vom Tempel der Dena zum 34. Wächter des Steines bestimmt. Anders als meine Vorgänger, welche als Einsiedler in einer Hütte lebten und alle Weile einen Blick auf den Stein warfen, mit der Hoffnung, eine Veränderung als Omen zu erkennen und mit der Furcht um die Bedeutung des Zeichens bin ich Gastgeber einer vielfältigen und wechselnden Gemeinschaft aus Silurern und Besuchern der Insel.
Zu jeder Tages- und Nachtzeit wachen mindestens sechs Personen, rings um den Stein verteilt, so dass stets zwei Personen jede der vier Seiten des rechteckigen Steines im Blick haben und selbst dann noch ist jede Seite des Steines von einer Person bewacht wenn zwei Personen ausfallen. Jede Wache währt vier Stunden, so dass sich sechs mal sechs, das sind 36 Personen, einen Wachtag teilen. Manche Silurer reisen für eine einzelne Wache an, andere bleiben für mehrere Tage. Manche verlassen für eine Wache das Savretal, den Hauptverkehrsweg der Insel und reisen anschließend in ihren Geschäften nach Belfalas oder in die Flussburg weiter, andere Besuchen den Stein bei ihrem Weg auf der Pilgerstraße über die Höhen Silurs zum Krangos, zum großen Tempel der Götter des lichten und neutralen Pantheons. Mancher wacht nur einmal in seinem Leben, viele wollen regelmäßig wachen, zur Feier ihres Geburtstages oder um einen wichtigen Jahrestag zu begehen.
Es üblich geworden, die Wache stehend und schweigend zu verbringen. Untergebracht sind die Wächter in einer neu gebauten, langgestreckten Hütte neben dem Haus des Hüters des Heiligtumes, wo einfache Lagerplätze bereitgehalten werden. Decken und Nahrungsmittel hingegen muss jeder Wächter selber mitbringen, dabei ist es üblich, dass die Verpflegung geteilt wird, Khavia wird gemeinsam gekocht.
Die Wache am Stein der Dena ist ein Gemeinschaftserlebnis, welches die Silurer und ihre Gäste eint, zugleich eine heilige Pflicht im Kampf gegen die Finsternis und eine spirituelle Erfahrung für aller Teilnehmer. Gesehen und genehmigt: WGW

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